Ein Motorschaden hat Sebastian Vettel den Sieg beim ersten Formel-1-Rennen in Südkorea und damit die Führung in der WM-Wertung gekostet. Neun Runden vor Schluss fiel der Red-Bull-Pilot in Führung liegend aus. Dadurch war der Weg für den Spanier Fernando Alonso zum Triumph frei. Der Ferrari-Pilot gewann den Grand Prix und führt das WM-Klassement jetzt mit 231 Punkten an.
Vor Vettel war bereits dessen Teamkollege Mark Webber ausgefallen, der die WM bis dahin angeführt hatte. Mit nun elf Zählern Rückstand auf Alonso belegt der Australier den zweiten Gesamtrang. Neuer Dritter nach dem zweiten Rang in Südkorea ist der britische McLaren-Pilot Lewis Hamilton mit 210 Punkten. Vettel fiel mit 206 Zählern vom dritten auf den vierten Platz zurück und hat bei nur noch zwei ausstehenden Rennen einen vielleicht schon entscheidenden Rückschlag erlitten.
Zweiter beim Südkorea-Spektakel mit einer 49-minütigen Renn-Unterbrechung und vier Safety-Car-Phasen wurde Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes. Auf Rang drei kam Felipe Massa im zweiten Ferrari ins Ziel, als Vierter bewies Mercedes-Pilot Michael Schumacher wieder einmal sein Können im Regen.
Nick Heidfeld sammelte im Sauber als Neunter zwei Punkte, auch Nico Hülkenberg ergatterte als Zehnter im Williams noch einen Zähler. Nicht ins Ziel kamen aus dem deutschen lager neben Vettel und Rosberg auch Adrian Sutil und Timo Glock.
Rennverlauf
Der erste Start eines Formel-1-Rennens in Südkorea . . . wurde erst einmal um zehn Minuten verschoben! Und weil die Strecke in Yeongam zu stark unter Wasser stand, entschied sich die Rennleitung zu einem Start hinter dem Safety Car. Doch selbst hinter Bernd Mayländers Mercedes hatten die Piloten bei katastrophalen Strecken- und Sichtverhältnissen größte Mühe, die Boliden auf dem Asphalt zu halten, so dass der Grand Prix nach drei Runden mit Roter Flagge unterbrochen wurde. "Das sind die schlechtesten Bedingungen, unter denen ich jemals gefahren bin", sagte Alonso über Boxenfunk.
Die Fahrer parkten ihre Boliden wieder in der Startaufstellung und harrten der Dinge, vor allem dem Ende des Regens. Nach einer knappen Stunde wurde der GP ein zweites Mal hinter dem Safety Car gestartet.
Weitere, ermüdende 14 Runden hinter dem Safety Car ging es dann nach der nominell 17. Runde endlich mit dem ersten Grand Prix von Südkorea los. Gleich in den ersten Kurven zeigten die beiden Mercedes GP, dass sie im Regen die richtige Abstimmung gewählt hatten. Schumacher drückte sich an Kubica vorbei, und Rosberg überholte Hamilton.
Weitere Informationen
Die Piloten mussten den schwierigen Bedingungen aber schnell Tribut zahlen. In der 19. Runde kam WM-Leader Webber auf P2 liegend am Ausgang von Kurve 12 auf den glitschigen Randstein, rutschte weg und drehte sich in die Mauer. Von dort schleuderte er zurück auf den Asphalt und schoss Rosberg (P4) noch mit von der Strecke. Wieder musste das Safety Car raus.
Diese Phase nutzten die Piloten aus dem hinteren Feld, um bereits auf Intermediate-Reifen umzustellen. Die Spitze blieb aber auf den Regenreifen und absolvierte eingangs der 24. Runde den Re-Start. Dieser ging unspektakulär über die Bühne. Vettel hielt die erste Position sicher vor Alonso und Hamilton.
In der Folgezeit stellte es sich aber heraus, dass Intermediates die falsche Reifenwahl zu diesem frühen Zeitpunkt waren. Viele Piloten schlitterten über die Strecke, während an der Spitze Vettel und Alonso auf ihren "Heavy Rain"-Reifen vom Feld wegzogen.
In der 31. Runde machte ein Unfall von Buemi eine weitere Safety-Car-Phase nötig, die nun alle Piloten nutzten, um auf Intermediates zu wechseln, da die Strecke langsam abzutrocknen begann. Dabei büßte Alonso Platz zwei gegen Hamilton ein, da am rechten Vorderrad des Ferrari die Mutter klemmte und der Spanier wertvolle Sekunden verlor.
Beim Re-Start eingangs der 35. Runde verlor Hamilton den zweiten Platz wieder, indem er nach der Zielgeraden die Kurve verpasste und über die Auslaufzone musste. Diesen Fehler nutzte Alonso, um sich wieder nach vorne zu bringen.
Auch Renault-Pilot Petrov wurden die äußeren Bedingungen zum Verhängnis, der Russe verlor seinen Boliden und krachte spektakulär in die Reifenstapel.
Spektakulär war auch kurz danach das Aus für Vettel, als sein Renault-Motor in Rauch aufging (45.). Doppel-Ausfall für Red Bull. Nur eine Runde später war das Rennen auch für Sutil Schluss, nachdem er einen Crash mit Kobayashi hatte.
In den letzten Runden bauten die Reifen bei etlichen Fahrzeugen stark ab, so verloren unter anderem die Williams-Piloten Hülkenberg und Barrichello kurz die Kontrolle und büßten noch Plätze gegen Kubica und Liuzzi ein.