1860-Trainer Michael Köllner, der mit seinem Team in diesem Sommer lange um den Aufstieg in die 2. Bundesliga mitgespielt hatte, vertraute bei dieser ersten knackigen Aufgabe im DFB-Pokal auf altbekannte Akteure wie Stürmer und Kapitän Mölders, bereits 35 Jahre alt. Den aus Bielefeld geholten Salger spülte es unter anderem auch direkt in die Startelf (Innenverteidigung) - genauso wie Tallig (ehemals Chemnitz).
Der Frankfurter Coach Adi Hütter, der erst jüngst seinen Vertrag bis 2023 verlängert hatte, setzte dagegen auf altbekannte Angreifer wie André Silva (fest von Milan verpflichtet) und Dost. Von den Neuen schaffte es nur Zuber (Tausch mit Hoffenheim in Verbindung mit Gacinovic) in die Anfangsformation. Der Schweizer durfte links offensiv ran.
Freche Sechzger überraschen die Adlerträger
In Sachen Offensive war von den Hessen allerdings anfangs wenig zu sehen, eher zeigte sich die Bundesliga-Mannschaft beeindruckt von dem Mut der Löwen. Denn der Drittligist traute sich in der Tat viel, presste oft, kombinierte teils schön - und umstellte somit nicht nur den eigenen Strafraum. Routinier Mölders verpasste so das frühe 1:0 (6. Minute) und wurde im Anschluss frei vor Keeper Trapp gerade noch vom starken Hinteregger vom Ball getrennt (14.).
DFB-Pokal - der Samstag
Mit der Zeit sammelten sich die Adlerträger zwar, mehr als Distanzschüsse - zumeist von Kohr - sprangen dabei jedoch nicht heraus. Immerhin knallte einer davon an den rechten Pfosten (18.). Nur fünf Minuten später nickte allerdings auch Mölders die Kugel in hohem Bogen über Trapp hinweg ans Aluminium (23.). Kurzum: Ein 1:0 zur Pause für die Giesinger wäre durchaus verdient gewesen, zumal Hinteregger noch einige Male in höchster Not retten musste und Mölders kurz vor der Pause mit seinem Volley knapp links daneben schoss (40.).
André Silva löst den Frankfurter Spielknoten
Auch wenn sich ein Muster direkt nach Wiederbeginn wiederholte (Hinteregger bügelte vor dem einschussbereiten Mölders aus, 47.), so änderte sich im Frankfurter Spiel doch auch einiges in den zweiten 45 Minuten. Die Hessen übten mehr Druck aus, setzen sich regelmäßig am Sechzger Sechzehner fest, spielten erste Male Angriffe konsequenter aus - und verdienten sich das 1:0 in Minute 51: Nach einer Flanke von Kohr legte Dost überlegt vor Schlussmann Hiller quer, sodass André Silva nur noch ins leere Tor einnicken brauchte.
Das 2:0 und damit die Vorentscheidung folgte auf dem Fuß: Kamada steckte für André Silva durch, dieser flankte präzise ins Zentrum, wo Dost zwischen drei Gegenspieler perfekt einlief und aus nächster Nähe mit dem Kopf vollendete (56.).
Das 1:2 kommt für die Löwen zu spät
Stark gespielt, trotzdem ausgeschieden: Sascha Mölders und der TSV 1860 München sind knapp an Frankfurt gescheitert. imago images
Zwar wehrten sich die nach den Gegentoren kurzzeitig die Köpfe hängen lassenden Löwen wieder etwas im Anschluss, doch mehr als ein wegen Handspiels aberkanntes Anschlusstor Mölders' (strittige Entscheidung, 64.) und ein guter Moll-Kopfball (65.) gelangen nicht. Zu gut verwaltete die Eintracht das Geschehen mit dem 2:0 im Rücken in dieser Phase, ließ den Ball vornehmlich ruhig in den eigenen Reihen laufen - und hätte durch Kamada auf 3:0 erhöhen können (71.). In den finalen Minuten kam aber auf einmal doch noch Spannung auf: Lex holte gegen Trapp einen gerechtfertigen Strafstoß heraus, den Steinhart zum 1:2 sicher verwandelte (79.). Und weil André Silva gleich mehrere Möglichkeiten auf das 3:1 ausließ, gab es noch Hoffnung für die Giesinger - am Ende allerdings vergebens.
Für den über weite Strecke stark mithaltenden TSV 1860 München, der sich fortan vollends auf die 3. Liga fokussieren kann, geht es am nächsten Samstag um 14 Uhr in Meppen in die neue Saison. Frankfurt startet am selben Tag (15.30 Uhr) gegen Bundesliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld in den Ligabetrieb.