Große Freude: Freiburgs Torschütze Toprak (2. v. l.) feiert mit Ersatzspieler Günes (li.). picture alliance
Beim SC Freiburg gab es im Vergleich zum jüngsten 1:0-Sieg in Wiesbaden folgende personelle Änderungen: Schwaab (nach verbüßter Sperre) und Rodionov kamen für Schlitte (Bank) und Jäger (Muskelfaserriss).
Aachens Trainer Jürgen Seeberger brachte nach dem 1:2 gegen Duisburg ebenfalls zwei Neue: Polenz und Brinkmann spielten an Stelle von Lehmann (Bank) und Seitz (Grippe).
Freiburg, das bisher alle fünf Rückrundenspiele gewann, zeigte sogleich, wer Herr im Hause ist. Schon in den ersten Minuten kamen Flum und Bechmann (Fernschüsse) sowie Abdessadki (gefährlicher Lupfer) zu Chancen.
Dann standen die Torhüter im Brennpunkt. Erst unterlief Pouplin eine Flanke, doch Schwaab rettete gegen Auers Kopfball auf der Linie. Im direkten Gegenzug schlug der Ball dann doch ein: Ecke von links in den Fünfmeterraum, Stuckmann segelte unter der Flanke durch, Toprak war zur Stelle und nickte zur Führung für den SCF ein (11.).
Die Breisgauer waren tonangebend, bestimmten ballsicher den Rhythmus. Aachen sah sich in der Defensive stark beschäftigt, setzte aber zu schnellen Gegenstößen an. Freiburgs immenses Selbstbewusstsein äußerte sich auch in folgender Szene: Schuster lupfte einen Freistoß einen guten Meter hoch für Schwaab, der das Leder volley aus 24 Metern aufs Tor jagte. Stuckmann rettete mit den Fäusten (28.).
2. Liga, 23. Spieltag
Freiburg spielte sich phasenweise in einen Rausch, präsentierte sich lauf- und spielfreudig und versprühte viel Spaß bei der Arbeit. Der Spaß verging den Breisgauern aber in der 33. Minute: Steilpass auf Bechmann, der Stuckmann rechts umdribbelte. Stuckmann zog den Fuß hoch und traf den Freiburger, der zu Fall kam. Doch Schiedsrichter Christian Tingert ließ weiterlaufen.
Aachen versuchte zwar, kämpferisch dagegen zu halten, war aber trotz allem Engagements in nahezu allen Belangen unterlegen und rettete den knappen Rückstand in die Kabine.
Nach dem Wechsel kam bei Aachen Müller für den blassen Nemeth, die Freiburger Dominanz bremste das freilich erstmal nicht. Der SCF zeigte sich geschickter in den Zweikämpfen, doppelte effektiv, kam mit weitaus weniger Fouls aus. Die Breisgauer nutzten die Flügel, spielten variabel. Einzig die finalen Zuspiele in die Spitze fanden oftmals den Adressaten nicht.
Wie aus heiterem Himmel kam die Alemannia zum Ausgleich: Polenz brachte einen Freistoß aus dem linken Halbfeld in den Strafraum, Szukala setzte sich mit seinem wuchtigen Körper durch und köpfte aus kurzer Distanz ein (61.).
Aachen wurde nun mutiger. Aber auch der SCF hatte den Schock schnell verdaut und sich wieder gefunden. Beide Teams wollten nun den Führungstreffer. Freiburg hatte aber die Souveränität verloren, leistete sich nun eine höhere Fehlerquote.
Die Partie war auch in der Schlussviertelstunde schnell und wurde intensiv geführt. Die Kontrahenten neutralisierten sich aber weitgehend im Mittelfeld, wo die Räume sehr eng waren.
Die Freiburger Fans mussten sich somit bis kurz vor Schluss gedulden, ehe Bechmann den Tabellenführer erlöste: Butscher flankte aus dem linken Halbfeld weit in den Strafraum, Bechmann stieg am höchsten und köpfte aus sechs Metern ein (88.).
Freiburg tritt am kommenden Sonntag in Duisburg an, Aachen hat - ebenfalls am Sonntag - den FC St. Pauli zu Gast.