Formel 1

Horner tröstet Pechvogel Vettel

Alonso ist auf dem besten Weg zu Titel Nummer drei

Horner tröstet Pechvogel Vettel

Niedergeschlagen: Sebastian Vettels Traum vom WM-Titel 2010 ist vielleicht schon vorbei.

Niedergeschlagen: Sebastian Vettels Traum vom WM-Titel 2010 ist vielleicht schon vorbei. picture alliance

Ein Motorschaden hat Pechvogel Sebastian Vettel beim Sturm auf den WM-Thron aus (fast) allen Träumen gerissen. Zehn Runden vor dem Ende stiegen Flammen aus dem Heck des Red-Bull-Renault, Vettel ergriff direkt nach dem Aussteigen selbst einen Feuerlöscher und erstickte sie.

"Im Moment ist man natürlich enttäuscht, aber ich habe mir diesmal nichts vorzuwerfen. Da kann man nichts machen", sagte Vettel und fügte in Anspielung auf seine Serie von Pleiten, Pech und Pannen fast schon mit Galgenhumor hinzu: "Irgendwie ist das die Story des Jahres." Red-Bull-Teamchef Christian Horner versuchte, den Pech-Piloten zu trösten: "Sebastian und das Team haben alles richtig gemacht. Ein Motorplatzer ist immer ganz großes Pech, der Rennsport kann grausam sein."

Grand Prix von Südkorea 2010

Weil auch Vettels Teamkollege Mark Webber nach einem selbstverschuldeten Crash mit Nico Rosberg ausfiel, eroberte Ferrari-Star Fernando Alonso mit seinem fünften Sieg des Jahres zwei Rennen vor Saisonende die WM-Führung. "Avanti", brüllte der Spanier via Boxenfunk und lachte schallend.

In der WM hat Alonso nun 231 Punkte auf dem Konto und damit satte elf Zähler Vorsprung vor Webber (220). Vettel rutschte mit weiterhin 206 Punkten auf Rang vier hinter Hamilton (210) und hat damit nur noch eine Mini-Chance auf den Titel als jüngster Champion der Formel-1-Geschichte.

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Alonso genügen in den letzten beiden Rennen in Brasilien und Abu Dhabi ein erster und ein dritter Platz, um sich unabhängig vom Abschneiden der Rivalen den Titel zu sichern.

Webber schied nach einem Fahrfehler bei nahezu irregulären Bedingungen und einem Crash mit Nico Rosberg bereits zwei Runden nach dem endgültigen Start nach 17 Safety-Car-Runden aus, ließ sich mit dem Roller zurück ins Paddock fahren und stapfte frustriert in die Box. "Das war ganz klar mein Fehler", sagte der 34-Jährige mit gesenktem Kopf.

Rekordweltmeister Schumacher nutzte im Mercedes das Chaos in Südkorea mit 63 Safety-Car-Minuten wie schon in Barcelona und Istanbul zu Rang vier und stellte sein bestes Ergebnis seit dem Comeback ein.

Die deutschen Fans warten schon seit 1484 Tagen auf einen heimischen WM-Spitzenreiter - seit Michael Schumachers Sieg in Shanghai am 1. Oktober 2006.