Unions Trainer Uwe Neuhaus änderte seine Mannschaft nach der 1:4-Schlappe in Osnabrück gleich auf vier Positionen: Für Brunnemann, Benyamina, Mosquera und Göhlert starteten Kolk, Savran, Ede und Stuff.
Duisburgs Trainer Milan Sasic dagegen beließ es im Vergleich zum 1:0-Heimsieg gegen den FC Augsburg bei einem Wechsel. Der zuletzt Gelb-Rot gesperrte Bruno Soares verdrängte Kern aus der Anfangself.
Gleich von Beginn an entwickelte sich ein rassiges Spiel, in dem beide Mannschaften hohes Tempo gingen und in den Zweikämpfen überhaupt nicht zurücksteckten. Sowohl die Meidericher als auch die Berliner waren mit viel Leidenschaft bei der Sache und suchten auch rasch den Weg nach vorne. Zahlreiche Chancen auf beiden Seiten waren das Resultat. Yilmaz zielte aber zu hoch (5.), Baljaks zu schwacher Versuch landete in den Armen von Unions Schlussmann Glinker (8.), während auf der Gegenseite Distanzschüsse von Savran (9.) und Mattuschka (16.) knapp danebengingen.
Der 6. Spieltag
In der 18. Minute folgte die bis dato größte Chance der Begegnung: Nach einer Ecke von rechts landete der Ball bei Menz, der es fulminant aus der zweiten Reihe probierte. Bajic stand jedoch im Weg und klärte noch vor der Linie. Danach ließ die Qualität der Einschussgelegenheiten allerdings zusehends nach, die Partie blieb aber dennoch auf einem guten Niveau. Die "Zebras" erspielten sich mit fortwährender Spieldauer ein leichtes Übergewicht und setzten fortan die Akzente, Zwingendes sprang dabei aber kaum mehr heraus. Bis auf Baljaks scharfe Hereingabe von links, die Madouni in letzter Sekunde per Grätsche klärte (23.), gab es lange Zeit keine nennenswerten Möglichkeiten. Intensive Zweikämpfe, aber auch einige Ungenauigkeiten im Spielaufbau prägten mittlerweile das Geschehen auf dem Rasen.
Kurz vor der Pause wurde es dann wieder aufregend! Zuerst rettete Glinker per Faustabwehr in letzter Sekunde vor Maierhofer, der sich im Kopfballduell gegen Madouni durchgesetzt hatte (40.). Der Algerier verletzte sich dabei so stark an der linken Schulter, dass er durch Göhlert ausgewechselt werden musste. Der Neue stand dann auch gleich im Blickpunkt des Interesses: Bei einer Ecke von links wurde er von Sukalo weggeschubst, woraufhin der Slowene aus fünf Metern in die Maschen köpfte. Schiedsrichter Christian Schößling hatte das Foul aber gesehen und gab den Treffer zur Recht nicht (45.). Eine Minute später fischte MSV-Keeper Yelldell einen direkten 22-Meter-Freistoß aus dem rechten unteren Eck, sodass es torlos in die Kabinen ging.
Es wird härter, es fallen aber auch Tore
Hindernislauf: Duisburgs Koch wird von Savran abgegrätscht. picture-alliance
Sasic reagierte zum Seitenwechsel mit der Hereinnahme von Kern, dem Trojan weichen musste. Koch rückte daher weiter nach vorne ins Mittelfeld. Die erste Duftmarke gaben jedoch die Unioner durch Peitz, dessen Fernschuss knapp drüber ging, ab (47.). Nur eine Minute danach folgte das erste Tor: Ede setzte sich sehenswert auf links durch und legte dann auf Mattuschka ab. Der Kapitän verlud im Sechzehner Bruno Soares und netzte schließlich aus sieben Metern linker Position ein. Yelldell war zwar noch mit den Fingerspitzen dran, konnte aber nichts mehr machen.
Mit der Führung im Rücken bekamen die "Eisernen" nun Oberwasser, während Duisburg etwas aus dem Tritt geriet. Maßgeblichen Anteil am Geschehen hatten aber weiterhin die Zweikämpfe. Es wurde giftiger und zerfahrener. Parensen fiel dann auch seiner eigenen riskanten Spielweise zum Opfer. Nachdem der 24-Jährige kompromisslos ins Duell mit Koch gegangen war, verletzte er sich am linken Knie und musste durch Younga-Mouhani ersetzt werden. Sehr viele Fouls führten zu zahlreichen Unterbrechungen, weswegen der Spielfluss nun vollends abhandenkam.
In der 83. Minute fiel dann die Entscheidung: Peitz trieb den Ball über die linke Seite nach vorne und schlug das Leder anschließend in die Mitte zu Kolk, der aus sechs Metern am unglücklich agierenden Yelldell in die Maschen köpfte.
Der Niederländer war der Matchwinner, wird aber am kommenden Spieltag am nächsten Sonntag in München seiner Mannschaft fehlen. Eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit sah der 28-Jährige gleich zweimal die Gelbe Karte. Zuerst wegen Behinderung bei der Ausführung eines Freistoßes und dann wegen Abwinkens gegenüber dem Schiedsrichter, der sich das nicht gefallen ließ und Kolk vorzeitig vom Platz schickte. Bereits am Freitag zuvor geht es für den MSV Duisburg zu Hause gegen Rot-Weiß Oberhausen weiter.