Frankfurts Trainer Hans-Jürgen Boysen baute seine Startelf im Vergleich zur 1:3-Pleite bei Spitzenreiter Hertha BSC auf zwei Positionen um: Stein und der in der Hauptstadt gelbgesperrte Kapitän Schlicke verdrängten Konrad und Hickl auf die Bank. FCI-Coach Benno Möhlmann tauschte im Vergleich zum 2:1-Heimerfolg gegen Aachen ebenfalls zweimal Personal: Malte Metzelder kehrte nach abgesessener Gelbsperre für Manuel Hartmann ins defensive Mittelfeld zurück. Im Angriff erhielt Moritz Hartmann den Vorzug vor Buddle.
Die Ingolstädter versteckten sich in einer zerfahrenen Anfangsphase keineswegs, sondern erarbeiteten sich in den ersten Minuten Feldvorteile. Nach konsequenter Balleroberung legten die Gäste mitunter engagiert den Vorwärtsgang ein, ohne aber über Halbchancen hinauszukommen. Der FSV begann zögerlich und tat sich gegen gut organisierte "Schanzer" bereits in der Spielentwicklung schwer, Impulse zu setzen.
Die Oberbayern blieben das aktivere Team und hatten nach exakt einer Viertelstunde die Möglichkeit, um in Front zu gehen. Moritz Hartmann vernaschte Schlicke und zog in die Mitte. Der Schuss des FCI-Angreifers war jedoch zu unplatziert, um Frankfurts Schlussmann Klandt stärker zu fordern. Diese Aktion wirkte als Wachmacher für den FSV. So meldeten sich die Bornheimer drei Minuten später erstmals selbst gefährlich vor dem gegnerischen Gehäuse zu Wort: Gjasula steckte das Leder durch zu Bouhaddouz, dessen Schuss FCI-Schlussmann Kirschstein aber wenig Kopfzerbrechen bereitete. Die Gastgeber übernahmen in der weiterhin zerfahrenen Begegnung nun zusehends die Spielkontrolle.
Höhepunkte blieben indes hüben wie drüben Mangelware, ehe Frankfurt noch einmal eine Schippe drauflegte: Ein satter Linksschuss von Gjasula aus der zweiten Reihe rauschte rechts am Kasten vorbei (36.). Kurz darauf fasste sich Cinaz ebenfalls aus der Distanz ein Herz, zielte am rechten Kreuzeck aber vorbei (38.). Die beste Möglichkeit zur Führung bot sich dem FSV in Minute 41: Christian Müller brachte das Spielgerät von rechts flach an den ersten Pfosten, wo Mölders aus kurzer Distanz abnahm. FCI-Keeper Kirschstein entschärfte den Schuss des Goalgetters per glänzender Fußabwehr.
Der 26. Spieltag
Wie zu Beginn von Durchgang eins startete Ingolstadt engagiert in die zweite Hälfte. Folglich hatten die "Schanzer" kurz nach dem Wiederanpfiff eine gute Chance: Karls Kopfball parierte Klandt reaktionsschnell (47.). Keine 60 Sekunden später gingen die Gäste in Front: Kapitän Leitl fand mit einem öffnenden Zuspiel Caiuby, der Christian Müller entwischt war und das Leder mit links überlegt in die Maschen schob.
Obwohl die Ingolstädter auch nach der Führung in der Vorwärtsbewegung meist durchschlagskräftiger wirkten, glich der FSV in der 62. Minute aus. Görlitz nahm im Luftkampf mit Bouhaddouz im Strafraum die Hand zur Hilfe, berührte das Leder mit dieser klar und ließ Zweitliga-Debütant Bastian Dankert so keine andere Möglichkeit, als Elfmeter zu pfeifen. Gjasula schnappte sich die Kugel und verlud FCI-Keeper Kirschstein nervenstark – 1:1.
Der FCI antwortet fünf Minuten später nach bewährtem Strickmuster. Leitl schlug eine Flanke aus vollem Lauf ins Zentrum. Caiuby übersprang Christian Müller, köpfte aus kurzer Distanz ein und bewerkstelligte so die erneute Gästeführung. Die Bornheimer drängten nun wütend, aber meist zu kopflos nach vorne. Im schnellen Umschaltspiel bot sich so den Ingolstädter in der Schlussphase mehrfach die Chance, das Ergebnis auf 3:1 zu stellen. Exemplarisch geriet Caiuby in der 89. Minute, als der FCI mit drei Mann vor dem gegnerischen Kasten auftauchten, viel zu ungenau.
Der FSV Frankfurt ist am Sonntag, dem 20. März, in Paderborn zu Gast. Der FC Ingolstadt empfängt derweil bereits freitags Liga-Primus Hertha BSC im heimischen Audi-Sportpark.