Weg versperrt: Greuther Fürths Karaslavov springt in eine Flanke von Münchens Bierofka. dpa
Beim TSV 1860 München gab es im Vergleich zum 2:0-Erfolg in Jena folgende personelle Änderung: Der wiedergenesene Wollf ersetzte Johnson. Ghvinianidze (Kapseleinriss) konnte auflaufen.
Greuther Fürths Trainer Bruno Labbadia brachte nach dem 1:1 gegen Wehen Wiesbaden Daniel Felgenhauer, dessen Rot-Sperre vom DFB um ein Spiel verkürzt worden war, und Karaslavov für Schröck und Mauersberger.
Das Spiel begann wegen des großen Zuschauerandrangs mit zehnminütiger Verspätung. Ob es an den 60 000 Zuschauern lag, dass die Akteure in den Anfangsminuten sehr nervös agierten, ist hypothetisch. Dass das Spiel zunächst sehr zerfahren war, von beiden Seiten mit großem Einsatz, aber auch viel Hektik geführt wurde, ist dagegen Fakt.
Die erste bemerkenswerte Szene war ein Fall fürs Kuriositätenkabinett: Just als Bender Reisinger, den Ex-"Löwen", foult, rauschen Schiedsrichter Merk und Berhalter zusammen. Der Referee fällt, sieht das Foul nicht, behält danach aber dennoch den Überblick (13.). Respekt!
Die Münchner waren optisch leicht überlegen, konnten sich gegen die aufmerksamen und konsequent in die Zweikämpfe gehenden Franken aber nicht entscheidend durchsetzen. Greuther Fürth suchte seine Chance mit schnell vorgetragenen Gegenstößen. Diese verpufften zumeist, weil nicht entscheidend nachgerückt wurde. Als Adlung aber mustergültig für Lanig zurücklegte, rauschte dessen Direktabnahme aus zwölf Metern rechts nur um einen Meter vorbei.
Die 60er investierten mehr ins Offensivspiel, ließen aber den nötigen Zug zum Tor vermissen. Zudem war die Defensive der Franken umsichtig organisiert und versperrte die Wege meist geschickt. Mehr als ein Distanzschuss von Hoffmann, den Kirschstein parierte, und ein Kopfball von di Salvo übers Tor sprangen zunächst nicht heraus. Greuther Fürth dagegen blieb bei den seltenen Angriffen gefährlich: Maierhofer kam aus sechs Metern nach Flanke von Adlung völlig frei zum Kopfball, doch Hofmann parierte glänzend (35.).
Schreck für die "Löwen" in der 36. Minute: Danny Schwarz hatte sich im Zweikampf an der Nase verletzt und musste gegen Sven Bender ausgetauscht werden. Es besteht Verdacht auf Nasenbeinbruch beim Kapitän der 60er.
Der 10. Spieltag
Kurz vor dem Pausenpfiff rächte sich für die Münchner, vorne nicht genug Tempo entwickelt zu haben und hinten nicht exakt genug zu verteidigen: Adlung brachte eine Ecke von der linken Seite nach innen, Karaslavov sprang höher als Ghvinianidze und köpfte aus fünf Metern hoch rechts ein (45.).
Und die Franken legten nach dem Seitenwechsel nach, erhöhten auf 2:0: Thorandt legte Maierhofer den Ball sechs Meter vor dem Tor auf, der Österreicher sagte Danke und schob ein (55.). Was für ein Fehler! Die gesamte Hintermannschaft der 60er sah schlecht aus.
Fünf Minuten später schubste Berhalter Maierhofer um, nachdem bereits abgepfiffen war und sah von Schiedsrichter Dr. Markus Merk nur Gelb. Glück für den TSV 1860, dass sie vollzählig weiterspielen durften.
Die Münchner erhöhten nun die Schlagzahl, gingen höheres Tempo. Dadurch stieg aber auch die Ungenauigkeit der Aktionen. Klare Torchancen sprangen so nicht heraus. Die clever agierenden Labbadia-Schützlinge konzentrierten sich vornehmlich auf eine sichere Defensive, aus der heraus gekontert wurde.
Und es kam noch dicker für die "Löwen": Ab der 80. Minute agierten sie in Unterzahl. Ghvinianidze grätschte mit Anlauf und gestrecktem Bein gegen Burkhardt. Er traf den Spieler zwar nur leicht, sah aber dennoch Rot.
Es ging dahin für die "Löwen": Achenbach brachte eine Ecke von rechts herein, Karaslavov stieg erneut am höchsten und köpfte zum 3:0 für die SpVgg ein (86.). Sein zweiter Treffer!
Dem TSV 1860 München steht ein weiteres Heimspiel bevor, er muss nun am Freitag gegen Kickers Offenbach antreten. Die SpVgg Greuther Fürth ist ebenfalls am Freitag gegen Mönchengladbach gefordert.