Löwen-Coach Torsten Fröhling musste gegenüber dem 1:1 in Sandhausen auf Defensivmann Bülow (Gehirnerschütterung) verzichten, dafür rückte Rodnei in die Startelf. Genau wie Okotie - in der vergangenen Spielzeit mit 13 Treffern bester Schütze der Löwen -, der nach seiner Gehirnerschütterung wieder einsatzfähig war und Mugosa auf die Bank verdrängte. Außerdem begann Neuzugang Liendl für Claasen (Bank).
Auch Leipzigs Trainer Ralf Rangnick rotierte im Vergleich zum 1:1 in Freiburg auf drei Positionen: Teigl, Jung und Poulsen starteten für Halstenberg, Demme und Bruno (alle Bank).
RB setzt Vorgabe um - Forsberg trifft früh
Rangnick hatte im Vorfeld der Partie gesagt: "Gegen Freiburg haben wir, bis auf die Leistung in der Anfangsphase, viele Dinge richtig gemacht. Deshalb müssen wir in München versuchen, gleich von Beginn an das Herz in die Hand zu nehmen und nicht in der Hosentasche zu haben." Gesagt, getan. Den Sachsen gelang ein schwungvoller Start. Nach einem Kaiser-Freistoß von rechts ging Orban vor dem Kasten zum Kopfball. Eicher parierte und Sabitzer stand beim Nachschuss im Abseits (6.). Kurz darauf belohnte sich RB dann doch: Selke setzte sich auf der rechten Außenbahn durch, flankte in die Mitte, Schindler verlängerte noch entscheidend und Forsberg netzte aus kurzer Distanz ein (6.).
Zwei Minuten später schlug 1860 München aber postwendend zurück! Okotie setzte sich rechts gegen Orban durch und spielte einen bärenstarken Rückpass in die Mitte zu Wolf, der aus etwa elf Metern abzog und ausglich (8.). Leipzig kombinierte sich daraufhin immer wieder kontinuierlich nach vorne und gab weiterhin den Ton an, die tief stehenden Münchner kamen kaum in die Offensive. Adlung probierte es nach einem Eckstoß von rechts mit einem Fernschuss aus gut 25 Metern und zwang Coltorti zu einer Parade (33.). Auf der anderen Seite zog Forsberg aus der Distanz ab, Eichers Abpraller landete bei Poulsen, der wenige Meter vor dem Kasten vergab (45.).
Der 9. Spieltag
Rangnick mit dem glücklichen Händchen
Ohne Kapitän Kaiser, dafür mit Bruno gingen die Leipziger in den zweiten Durchgang. Dieser begann deutlich ruhiger als der erste. Das Spiel war geprägt von vielen Mittelfeldszenen, wobei gefährliche Torraumszenen Mangelware waren. Sinnbildlich dafür: Erst Adlung produzierte aus gut 20 Metern einen gefährlichen Flatterball (66.). Rangnick reagierte und brachte den offensiv ausgerichteten Halstenberg. Der tankte sich in seiner ersten Aktion links durch, ließ Vollmann stehen und legte quer in den Fünfer. Sabitzer stoppte den Ball für Selke, der die Kugel im rechten Eck unterbrachte - 2:1 für Leipzig (67.)!
"Löwen" beweisen Moral - Okoties perfektes Comeback
Wenig später setzte Halstenberg einen direkten Freistoß am Gehäuse vorbei (73.), ehe die Münchner Löwen erneut zurückschlugen: Wolf schickte Okotie, der über rechts nach vorne sprintete und denn Ball mit viel Übersicht zwischen Klostermann und Orban hindurch ins Tor beförderte (78.). Zum zweiten Mal bewiesen die Gastgeber also Moral und konnten das 2:2 auch bis zum Ende verteidigen. Beide Mannschaften kamen in der englischen Woche nicht über ein Unentschieden hinaus. 1860 klebt damit weiter auf dem vorletzten Platz.
1860 München tritt nächsten Freitag (18.30 Uhr) in Bielefeld an, Leipzig empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) den 1. FC Nürnberg.