Fürths Trainer Frank Kramer tauschte nach dem 2:1-Heimsieg gegen den 1. FC Kaiserslautern auf zwei Positionen: Im zentralen Mittelfeld kam Caligiuri für Sukalo zu Zug, während im Angriffszentrum Sommerneuzugang Zulj anstelle von Przybylko stürmte.
Zwei Neuen schenkte auch VfR-Coach Stefan Ruthenbeck sein Vertrauen: Nach der 0:1-Pleite gegen den SV Sandhausen spielten Junglas und Klauß für Mockenhaupt und Daghfous, der wegen Kniebeschwerden gänzlich im Kader fehlte.
Denkbar schlecht ging es aus Sicht der Fürther los: Gerade mal zwei Minuten waren gespielt, da bediente Feick mit einem feinen Pass in die Tiefe Drexler im gegnerischen Sechzehner. Röcker wollte per Grätsche klären, kam aber zu spät und traf seinen einstigen Mitspieler am Knöchel. Schiedsrichter Frank Willenborg zögerte nicht und entschied zu Recht auf Strafstoß. Leandro wollte seinen Lapsus aus dem Sandhausen-Spiel, als er einen Elfmeter vergeben hatte, wiedergutmachen und trat erneut an. Doch auch diesmal erging es dem Italo-Argentinier nicht besser, wieder scheiterte er am Schlussmann - Hesl hielt (4.)!
Der 7. Spieltag
Die Aalener ließen sich von dieser vergebenen Großchance jedoch nicht verunsichern, vielmehr trat der VfR couragiert auf. Die Gäste störten sehr früh, verwickelten die Fürther immer wieder in rassige Zweikämpfe und brachten so das Aufbauspiel der Kleeblättler zum Erliegen. Bis auf zwei Halbchancen von Weilandt (6.) und Stiepermann (8.) konnten die Hausherren lange Zeit praktisch überhaupt nicht für Entlastung sorgen.
Agiler und gefälliger war da schon der VfR, der allerdings mit seiner kraftraubenden Spielweise hohes Risiko ging. Aalen agierte laufintensiv, versuchte den ballführenden Gegenspieler nahezu immer mit mindestens zwei, oft auch mit drei Spielern anzugehen. Die große Frage dabei war, ob die Gäste das über die volle Distanz durchhalten könnten.
Ludwig bestraft Fürther Nachlässigkeiten - SpVgg wacht nach der Pause auf
Umzingelt: Fürths Stiepermann im Duell mit Junglas (li.) und Hainault. imago
Im ersten Durchgang ging die Rechnung jedenfalls auf. Offensiv konnten die Aalener zwar nur selten in Erscheinung treten, was zu einem Großteil auch an der fehlenden Passgenauigkeit lag, doch dann profitierte Ludwig von einem Totalaussetzer der Fürther Hintermannschaft: Gleich vier Franken schauten dem 24-Jährigen nur zu, während dieser über das halbe Feld lief und letzten Endes aus 18 Metern mit links sehenswert ins rechte Eck vollendete - der 1:0-Pausenstand (43.).
Kramer schien in der Halbzeit die richtigen Worte gefunden zu haben, immerhin wurden seine Schützlinge nach Wiederanpfiff merklich aktiver. Das lag aber auch daran, dass die Aalener nun eher aus einer gesicherten Deckung heraus agierten und sich demnach noch stärker aufs Konterspiel verlegten. Insgesamt wurde die Begegnung nun lebhafter, weil chancenreicher: Auf Fürther Seite verpasste Zulj den Ball zunächst um Haaresbreite (50.), ehe Schröck in VfR-Schlussmann Fejzic seinen Meister fand (52.). Kurz darauf durfte sich auch Fürths Keeper Hesl bei einem Feick-Schuss auszeichnen (56.).
In der 63. Minute erhöhte Fürths Trainer Kramer schließlich das Risiko, brachte mit Przybylko für Korcsmar einen Stürmer für einen Verteidiger und durfte etwas später den Ausgleich bejubeln. Der eingewechselte Pole zeichnete aber nicht für das 1:1 verantwortlich, das war Weilandt, der mit einem sehenswerten Drehschuss traf (69.). Für die Gäste kam es nun knüppeldick, denn die Schlussphase mussten sie auch noch in Unterzahl bestreiten: Drexler sah nach einer Tätlichkeit an Pledl glatt Rot (70.).
Danach ging es nur noch in eine Richtung: Aalens Torwart Fejzic sah einen Angriff nach dem anderen auf sich zukommen und musste in der 81. Minute sein gesamtes Können aufbieten, um einen sehenswerten Schröck-Schuss aus der zweiten Reihe mit den Fingerspitzen noch ans Lattenkreuz zu lenken. Die SpVgg war klar im Aufwind, hatte Oberwasser und drückte unerbittlich auf das 2:1. Doch die Aalener stemmten sich mit allen Mitteln dagegen, sodass es bis zum Ende extrem spannend blieb. Weitere Tore sollten dennoch nicht fallen, sodass die Fürther erstmals in der laufenden Saison im heimischen Ronhof Punkte lassen mussten.
Beide Mannschaften haben nur wenig Zeit, um zu regenerieren, denn am Freitag stehen bereits die nächsten Aufgaben an: Die SpVgg Greuther Fürth reist dann nach München zu 1860, Aalen ist bei Erzgebirge Aue gefordert - Anpfiff ist jeweils um 18.30 Uhr (LIVE! bei kicker.de).