Nürnbergs Trainer Alois Schwartz vertraute auf dieselbe Startelf, die in der Vorwoche mit 2:0 bei Fortuna Düsseldorf siegte . Kaiserslauterns Coach Tayfun Korkut tauschte dagegen dreimal Personal und brachte nach dem 0:0 gegen Erzgebirge Aue Ewerton, Görtler und Ring für Heubach (Bank), Halfar (Oberschenkelprobleme, Bank) und Ziegler (5. Gelbe).
Spielerische Magerkost
Das letzte Zweitliga-Spiel im Kalenderjahr 2016 begann eher verhalten: Der im 4-2-3-1 auftretende Club hatte zwar mehr Ballbesitz und schob abwechselnd mit einem Außenverteidiger offensiv mit an. Dabei entfaltete der FCN aber kaum Durchschlagskraft. Einzig Burgstaller riss mit Einzelaktionen vereinzelte Lücken auf. Der FCK war zunächst auf Sicherheit bedacht, erwartete die gegnerischen Angriffe kompakt im 4-4-2-System in der eigenen Hälfte und stellte die Räume zu. Wirklich nach vorne kamen die Roten Teufel dabei nicht. Gegen die gegen den Ball im 4-4-2 verteidigenden Franken fanden die Pfälzer keinerlei Ansätze. Das Sturmduo Osawe/Zoua hing komplett in der Luft.
So bot die Partie kaum Strafraumszenen, dafür aber viel Kampf und Krampf im Mittelfeld. Mit fortschreitender Spieldauer häuften sich die Ungenauigkeiten in den Zuspielen. Immer wieder gingen die Bälle im Vorwärtsgang postwendend verloren. Einige Kerzen, Seitenwechsel in den Rücken des Mitspielers und Fehlpässe prägten den niveauarmen Montagabendvergleich. Die besten Möglichkeiten: Bei einem Freistoß der Franken traf Bulthuis nach Abseits-Pfiff ins Tor (20.). Auf der anderen Seite zog Stieber von der Strafraumgrenze ab, stellte Kirschbaum aber nicht vor Probleme (34.). Entsprechend ging es leistungsgerecht mit 0:0 in die Pause.
Zwei Ecken - zwei Tore
2. Liga, 17. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel sollte dann ein Standard für etwas Belebung sorgen: Kempe zog eine Ecke von links auf den ersten Pfosten, wo Behrens per Kopf ins Tor verlängerte - 1:0 für Nürnberg (51.). Lautern musste nun mehr anbieten und trat fortan ein wenig offensiver und mutiger auf. Wirklich zwingend wurde der Fritz-Walter-Klub aber nicht. Diskutabel nur eine Szene im FCN-Strafraum, als Osawe den ausgestreckten Arm von Bulthuis anschoss - Schiedsrichter Markus Schmidt ließ aber weiterlaufen (62.).
Fahrt nahmen die Roten Teufel erst nach der Einwechslung von Dittgen und der damit verbundenen Umstellung auf eine Mittelfeldraute auf (74.). Der Joker verbuchte gleich selbst eine gute Möglichkeit, scheiterte aus vollem Lauf aber an Kirschbaum (76.). Wenig später brachte dann eine Standardsituation den gewünschten Erfolg: Eine Stieber-Ecke landete bei Zoua, der aus acht Metern einköpfte (78.).
Burgstallers Schlusspunkt
In der Schlussphase waren die Visiere beider Teams plötzlich hochgeklappt. Etwas mehr Zugriff erarbeitete sich der FCK, das Tor gelang in der 90. Minute aber dem FCN: Burgstaller wurde im Sechzehner freigespielt und zog aus 13 Metern rechter Position schnell ab. Pollersbeck rutschte die Kugel durch - 2:1. Es war der 14. Saisontreffer für den Top-Torjäger der 2. Liga - und das letzte für den Club? Der treffsichere Österreicher dürfte nicht erst zum Kehraus das Interesse der Bundesligisten geweckt haben.
Damit verabschiedet sich die 2. Liga in die Winterpause. Am 29. Januar 2017 (13.30 Uhr) startet Nürnberg mit einem Heimspiel gegen Dynamo Dresden in die Rückrunde. Tags darauf (20.15 Uhr) ist Kaiserslautern bei Hannover 96 gefordert.