Mönchengladbachs Trainer Andre Schubert entschied sich nach dem 1:1 beim FC Bayern München zu einem Wechsel in seiner Startelf: Stindl spielte für Hazard (Bank).
Leverkusens Coach Roger Schmidt war nach dem 2:1-Sieg gegen Hertha BSC dagegen zu mehreren Umstellungen gezwungen. Denn Kampl und Brandt meldeten sich kurzfristig mit einem Magen-Darm-Infekt ab, Bellarabi fehlte wegen der 5. Gelben Karte. Toprak, Kruse und Kießling standen daher neu in der Startelf. Weil auch Hilbert aufgrund eine Oberschenkelverletzung aus dem Abschlusstraining passen musste und die A-Junioren der Werkself selbst spielte, konnte Schmidt seine Ersatzbank mit nur vier Mann besetzen.
Aranguiz trifft erstmals
Die Partie begann mit einem Paukenschlag. Nach nur gut 30 Sekunden traf Wendt gleich mit dem ersten Angriff des VfL den linken Pfosten. Das Spiel blieb in der Anfangsphase äußerst unterhaltsam, was zunächst vor allem an den stürmisch aus der Kabine gekommenen Borussen lag. Immer wieder brachte Gladbach die Bayer-Abwehr mit Tempo und direkten Pässen in Bedrängnis. So auch in der 9. Minute, als der steilgeschickte Traoré halbrechts frei auf Leno zusteuerte, jedoch mit einem wuchtigen Schuss knapp über das Tor zielte.
Bundesliga, 33. Spieltag
Gleich mit dem ersten Angriff wurde allerdings auch Leverkusen brandgefährlich. Kruse schoss aus halbrechter Position im Strafraum an die Unterkante der Querlatte. Anschließend landete der Ball bei Calhanoglu, der Kießling in der Mitte bediente, doch der Abschluss der Angreifers landete bei Sommer, der vor der Torlinie rettete (10.). Danach aber wieder die Borussia: Der steilgeschickte Hahn vergab eine weitere Großchance jedoch, weil er sich auf dem Weg zum Tor den Ball einen Tick zu weit vorlegte (18.).
Effektiver präsentierte sich Leverkusen, das in der 20. Minute in Führung ging. Nach Vorbereitung von Calhanoglu legte Chicharito am Strafraumrand geschickt ab in den Lauf von Aranguiz, der aus kurzer Distanz sein erstes Bundesliga-Tor markierte.
Das Gegentor zeigte sichtlich Wirkung bei den Hausherren, während Bayer mit dem Selbstvertrauen von sieben Siegen in Folge das Geschehen in der Folge clever verwaltete. Kurz vor der Pause kam Gladbach aber doch zum verdienten Treffer. Nach unnötigem Ballverlust von Calhanoglu im eigenen Strafraum zog Traoré sofort ab. Leno wehrte zunächst noch ab, doch Hahn vollstreckte mit dem Nachschuss zum 1:1 (43.). Kurz darauf tauchte Hahn sogar noch ein weiteres Mal recht frei vor Leno auf, verzog nach Laufduell mit Ramalho jedoch knapp (45.).
Hahn sorgt für Gladbacher Erleichterung
Jubelnde Gladbacher: Coach Andre Schubert (l.) und Doppeltorschütze André Hahn (r.). Getty Images
Nach dem Seitenwechsel brachte Schmidt Jedvaj für Kramer. Der Kroate rückte auf die rechte Abwehrseite, Bender auf die Doppelsechs neben Aranguiz. Nach Wiederbeginn war Gladbach sofort wieder im Offensive bemüht. Traoré ließ am Strafraumrand Henrichs und Calhanoglu stehen und zwang anschließend Leno zu einer Flugparade (54.). Nach dem folgenden Eckball rettete der Keeper nach einem von Bender noch tückisch abgefälschten Distanzschuss Raffaels mit Glück (55.). Wie schon in der ersten Hälfte wurde aber auch Bayer gleich mit dem ersten Angriff gefährlich. Calhanoglu traf mit einer Volleyabnahme im Strafraum den ausgestreckten Arm von Nordtveit, den Nachschuss des türkischen Nationalspielers hielt Sommer erst im Nachfassen fest (59.).
Nach der erneut munteren Anfangsviertelstunde verflachte die Partie ein wenig. Bayer erwartete Gladbach knapp vor der Mittellinie und ließ die Borussia in dieser Phase nicht richtig zur Entfaltung kommen. Ein gelungener Angriff genügte der Fohlenelf in der 79. Minute, um die Weichen auf Champions-League-Qualifikation zu stellen: Nach Vorarbeit von Wendt auf der linken Seite erwischte Stindl den Ball bei seinem Abnahmeversuch im Strafraum zwar nur leicht. Doch das Spielgerät landete so rechts bei Hahn, der mit rechts mit perfekter Schusshaltung wuchtig vollendete!
In der Schlussphase geriet der knappe Erfolg für die Hausherren nicht mehr ernsthaft in Gefahr. Und weil Schalke und Hertha nur Remis spielten, hat der VfL aufgrund von drei Punkten Vorsprung auf Mainz, S04 und die Berliner mit der deutlich besseren Tordifferenz die Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation so gut wie sicher. Leverkusen, das Platz drei sicher hat, verpasste es damit nach sieben Siegen in Serie, mit acht Erfolgen am Stück einen neuen klubinternen Rekord aufzustellen.
Mönchengladbach spielt am finalen 34. Spieltag der Saison 2015/16 in Darmstadt, Bayer Leverkusen empfängt den FC Ingolstadt. Alle neun Partien finden erneut zeitgleich am Samstag um 15.30 Uhr statt.