Mit dem Anspruch, die jüngsten starken Monate zu bestätigen und 2020/21 in Richtung eines Titels zu marschieren, war die AC Mailand die erste Serie-A-Aufgabe dieser Saison im Heimspiel gegen Bologna angegangen.
Und siehe da: Nach einer kurzen Schlafmützigkeit zu Beginn (Großchance für Roberto Soriano in Minute zwei) rissen die Rossoneri auch das Geschehen an sich. Der Ball lief gut zwischen den Reihen und wurde auch immer wieder in Richtung Strafraum zu etablierten Kräften wie Calhanoglu oder Rebic geschickt. Natürlich auch mit von der Partie: Altstar Ibrahimovic, der 1999 in Schweden für Malmö sein Profidebüt gegeben hatte - und drei Jahrzehnte später noch immer nicht müde ist (Stichwort: "Ich wärme mich gerade erst auf").
Vier Jahrzehnte, 133 & 134 Serie-A-Tore: Ibrahimovic
Das zeigte der Routinier auch auf dem Feld: "Ibra" war stets anspielbar, trickste Gegenspieler aus, zeigte den Kontrahenten mit seinem stählernen Körper bei Zweikämpfen die Grenzen auf - und avanvierte in der 35. Minute auch zum ersten Milan-Torschützen dieser neuen Saison. Nach feiner Flanke von Theo Hernandez schraubte sich Ibrahimovic unwiderstehlich in die Lüfte und nickte unhaltbar rechts neben dem Pfosten ein. Es war sein 133. Serie-A-Tor (für die Klubs Juve, Inter, Milan). Und hätten er, Calhanoglu, Rebic oder auch Samu Castillejo etwas zielstrebiger agiert, wäre in diesen ersten 45 Minuten auch mehr als "nur" eine 1:0-Führung möglich gewesen.
Kurz nach Wiederbeginn direkt der nächste Streich des Stürmers: Nach Vergehen an Bennacer sowie nach Videobeweis gab es Elfmeter, den "Ibra" humorlos rechts oben ins Kreuzeck feuerte (51.). Somit stockte der Schwede sein Serie-A-Trefferkonto auf nunmehr 134 Tore auf.
Donnarumma wahrt die weiße Weste
Mit dem 2:0-Vorsprung im Rücken ließen es die Lombarden dann ruhig angehen, außerdem kamen der von Real Madrid ausgeliehen Brahim Diaz genauso wie Neuverpflichtung Tonali unter dem Applaus der wenig zugelassenen Milan-Fans zu ihren Debüts. Chancen gab es ebenfalls noch: Ibrahimovic verpasste frei vor Keeper Skorupski den Dreierpack (63.), ehe auf der anderen Seite die beiden Joker Skov Olsen (80.) und Sansone (84.) an starken Paraden des 21-jährigen Donnarumma verzweifelten. So blieb es am Ende beim 2:0, das auch vollends in Ordnung ging - trotz eines späten Lattentreffers der von Sinisa Mihajlovic (überstandene Leukämie-Erkrankung) trainierten Gäste.