Dieter Hecking stellte nach dem klaren 4:0 beim Club in seinem allerletzten Spiel als Gladbacher Trainer notgedrungen einmal um: Hofmann startete für den gesperrten Neuhaus (5. Gelbe).
BVB-Coach Lucien Favre baute sein Team nach dem 3:2 gegen Düsseldorf auf drei Positionen um: Bürki wurde rechtzeitig fit und stand für Hitz zwischen den Pfosten. Reus (nach Rotsperre) und Sancho begannen für Paco Alcacer und Bruun Larsen (beide auf der Bank).
Traoré trifft nur das Lattenkreuz
Den besseren Start in die Partie erwischten die Hausherren, die mit Selbstvertrauen und viel Schwung das Saisonfinale angingen. Den ersten Nackenschlag bekam der BVB nach vier Minuten: Im Parallelspiel gingen die Bayern gegen Frankfurt durch Coman mit 1:0 in Führung. Dortmund näherte sich drei Minuten später durch Reus erstmals gefährlich an, doch der zu unplatzierte Kopfball ging links vorbei (7.). Auf der Gegenseite hatten die VfL-Fans den Torschrei auf den Lippen: Traoré wurde nicht richtig angegriffen, woraufhin der Linksfuß das Leder ans Lattenkreuz donnerte (12.). Wenig später fehlte Hofmanns Distanzschuss nicht viel, das Leder zischte am linken Pfosten vorbei (14.).
Gräfe schaut sich das 1:0 nochmal an
In der Folge verflachte die Partie: Gladbach zog sich deutlich weiter zurück, der BVB rannte gegen elf Verteidiger zumeist vergeblich an. Erst in der 37. Minute wachten die Fans wieder auf, weil Reus einen Freistoß aus halblinker Position ans Außennetz setzte. Elvedi ließ kurz darauf eine gute Kopfballchance liegen (40.), womit Dortmund doch noch seine letzte Möglichkeit zur Führung vor der Pause bekommen sollte. Und die saß: Reus brachte das Leder im zweiten Anlauf von links in die Mitte, wo Sancho die Kugel volley rechts im Tor unterbrachte - 1:0 (45.). Nach Ansicht der Videobilder - vor Reus' Flanke hatte das Leder womöglich die Torauslinie bereits passiert - blieb Referee Manuel Gräfe bei seiner Entscheidung.
Doppelschlag in München
Bundesliga, 34. Spieltag
Mit enorm viel Schwung kam der BVB aus der Pause, der vom Frankfurter Ausgleich durch Haller (51.) zusätzlich unterstützt wurde. In der 54. Minute war es passiert: Über Sancho, Götze, erneut Sancho und Pulisic kam das Leder zu Reus, der aus kurzer Distanz überlegt rechts unten einschob - 2:0 (54.). Ein paralleler Doppelschlag der Bayern (Alaba und Renato Sanches trafen) nahm den Gästen allerdings die Resthoffnung auf die neunte deutsche Meisterschaft.
Glück für Elvedi
Dennoch bewiesen die Gäste Moral und drangen weiter unentwegt nach vorne. Sancho brachte die Kugel von links scharf in die Mitte, wo Elvedi das Leder unglücklich an den Innenpfosten abfälschte - von dort sprang es Sommer in die Arme (59.). Anschließend schalteten die Dortmunder allerdings ein paar Gänge runter und ließen das Spiel ausklingen.
Pfeifkonzert bei Hazards Auswechslung
Von den Gladbachern, die angesichts der deutlichen Führung von Bayer 04 Leverkusen in Berlin ebenfalls die Köpfe hängen ließen, kam kaum mehr etwas. Die Fans quittierten das mit lautstarken Pfiffen, allen voran bei der Auswechslung von Hazard (steht beim BVB im Wort) wurde es im Borussia-Park ungemütlich.
Fußball gab es kaum noch, einzig Guerreiro schoss aus halblinker Position knapp am rechten Pfosten vorbei (83.). So blieb es letztlich beim 2:0 für den BVB, das am Ende wegen des 5:1 in München "nur" für Rang zwei und die damit verbundene Vize-Meisterschaft reichen sollte. Gladbach rutschte durch das Leverkusener 5:1 in Berlin noch auf Platz fünf zurück. In der Königsklasse starten im nächsten Jahr also Bayern, der BVB, Leipzig und Leverkusen.