Vorsicht und viele Zweikämpfe
Sandhausens Coach Kenan Kocak veränderte seine Startelf nach dem 2:2 in Bochum nur auf der linken offensiven Außenbahn: Vollmann spielte für Kosecki (nicht im Kader). St. Paulis Trainer Ewald Lienen warf im Vergleich zum 1:2 gegen Aue die Rotationsmaschine an und brachte drei Neue: Kalla, Rosin (Pflichtspiel-Debüt) und Sobiech begannen für Buballa, Choi (beide Bank) und Ziereis (Oberschenkelzerrung).
Das Kellerduell begann umkämpft mit vielen knackigen Duellen im Mittelfeld. Die Hamburger hatten sich vorgenommen, nicht in der Konterfalle des SVS zu tappen und ließen sich nicht locken. Dadurch konzentrierte sich das Geschehen aufs Mittelfeld - Torraumszenen waren kaum und meist nur nach Flanken oder Standards zu sehen. Spielerisch gelang nur wenig. Die Partie bewegte sich auf niedrigem Niveau.
Höler und Pledl profitieren von Kontern
Schließlich brachte ein individueller Fehler den Stein ins Rollen. Hornhschuh verlor den Ball leichtfertig, dann schaltete Sandhausen blitzschnell um. Am Ende schoss Pledl aus 16 Metern, Himmelmann rettete mit einem Reflex, doch landete die Kugel vor den Füßen von Höler, der aus der Nahdistanz nur noch ins leere Tor einschieben musste (26.).
Die Führung spielte den Hausherren voll in die Karten. Die Kiez-Kicker waren gezwungen, aktiver zu werden und agierten fortan spielbestimmend. Allerdings kam St. Pauli gegen kompakt verteidigende Sandhäuser nicht durch. Der SVS lauerte derweil auf seine gefürchteten Konter und schlug kurz vor der Halbzeit zum zweiten Mal zu: Nach Ballverlust von Sobota schaltete Vollmannn gedankenschnell um und schickte Pledl auf die Reise, der seinen Alleingang zum 2:0 verwertete (45.+1).
Wooten besorgt Nummer drei
2. Liga, 10. Spieltag
Lienen reagierte zur Pause und brachte mit Wiederbeginn Stürmer Picault für den Zweitliga-Debütanten Rosin. Mehr Durchschlagskraft brachte das aber nicht. Immer wieder perlten die Hamburger am SVS-Bollwerk ab. Stattdessen hatten die Hausherren die Entscheidung mehrfach auf dem Fuß: Pledl (58.) und Wooten (59.) tauchten jeweils frei vor Himmelmann auf. Ersterer traf aber nur das Außennetz, Letzterer scheiterte am Torwart.
Von St. Pauli kam weiterhin nur wenig. Einzig Nehrig setzte vereinzelt mit Fernschüssen Impulse - ein wuchtiger Versuch strich knapp über die Latte (66.). Wirkliche Torgefahr entwickelte aber weiterhin nur Sandhausen - selbstverständlich über Konterangriffe. Höler scheiterte mit dem nächsten Alleingang an Himmelmann (71.). Besser machte es Wooten, der - gekonnt von Höler in Szene gesetzt - noch den eingewechselten Buballa austanzte und dann aus acht Metern zum 3:0 vollendete (72.).
Zum ersten Mal St. Pauli
Erst zehn Minuten später folgte die beste Chance der Kiez-Kicker: Ducksch blieb aus elf Metern am vor der Linie postierten Klingmann hängen, den Nachschuss von Joker Miyaichi parierte Knaller sehenswert (81.). Ansonsten plätscherte die Partie relativ ereignislos zu Ende. Während der SVS im Keller ein wenig durchatmen kann, bleibt der FCSP Tabellenschlusslicht.
Beide Mannschaften sind nun im DFB-Pokal gefordert. Am Dienstag (18.30 Uhr) tritt Sandhausen beim Bundesligisten in Freiburg an. Etwas später am Abend (20.45 Uhr) empfängt St. Pauli mit Hertha BSC ebenfalls einen Erstligisten.