Hertha-Coach Pal Dardai veränderte seine Startelf gegenüber der 1:2-Niederlage in Leverkusen auf vier Positionen. Als Ersatz für den gesperrten Plattenhardt (5. Gelbe) verteidigte Mittelstädt hinten links. Darida (nach Innenbanddehnung im Knie) und Brooks (nach Problemen am Schienbeinköpfchen) kehrten zurück, auch Haraguchi durfte wieder beginnen. Dafür nahmen Cigerci, Pekarik sowie Langkamp auf der Bank Platz.
Darmstadts Trainer Dirk Schuster wechselte im Vergleich zur 1:2-Pleite gegen Eintracht Frankfurt zweimal: Weil Rajkovic, dessen vermeintlich kurierter Faserriss im Oberschenkel gegen die Eintracht wieder Probleme bereitet hatte, fehlte, verteidigte Caldirola im Zentrum. Holland besetzte die vakante Position hinten links. Außerdem ersetzte Garics Jungwirth (Bank).
Darida belohnt Hertha - Gondorf kontert
Zur Ausgangslage: Hertha BSC befand sich im Kampf um Platz vier und somit um die Königsklasse. Für die Lilien ging es dagegen um den direkten Klassenerhalt. Die Darmstädter waren gefordert, über 90 Minuten konstant am Limit zu spielen - und überließen das Spiel den Hausherren. Die Hertha dominierte mit im Schnitt 75 Prozent Ballbesitz und nutzte ihre erste Chance zur Führung: Mittelstädt kam, nachdem Kalou gescheitert war, auf der linken Seite direkt am Strafraum an den Ball und schlug diesen dann hoch an den langen Pfosten. Dort stand Darida völlig frei und stellte mit einem Volleyschuss auf 1:0 (14.). Mathenia war ohne Abwehrchance.
Bundesliga, 33. Spieltag
Darmstadt ließ sich davon aber nicht verunsichern, zog weiter seine Taktik mit langen Bällen und Kontern durch - und belohnte sich mit dem Ausgleich. Wagner schickte Heller über rechts nach vorne, der bis zur Grundlinie durchging und flankte. Der Ball war zwar über der Linie, aber nicht in vollem Umfang, deshalb ließ Referee Felix Brych zu Recht laufen. Heller passte in die Mitte zu Gondorf, der cool verwandelte (24.).
Partie offen, aber zerfahren
Nun war die Partie wieder offen und die Berliner mussten sich erst einmal neu sortieren. Dies klappte recht schnell, das Ergebnis war eine weitere gute Chance. Kalou steckte Haraguchi den Ball im richtigen Moment auf die linke Seite durch. Der Japaner legte von der Grundlinie aus zurück in die Mitte zu Weiser, doch der wurde geblockt (34.). Auch auf der anderen Seite gab es auch noch eine gute Möglichkeit: Gondorf bediente Rausch im Straufraum, der Laufweg stimmte, doch dann rutschte er weg (38.). So ging es mit einem gerechten Unentschieden in die Kabinen.
Nach der Pause agierte Hertha sehr statisch, das Geschehen spielte sich hauptsächlich im Mittelfeld ab. Dann aber wachten die Lilien auf, Wagner hatte zwei dicke Chancen nacheinander. Zunächst setzte sich der Stürmer gegen zwei Verteidiger durch, scheiterte dann aber am glänzend reagierenden Jarstein. Kurz darauf setzte der Stürmer einen Kopfball nur knapp drüber (66.).
Die (überraschende) Wende: Wagner dreht auf
In der Folge schalteten die Hauptstädter wieder einen Gang höher, Ibisevic zielte knapp über die Latte (70.). Der Wille war da, doch dann traf es die Hertha mitten ins Mark: Ausgerechnet der Ex-Berliner Wagner beförderte den Ball nach einer Hereingabe von Gondorf über die Linie (83.)! Der Torschütze sah für seinen ausführlichen Jubel nach dem Treffer die Gelbe Karte und flog wenig später nach einem Foul an Weiser mit der Ampelkarte vom Platz (88.). Ein über weite Strecken zähes Spiel hatte in der Schlussphase noch einmal richtig Fahrt aufgenommen.
Nach fünf Minuten Nachspielzeit durfte der SVD den Klassenerhalt feiern. Die Dardai-Truppe verspielte die Champions-League-Teilnahme, denn aufgrund der Tordifferenz kann Gladbach nur noch durch ein Wunder von Platz vier verdrängt werden.
Zum letzten Spiel der Saison gastiert Berlin am kommenden Samstag (15.30 Uhr) bei Mainz 05 - ohne Ibisevic, der seine 5. Gelbe Karte sah. Darmstadt empfängt Mönchengladbach. Im für die Lilien bedeutungslosen Saisonfinale fehlt Wagner gesperrt.