Mexikos Trainer Javier Aguirre vertraute exakt der Elf, die beim 1:1 gegen Italien überzeugte und den Achtelfinaleinzug perfekt machte. Nach dem enttäuschenden 1:3 im abschließenden Vorrundenspiel gegen Polen änderte USA-Coach Bruce Arena sein Team auf vier Positionen. In der Defensive mussten gezwungenermaßen der verletzte Agoos und der gelb-gesperrte Hejduk passen. Mastroeni und Berhalter, der zu seinem ersten Einsatz bei der WM kam, rückten dafür in die Abwehrkette. Kapitän Stewart musste ebenso zunächst auf der Bank Platz nehmen, wie Torjäger Mathis. Lewis und Wolff standen in der Startelf.
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Wie schon gegen Polen stand die USA von Beginn an unter Druck. Mexiko bestimmte klar das Geschehen und ließ das Team von Bruce Arena überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. Nach einem ersten Warnschuss von Blanco folgte allerdings die kalte Dusche für die Mittelamerikaner. Mit dem ersten Angriff gelang der USA die Führung. Reyna tankte sich auf der rechten Außenbahn bis zur Tor-Auslinie durch, spielte Wolff am Fünfmetereck an, der den Ball zurück auf McBride legte. Der Torjäger der Amerikaner ließ sich die Chance nicht nehmen und traf aus zehn Metern unhaltbar für Torwart Perez (9.).
Mexiko war nicht lange geschockt und drängte auf den schnellen Ausgleich. Allerdings hatte sich die am Anfang des Spiels noch unsichere amerikanische Defensive nun geordnet und baute ein engmaschiges Netz um den eigenen Strafraum auf. Lediglich Morales, der von der linken Außenbahn an Mastroeni vorbei nach innen zog, fand eine Lücke, doch sein Schuss von der Strafraumlinie ging knapp links vorbei (16.).
Auch im weiteren Verlauf der Partie fand Mexiko gegen die kompakte US-Abwehr kein geeignetes Mittel. Blanco probierte es mit einem Weitschuss, fand aber in Friedel seinen Meister (26.). Zehn Minuten später dann die größte Chance zum Ausgleich: Nach einem Fehler von Friedel kam Blanco fast vom Elfmeterpunkt zum Schuss, doch der Keeper machte seinen Fehler wieder wett und parierte glänzend.
Die USA präsentierte sich in der Offensive harmlos, hätte aber beinahe mit der zweiten Chance auch das zweite Tor gemacht. Nach einem Blackout in der Hintermannschaft Mexikos stand Wolff alleine vor Perez, doch der mexikanische Keeper konnte den Schuss zur Ecke lenken (39.).
Auch nach der Pause das gleiche Bild. Mexiko im Vorwärtsgang, die Amerikaner igelten sich in der eigenen Hälfte ein. Die Mannschaft von Javier Aguirre sorgte vor allem über Standardsituationen für Gefahr, brachte das Leder aber nicht im Tor unter. Die beste Gelegenheit ergab sich bei einem Freistoß von Luna von der rechten Außenbahn, den Friedel gerade noch an die Latte lenken konnte (53.). Glück auch für die USA, dass Schiedsrichter Melo Pereira ein Handspiel O´Briens nach einer Ecke von Luna übersah (57.).
Die seltenen Entlastungsangriffe des US-Teams waren aber nicht ungefährlich. So verpassten Reyna bei einem Schuss und McBride mit einem Kopfball innerhalb einer Minute die Chance zum 2:0 (59.). Besser machte es Donovan, der nach einem mustergültigen Konter traf (66.). O´Brien schickte Lewis auf der linken Außenbahn, dessen exakt getimte Flanke Donovan aus kurzer Distanz mit dem Kopf versenkte. Mexiko rannte dann mit dem Mute der Verzweiflung Richtung US-Tor, blieb aber im Abschluss glück- und teilweise auch harmlos. Die Mittelamerikaner stiegen gegen Ende der Partie immer härter ein. Unrühmlicher Höhepunkt war die Rote Karte kurz vor dem Ende für Marquez, der seinen Frust über die vermeidbare Pleite an Jones ausließ.
Mexiko musste beim 0:2 gegen die USA eine bittere Niederlage einstecken und die Heimreise antreten. Eine nahezu perfekte Chancenverwertung bescherte einer über weite Strecken in die eigene Hälfte gedrängten US-Elf das Viertelfinalticket. Die USA treffen nun auf die DFB-Auswahl.