Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht hatte im Vergleich zum 1:1 beim VfL Bochum zwei Neue an Bord. Für Baffo und Khelifi standen Boland und Nyman in der Anfangsformation.
1860-Interimscoach Daniel Bierofka drehte im Vergleich zum 1:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern kräftig am Personalkarussell: Für Zimmermann hütete Ortega das Tor, des Weiteren kamen Mauersberger, Wittek, Bülow und Mölders für Degenek, Boenisch (Muskelfaserriss), Matmour (5. Gelbe Karte) und Aycicek zum Zug.
Kumbela hatte in einer dominanten Anfangsphase der Eintracht die erste Großchance zur frühen Führung (6.). 1860 fand keinen Zugriff, gegen ungeordnete Gäste vergab Nyman einen zweiten Hochkaräter (8.).
Nyman nutzt Abwehrschnitzer
Entlastung blieb ein Fremdwort für den TSV, hellwache, handlungsschnellere und mit viel Struktur ausgestattete Lieberknecht-Schützlinge krönten ihr Engagement mit der überfälligen Führung, bei der die Münchner Abwehr einmal mehr den Überblick verlor: Perdedajs Kopfball-Querschläger fasste Nyman halbrechts aus zehn Metern direkt ab, das Leder landete unhaltbar im rechten unteren Eck (16.).
Bis Mitte des ersten Durchgangs hielt die klare Überlegenheit des Tabellenführers an. Dann fand 1860 phasenweise zu etwas mehr Kompaktheit und es gelang, erste Offensivakzente zu setzen (Olic, 26., Aigner, 28.).
Die Eintracht kontrollierte das Geschehen und war weiterhin für das spielerische Moment zuständig: Mauersberger verhinderte am Fünfer nach gutem Angriff der Gastgeber gegen Omladic das 0:2 (32.). Die Bierofka-Elf offenbarte weiterhin viele Unzulänglichkeiten, strahlte aber im ersten Abschnitt nach einer Ecke immerhin noch einmal Gefahr aus (Bülow, 38.).
2. Bundesliga, 14. Spieltag
Bierofka reagierte, mit Wiederanpfiff standen Liendl und Aycicek für Adlung und Mölders auf dem Rasen. Mit dem Österreicher kam mehr Struktur ins Spiel der Gäste, Aigners Volleyabnahme nach Vorlage Liendls war die erste Chance in Abschnitt zwei (52.). Der BTSV blieb das ballsicherere Team mit den besseren Ansätzen. Weil 1860 nun mehr Entschlossenheit in den Zweikämpfen präsentierte, blieben klare Gelegenheiten aber zunächst Fehlanzeige.
Kumbela trifft - aber Olic auch
Nach einer Stunde fiel die Bierofka-Elf aber in das Verhaltensmuster wie vor der Pause zurück, machte den Gegner mit Ballverlusten stark. Nyman verzog noch (64.), wurde aber eine Zeigerumdrehung später zum überragenden Vorbereiter: Nach Molls Ballgewinn offenbarte Uduokhai nicht zum ersten Mal Defizite im Sprint, Kumbela war durch, scheiterte aber im ersten Anlauf. Den Abpraller erwischte Nyman. Der Schwede behielt mit einem Pass ans linke Fünfereck, wo Kumbela mit Saisontor Nummer neun locker einschob, den Überblick - 2:0 (65.)!
1860 gab sich nicht auf - und war nach einem Fehler Fejzics wieder zurück: Aycicek umkurvte Sauer und schoss von halblinks aus zehn Metern. Fejzic konnte die Kugel nicht festhalten, der lauernde Olic jagte den Ball aus fünf Metern ins Netz (72.).
Die Bierofka-Elf roch Lunte, bedrohte durch Karger (75.) und Aycicek (78.) noch einmal den Dreier der Eintracht. In der Schlussphase vergab der BTSV durch Biada die Entscheidung (89.) und hatte dann Glück, dass Lacazettes Bogenlampe in der Nachspielzeit Zentimeter vorbeistrich (90.+2).
Eintracht Braunschweig spielt am kommenden Montagabend (20.15 Uhr) bei Union Berlin, die Münchner Löwen haben am Samstag (13 Uhr) Heimrecht gegen Dynamo Dresden.