Okoties Blitzstart
Münchens neuer Chefcoach Markus von Ahlen griff gleich voll durch und tauschte im Vergleich zum 0:1 in Sandhausen gleich viermal Personal: Adlung, Bedia, Bülow und Weigl begannen für Kagelmacher, Stark, Rodri (alle Bank) und Leonardo (nicht im Kader). Auch Fürths Trainer Frank Kramer sah nach dem 1:1 gegen Aalen Grund für personelle Änderungen und beorderte Guilherme, Sukalo und Przybylko für Caligiuri, Gießelmann und Zulj (alle Bank) in der Startelf.
Von Beginn an ging es schnell hin und her. Zwar sorgten viele Fehlpässe für rasche Ballverluste, doch beiden Teams war eine offensive Gangart anzumerken. SpVgg-Sturmtank Przybylko gab einen ersten Warnschuss ab (3.), die Löwen münzten ihren ersten Abschluss dagegen sofort in ein Tor um: In der Spitze gewann Okotie das Kopfballduell gegen Röcker, legte so für Adlung ab und startete in Richtung Sechzehner durch. Adlung spielte daraufhin einen Sahnepass in den Strafraum, wo Korcsmar erst das Abseits aufhob und dann auch nicht Okotie deckte, der aus spitzem Winkel zum 1:0 einschoss (6.).
Löwen dominieren, Kleeblatt enttäuscht
Der 8. Spieltag
Fortan schlug das Pendel eindeutig zu Gunsten der Münchner aus: Sechzig gewann viele Zweikämpfe, stand eng am Mann und torpedierte den Spielaufbau der Fürther erfolgreich mit aggressivem Pressing. Zudem setzten die Giesinger immer wieder offensive Nadelstiche mit langen Bällen auf die Flügel. Dort lauerten die schnellen Außen Adlung und Rama auf Angriffe und stürzten die wackelige Defensive der Franken von einer Verlegenheit in die nächste. Adlung (30.), Rama (35.) und Bedia (43.) näherten sich dem zweiten Treffer an.
Vom Kleeblatt kam hingegen lange nichts. Immer wieder verlor die SpVgg den Ball im Vorwärtsgang und entwickelte deshalb weder Druck noch Durchschlagskraft. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff kam Fürth noch einmal auf. Abgesehen von einem Stiepermann-Schuss, der noch von Angha geblockt wurde, sprang aber nicht heraus (41.).
Fürth rennt an, doch Sanchez trifft
Im Vorwärtsgang: Münchens Valdet Rama gegen Fürths Thomas Pledl (l.) und Wolfgang Hesl (r.). picture alliance
Die Kabinenansprache von Kramer hatte offensichtlich gesessen, denn das Kleeblatt kam aggressiv und lauffreudig aus der Kabine. Mit Wiederanpfiff drängten die Gäste nach vorne und drehten die Vorzeichen im Vergleich zum ersten Durchgang komplett um. Przybylko (48., 55.) und Korcsmar (52.) verzeichneten Halbchancen, eine riesige Kontermöglichkeit ließ Pledl liegen, der frei vor Ortega an einem Blitz-Reflex des Torwarts scheiterte (56.). Bis dahin blieb München sehr passiv. Trotzdem hatten die Löwen längst die Fürther Außenverteidiger Pledl und Guilherme als Schwachpunkt ausgemacht und starteten nun Konterangriffe über die Flügel: Rama flankte flach auf den zweiten Pfosten, wo Adlung aus kurzer Distanz drüber schoss (63.).
Fortan entlasteten die Giesinger wieder besser und ließen nur noch einen gefährlichen Distanzschuss des eingewechselten Zulj zu (69.). Auf der anderen Seite ermöglichte der nächste schlimme Abwehr-Patzer der SpVgg das 2:0 für Sechzig: Nach einem riskanten Hesl-Auswurf verlor Fürstner zentral vor dem Strafraum den Ball an Joker Rodri. Sanchez übernahm und setzte aus 25 Metern zum Kunstschuss an. Die Kugel segelte über Hesl hinweg und schlug maßgenau im Tor ein (74.).
SpVgg-Schock: Hesl verletzt!
Doppelt bitter für die Franken: Bei der Rettungsaktion vor dem 0:2 verletzte sich Stammtorwart Hesl an der Hand. Für ihn kam Ersatzmann Mickel, der sein Liga-Debüt für die Kleeblättler "feierte". Dabei blieb Mickel fast beschäftigungslos: Seine Vorderleute wirkten zwar sichtlich geschockt ob der Verletzung ihres Kapitäns, suchten aber weiterhin den Weg nach vorne. Dabei entfalteten die Franken aber kaum Durchschlagskraft mehr. Röcker traf nach einer Ecke immerhin die Latte (90.+2). Ansonsten passierte nichts mehr, zumal die Löwen das Ergebnis erfolgreich verwalteten.
1860 München ist am nächsten Freitag (18.30 Uhr) auswärts beim VfR Aalen gefordert. Gleichzeitig hat Fürth Heimrecht gegen den FC Erzgebirge Aue.