Ungebremste Freude: Bobadilla bejubelte nach langer Durststrecke gegen Werder seine Saisontreffer zwei und drei. picture-alliance
Nach dem 0:0-Auswärtsremis bei Hertha BSC sah Michael Frontzeck keinerlei Anlass, seine Startelf zu verändern. Auf Seiten von Werder Bremen begann Thomas Schaaf mit einer Änderung im Vergleich zur 2:3-Heimniederlage gegen Bayern München. Pizarro kehrte nach insgesamt acht Spielen Pause für Hugo Almeida in die Startelf zurück.
Die Bremer nahmen von Spielbeginn an das Heft in die Hand. Doch die Borussia ging gleich mit ihrer ersten Offensivaktion in Führung. Bobabilla wurde rechts steil geschickt und bediente im Strafraum mustergültig Reus (4.). Auch danach blieb Werder tonangebend, offenbarte jedoch besonders auf der linken Abwehrseite eklatante Schwächen. Wieder wurde Bobadilla über rechts steil geschickt, diesmal fand der Argentinier mit seinem Abspiel im Strafraum Colautti, der Wiese mit etwas Glück aus kurzer Distanz überwand (13.).
Nur fünf Minuten später durfte der bis dahin überragende Bobadilla dann seinen ersten Treffer seit dem 4. Spieltag und 934 torlosen Minuten erzielen. Natürlich über rechts steil geschickt, fühlte sich im Bremer Strafraum niemand für den Südamerikaner zuständig, der - nach Drehung um die eigene Achse - schließlich ins kurze Eck einschob (18.). Wieder nur fünf Minuten später hätte Reus allein vor Wiese fast das 4:0 folgen lassen, doch der Youngster entschied sich für den Pass zu Bobadilla, der jedoch zu ungenau ausfiel.
Dann brachte ein Patzer von Bailly die weiterhin konsequent nach vorne spielenden Werderaner heran. Özil traf mit trockenem Schuss aus spitzem Winkel durch die Beine des Belgiers (26.). Aber auch Wiese hatte nicht seinen besten Tag erwischt. Nach hoher Flanke aus dem Mittelfeld von Marx war der Torhüter eigentlich einen Tick eher am Ball als der heranstürmende Bobadilla. Der Werder-Keeper ging jedoch zu zaghaft zu Werke, sodass der Argentinier plötzlich das leere Tor vor sich hatte und vom Strafraumrand nur noch einschieben musste (35.).
Doch damit noch längst nicht genug in Sachen löchriger Defensivformationen: In der 40. Minute konnte zunächst Hunt ungehindet von rechts in den Strafraum flanken, in der Mitte Pizarro mustergültig einköpfen. Sekunden zuvor hatte Marin einen Freistoß aus spitzem Winkel an die Querlatte gesetzt. Der Ex-Gladbacher vergab dann auch noch die letzte Torchance einer turbulenten und kuriosen ersten Hälfte, indem er nach schönem Solo aus (zu) spitzem Winkel selbst abschloss, anstatt den freistehenden Pizzaro zu bedienen (45.).
Der 20. Spieltag
Der zweite Abschnitt zeigte sich zunächst deutlich ruhiger, als der ereignisreichere erste Durchgang. Zwar spielte Bremen weiterhin mit Zug zum Tor nach vorne, kam jedoch nicht mehr zu guten Torchancen. So hatte erneut die Borussia die erste hochkarätige Gelegenheit. Reus scheiterte mit seinem Nachschuss nach einem Arango-Freistoß an Wiese (62.). Nur zwei Minuten später dann auch Werder wieder gefährlich: Eine Direktabnahme von "Joker" Hugo Almeida strich knapp über das Borussia-Gehäuse (64.).
Dann brachte Schaaf mit Rosenberg für Borowski auch noch den vierten nominellen Angreifer neben Pizarro, Marin und Hugo Almeida. Die geballte Offensive half den Bremern aber nicht. Im Gegenteil: Die Gladbacher waren es, die die sich bietenden Räume nun immer öfter nutzten. So auch Arango in der 74. Minute, der von der Mittellinie Bobadilla steil schickte. Am Strafraumrand entschied sich der Doppel-Torschütze für einen Heber gegen den herausgeeilten Wiese. Doch der Torhüter setzte nach und kratzte den Ball auf Höhe der Torlinie noch aus der Gefahrenzone. Eine knifflige Entscheidung für das Unparteiischen-Gespann.
Aufgrund eines Foulelfmeters in der 85. Minute wurde es dann doch noch einmal spannend. Bailly hatte Marin an der Torauslinie getroffen, nachdem dieser sich den Ball bereits am Keeper vorbeigelegt hatte. Frings verwandelte humorlos. Mit Glück und Geschick reichte es dann aber für die Borussia zum Sieg.
Für Borussia Mönchengladbach geht es am kommenden Sonntag zum Auswärtsspiel nach Mainz. Werder Bremen empfängt bereits am Freitag Hertha BSC Berlin.