Fürths Trainer Mike Büskens veränderte seine Startelf gegenüber dem 0:0 bei Erzgebirge Aue dreimal: Für Korcsmar (Kreuzbandriss), Thesker, Tripic rückten Philp, Freis und Zulj ins Team.
BTSV-Coach Torsten Lieberknecht wartete im Vergleich zum 0:0 gegen Tabellenführer Ingolstadt gleich mit vier Veränderungen auf: Correia, Theuerkauf, Raffael Korte und Hochscheidt durften für Dogan (Muskelfaserriss), Hedenstad, Zuck und Berggreen ran.
Die offensiv aufgestellten Fürther zeigten engagierte Anfangsminuten, Freis musste aus einem Meter eigentlich die Führung besorgen, bugsierte den Ball aber nach Caligiuris Kopfballverlängerung aus einem Meter links vorbei (6.).
Eine Zeigerumdrehung später stand Caligiuri wieder im Blickpunkt: Nach einem langer Pass auf Nielsen war der Innenverteidiger eigentlich im Vorteil, geschickt aber luchste ihm der Brauschweiger Stürmer den Ball ab und wurde vom Verteidiger gefoult - die Rote Karte war die konsequente wie richtige Entscheidung (7.).
Büskens justierte sein Team neu, Innenverteidiger Thesker kam für Schröck (12.). Die Kräfteverhältnisse auf dem Platz sollten nun aufgrund der Überzahl eigentlich für Braunschweig sprechen, doch davon war zunächst wenig zu sehen. Die SpVgg hielt gut gestaffelt mit hoher Laufintensität dagegen und den wenig zielstrebigen Gegner bis auf zwei Offensivszenen Reichels (18., 27.) in Schach.
Und war immer wieder selbst initiativ, und dieser Mut wurde belohnt: Fürstner spielte rechts in den Sechzehner auf Przybylko, der einen Gegenspieler umkurvte und auf Zulj querlegte. Gegen die Laufrichtung von Gikiewcz landete das Leder aus 15 Metern flach im rechten Eck (28.).
Nach 718 torlosen Heimminuten war der Bann gebrochen, die Freude darüber währte aber nur kurz: Nielsen setzte sich am Flügel gegen Röcker durch und legte von der Grundlinie zurück. Seine Hereingabe sprang Thesker an den linken Fuß und aus sechs Metern ins eigene Tor - 1:1 (31.).
Es folgte die beste Phase des BTSV, der nun konsequenter den Weg vor das gegnerische Tor suchte - letztlich überstanden die Kleeblättler aber die kurze Drangphase, es ging in die Kabine.
Der 27. Spieltag
Lieberknecht brachte mit Wiederanpfiff mit Düker für Korte einen echten Mittelstürmer, Nielsen spielte nun direkt dahinter. Viele Zweikämpfe und wenig Spielfluss prägten zunächst das Geschehen - und Ereignislosigkeit vor den Toren. Das kompakte Fürth stand nun tiefer und verzögerte, wo es nur ging, während die einfallslose Eintracht in der Offensive kaum Tempo aufzunehmen verstand.
Erst Omladics Solo mit abschließendem Flachschuss rief Hesl erstmals auf den Plan (61.), auf der Gegenseite strich ein Fernschuss von Trinks bei den seltener werdenden Entlastungsangriffen der Hausherren vorbei (63.).
Bei der SpVgg machten sich Ermüdungserscheinungen bemerkbar, die Ballbesitzquote für die Lieberknecht-Elf schnellte in die Höhe. Der unbedingte Wille, der Biss, den Dreier mitzunehmen, war bei den Niedersachsen aber nicht auszumachen, vor allem der finale Pass wollte einfach nicht ankommen.
Die Schlussphase brach an, endlich einmal mit einem schnellen Angriff - und schon wurde es mit Hochscheidt und Nielsen gefährlich (74.). Und Nielsen war dann auch am 1:2 beteiligt: Nach einem schon abgewehrten Angriff kam der Ball an den Sechzehner zurück, wo Nielsen gedankenschnell auf Kessel spielte. Und dessen punktgenaue Hereingabe verwandelte Reichel am zweiten Pfosten zur Führung (79.).
Eine Reaktion der Gastgeber blieb nahezu aus, zu viel Kraft hatte die lange Zeit in Unterzahl gekostet. Letzte Offensivbemühungen verpufften, am Ende freute sich Braunschweig über einen schmeichelhaften Sieg, der vage Aufstiegshoffnungen am Leben hält.
In der kommenden Woche reist Fürth zum FSV Frankfurt (Samstag, 13 Uhr). Zur gleichen Zeit empfängt Braunschweig zu Hause den TSV 1860 München.