Die Hoffnung stirbt zuletzt: Hoffenheims Ibisevic holt sich das Leder nachdem sein Landsmann Salihovic den Anschluss erzielt hatte. picture-alliance
Gladbachs Trainer Michael Frontzek konnte wieder auf seinen etatmäßigen Schlussmann Logan Bailly setzten. Der Belgier meldete sich nach seinem Mittelfußbruch zurück und stand an Stelle von Heimeroth, der beim 0:1 in Nürnberg noch den Kasten gehütet hatte, zwischen den Pfosten. Auf der anderen Seite sah Hoffenheims Coach Ralf Rangnick nach dem 3:0-Heimsieg über Bochum keinen Grund, seine Startelf umzustellen.
Beide Mannschaften brauchten nicht lange, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Hüben wie drüben wurde das Mittelfeld mit schnellen und direkten Kombinationen überbrückt, nur fehlte es anfangs am nötigen Quäntchen Präzision beim finalen Zuspiel. So musste schon ein kapitaler Fehler fürs erste Tor herhalten: Luiz Gustavos Klärungsversuch landete bei Bobadilla, der zu Arango passte. Der Venezolaner drosch den Ball aus 20 Metern zentraler Position in den Maschen (10.).
Der 6. Spieltag
Die Kraichgauer waren optisch überlegen und drängten auf den Ausgleich, nur wollte es im Angriff zunächst nicht so recht klappen. Anders die Borussen, die nach 17 Minuten unter gütiger Mithilfe von 1899-Keeper Hildebrand zum 2:0 kamen. Der 30-Jährige ließ einen Bobadilla-Schuss nur nach vorne abprallen, wo Colautti aus kürzester Distanz abstaubte (17.). Die Gladbacher hatten somit bereits alle Trümpfe in die Hand, allerdings zeigte auch Borussias Schlussmann Bailly Schwächen: In der 22. Minute unterschätzte der Belgier einen Salihovic-Freistoß von der rechten Eckfahne und die Kugel zappelte plötzlich im Netz.
Die Begegnung war erneut offen! Die Hoffenheimer glaubten wieder an sich und drängten nun vehement auf den Ausgleich. Salihovic schoss per Freistoß knapp rechts vorbei (25.), Carlos Eduardo jagte die Kugel drüber (32.), während Ibisevic im Strafraum im letzten Moment von Dante gestoppt wurde (33.). Die Gladbacher hingegen zogen sich zunehmend zurück, blieben über Konter und Standards aber stets brandgefährlich. Doch Dante kam bei einer Ecke einen Tick zu spät (40.), während Brouwers eine Minute später per Kopf an Hildebrand scheiterte.
Hoffenheims Aufholjagd trägt Früchte
Gedrängel: Gladbachs Levels (li.) im Duell mit Luiz Gustavo. picture-alliance
Im gleichen Takt ging es nach der Pause weiter. Die Hoffenheimer hatten mehr Ballbesitz und folglich auch Feldvorteile, doch fanden sie keinen Zugang zum gegnerischen Strafraum. Den ersten Warnschuss der zweiten Hälfte gab Marx ab, der Ball ging jedoch rechts vorbei (48.). Nur zwei Minuten später kam Obasi unverhofft zu einer Chance, der Nigerianer war aber zu unpräzise und zielte links daneben.
Danach nahmen sich beide Teams eine kurze Verschnaufpause, ehe sie wieder Vollgas gaben. Die besseren Chancen hatten die Kraichgauer, doch Ba (58.), Obasi (67.) und Salihovic (68.) gingen zu fahrlässig damit um. Auf der Gegenseite zwang Matmour Hildebrand zu einer Glanztat (69.), ehe Bailly bei einem gefährlichen Freistoß von Carlos Eduardo sein Können unter Beweis stellen musste (73.).
In der Schlussphase legte die TSG noch eine Schippe drauf und schnürte die Borussen, die kaum noch für Entlastung sorgen konnten, komplett in der eigenen Hälfte ein. Gladbach verteidigte mit Mann und Maus, konnte dem Sturmlauf der Hoffenheimer letztlich nicht standhalten. Zuerst bediente Salihovic den zuvor eingewechselten Maicosuel, der aus kurzer Distanz den hochverdienten Ausgleich markierte (86.). Das war aber nicht alles! Nur drei Minuten später flankte Carlos Eduardo mustergültig auf Obasi, der per Kopf die Wende herbeiführte. Mönchengladbach steckte nun auf und musste in der Nachspielzeit sogar noch das 2:4 durch Ba hinnehmen (90.+1).
In der Bundesliga reisen die Gladbacher am kommenden Sonntag nach Freiburg, Hoffenheim tritt am selben Tag zu Hause gegen Berlin an. Zuvor wird's aber im DFB-Pokal wieder ernst. Die Kraichgauer müssen am Dienstag beim Club antreten, während die Gladbacher zeitgleich den MSV Duisburg empfangen.