Nach der leblosen Vorstellung des VfL beim 0:3 in Hoffenheim änderte Trainer Marcel Koller seine Startformation auf fünf Positionen. Für Pfertzel, Freier und Dedic kamen Maltritz, Fuchs und Azaouagh ins Team. Zudem mussten die verletzten Heerwagen und Sestak ersetzt werden. Dafür liefen Fernandes und Klimowicz auf. Nach dem 2:1 zu Hause gegen die Hertha sah Thomas Tuchel auf Seiten der Mainzer wenig Grund für Wechsel in seiner Startformation. Lediglich Svensson kam als defensivere Option für Baljak ins Team.
Der VfL Bochum begann offensiv und konnte die langsam beginnenden Mainzer gleich nach hinten drängen. In der Vorwärtsbewegung fand der FSV ohnehin zu Beginn des Spiels nicht statt und die Koller-Elf konnte in früh in Führung gehen. Yahia drosch einen Freistoß von der Strafraumgrenze Richtung Tor. Wetklo sah dabei nicht gut aus und ließ den Ball nach vorne abprallen, wo ein völlig frei stehender Azaouagh ohne Mühe abstauben konnte (7.).
Der 6. Spieltag
In der Folgezeit versuchten die Hausherren nachzulegen und brachten mit Azaouagh und Epallé die Abwehr der Mainzer immer wieder in Schwierigkeiten, ein Tor wollte den Bochumern aber nicht gelingen.
Da war die Bochumer Welt noch in Ordnung: Azaouagh und Dabrowski bejubeln das 1:0. picture-alliance
Nach einer Viertelstunde hatte sich auf Mainzer Seite die Defensive gefangen und die Bochumer Angriffe versandeten oft vor dem Strafraum des FSV. In der Vorwärtsbewegung sah die Tuchel-Elf aber nach wie vor schlecht aus. Eine echte Torchance konnten sich die 05er in beinahe der ganzen ersten Hälfte nicht erspielen.
Anders der VfL Bochum, der auch in der Offensive Akzente setzen konnte. Gegen Dabrowski (23.) und Fuchs (33.) konnte Wetklo im Mainzer Tor aber retten.
Umso überraschender kam kurz vor der Pause der Ausgleich der Mainzer zu Stande. Heller narrte auf der rechten Seite Bönig und flankte scharf in die Mitte. Der bis dahin unsichtbare Ivanschitz warf sich in den Ball und brachte das Sportgerät im rechten oberen Torwinkel unter (45.).
Bochum schlug aber sofort zurück. Noch in der Nachspielzeit der ersten Hälfte legte Yahia einen langen Ball per Kopf auf Klimowicz ab, der direkt abzog und Wetklo aus acht Metern keine Chance ließ.
Zu Beginn der zweiten Hälfte kamen die Mainzer zwar personell unverändert aus der Kabine, doch das Spiel konnten sie ausgeglichener Gestalten. Der FSV fand jetzt auch in der Vorwärtsbewegung statt.
Damit hatten die Bochum scheinbar nicht gerechnet. Mit einem einfachen Steilpass durch die VfL-Viererkette brachte Ivanschitz den Ball auf den durchgestarteten Schürrle. Der hängte in der 52. Minute noch Yahia ab und ließ frei vor dem Tor Fernandes keine Abwehrchance.
Bochum versuchte sofort zu antworten und rannte ungestüm an, doch die Mainzer Abwehr stand jetzt besser als noch in der ersten Hälfte. Zu ungestüm berannten die Westdeutschen das Tor von Wetklo und vernachlässigten die Defensive.
Dies nützten die Mainzer eiskalt aus. In der 71. Minute liefen in der VfL-Abwehr alle durcheinander, während die Tuchel-Schützlinge kühlen Kopf behielten, über Ivanschitz und Bancé den Ball zu Löw verlängerten, der von links in den Strafraum eindrang. Der Ungar brachte den Ball zu Schürrle, der sieben Meter vor dem Tor völlig frei stand und unbedrängt einschob.
In der Schlussphase setzten die Bochumer noch einmal alles auf eine Karte und brachten mit Dedic und Freier offensive Verstärkungen. Die Angriffsbemühungen der Westdeutschen waren aber zu unkoordiniert und hektisch, um die jetzt solide agierende Mainzer Abwehr in Verlegenheit zu bringen. Routiniert brachten die Gäste die Führung über die Zeit und sorgten mit dem dritten Sieg im sechsten Spiel bei nur einer Niederlage für einen Traumstart des Aufsteigers.
Die Bochumer treten am kommenden Spieltag bereits freitags in Nürnberg an, während Mainz einen Tag später in Bremen seinen Lauf fortsetzen will.