Traf und provozierte: Sascha Rösler (li., mit Marcel Ndjeng) lief bei seinem Treffer zum Jubeln in die Kölner Kurve. dpa
Kölns Trainer Christoph Daum änderte sein Team im Vergleich zum 3:1 in Offenbach auf einer Position und stellte taktisch um. Pezzoni musste auf links weichen, wo Matip auflief. Dafür spielte Broich im defensiven Mittelfeld. Bei Mönchengladbach ebenfalls eine Änderung nach dem 1:0 gegen Koblenz: Marin erhielt auf der linken Seite eine Bewährungschance für Touma, der auf der Bank Platz nahm.
Neun Heimspiele in Folge hatte Köln nicht verloren - und die Geißbock-Elf erwischte auch in diese Partie einen guten Start. Leichte Feldvorteile für die Daum-Truppe waren erkennbar, auch wenn das Spiel in die Dreierspitze mit McKenna, Novakovic und Helmes Probleme bereitete. So kam der erste Warnschuss aus dem Mittelfeld. Broich zog aus 18 Metern ab und verpasste das Tor nur knapp (14.). Doch auch die Fohlen hatten ihre Chancen: Mit Ndjengs 18-Meter-Schuss hatte Mondragon bereits seine Probleme, kurz darauf verschätzte sich der FC-Keeper beim Herauslaufen. Friend köpfte jedoch stark bedrängt knapp über das Tor (19.).
Es blieb eine chancenreiche Phase: Bei Ümit Özats abgefälschtem Distanzschuss und bei McKennas Kopfball nach der anschließenden Ecke fehlten wiederum dem FC nur Zentimeter zur Führung (30.). Doch mitten in die Drangphase der Daum-Elf fiel die Führung für Gladbach. Broich verlor im Mittelfeld das Leder und auch den anschließenden Zweikampf. Letzlich besorgte Rösler mit einem 20-Meter-Schuss das 1:0 - allerdings wurde der Ball von Mohamad unglücklich abgefälscht und sprang vom Pfosten ins Tor.
Der 27. Spieltag
Die Folge war deutlich sichtbar: Köln brach zusammen, wenn auch nur kurzfristig. Die Borussia durfte schalten und walten wie sie wollte, Chancen und Räume boten sich im Minutentakt. Es war in dieser Phase Mondragon zu verdanken, dass die Geißböcke keine weiteren Gegentreffer hinnehmen mussten. Ndjeng aus kurzer Distanz sowie Friend, der es mit dem Kopf und mit dem Fuß versuchte, bissen sich am kolumbianischen Keeper die Zähne aus.
Die Pause kam den Kölnern somit mehr als gelegen. Zwar war der Sturmlauf der Fohlen damit tatsächlich beendet - doch der FC begann den seinigen nicht. Die Angreifer warteten weiter vergeblich auf Anspiele in die Spitze, Gladbach tat nicht mehr als nötig und wartete auf Konterchancen. Auf eine wirklich gute Torgelegenheit musste der Kölner Anhang bis zur 72. Minute warten. Helmes' Schuss aus 15 Metern war zwar hart, aber ein wenig zu unplatziert. Heimeroth riss den Arm nach oben und klärte zur Ecke. Die Gladbacher bekleckerten sich jedoch auch nicht mit Ruhm. Eine Kopfballchance für Brouwers (76., über das Tor) war noch die beste Gelegenheit. Doch in den letzten Minuten überschlugen sich die Ereignisse. Die FC-Fans präsentierten eine geklaute Borussia-Fahne in ihrem Block. Leuchtraketen der Borussia-Fans waren die Antwort. Der bereits ausgewechselte Rösler beruhigte den eigenen Anhang.
Die Reaktion der Gladbacher auf den "Fahnen-Vorfall": Das Sicherheitsteam schützt sich vor einer Leuchtrakete. dpa
Vollkommen außer sich waren die Gladbacher dann aber in der Nachspielzeit. Novakovic war nach einem langen Ball vor Brouwers am Ball, der die Situation zunächst unter Kontrolle zu haben schien. Letztlich wusste er sich nur mit einer Notbremse zu helfen. Somit war die Rote Karte in Ordnung - der Strafstoß aber eine klare Fehlentscheidung. Das Foul geschah deutlich vor dem 16-Meter-Raum. Helmes war's egal - er behielt die Nerven und traf zum 1:1. Colautti hätte kurz darauf beinahe noch für die erneute Führung der Fohlen gesorgt, doch einmal mehr stand Mondragon goldrichtig.
Köln reist am Freitag zum Schlusslicht nach Paderborn. Mönchengladbach ist erst am Sonntag gegen Fürth gefragt.