Kopfballungeheuer: Rooney (re.) setzt sich gegen Bonera durch und köpft zum 1:0 ein. picture-alliance
Manchester Uniteds Coach Sir Alex Ferguson veränderte seine Mannschaft nach dem 1:0-Sieg bei den Wolverhampton Wanderers auf vier Positionen: Neville, Fletcher, Park und der wiedergenesene Rooney kamen anstelle von Brown (Fußbruch), Gibson, Berbatov sowie Carrick (Gelb-Rot-Sperre). AC Mailands Trainer Leonardo stellte im Vergleich zur Nullnummer beim AS Rom vor allem in der Abwehr um. Abate und Jankulovski ersetzten Nesta (Knieprobleme) und Antonini.
Gleich zu Beginn zeigten die "Red Devils", wer Herr im Hause "Old Trafford" ist. Manchester trat lauf- und zweikampfstark auf und nagelte den AC Mailand zunächst in seiner eigenen Hälfte fest. Auch ließen es die Engländer nicht an Zug zum Tor missen, allerdings fehlte es anfangs noch an der nötigen Präzision. Rooney (3.) und Neville (7.) schossen knapp vorbei. Von den Rossoneri kam in dieser Phase überhaupt nichts, die aggressive Gangart ManUniteds schmeckte den Norditalienern überhaupt nicht. Dennoch hätte Ronaldinho in der achten Minute die Führung erzielen können, der einstige Weltfußballer köpfte das Leder nach einem Freistoß jedoch knapp am rechten Pfosten vorbei.
Die Achtelfinal-Rückspiele
Ansonsten spielte aber nur eine Mannschaft: Manchester United. Die Ferguson-Schützlinge waren drückend überlegen, nur die Ausbeute ließ noch auf sich warten. So strich Vidics Kopfball haarscharf über die Latte (11.), ehe es Rooney besser machte. Der 24-Jährige zeigte bei einer Neville-Flanke von rechts ein perfektes Kopfballtiming, setzte sich dabei gegen Bonera durch und nickte mustergültig vom Elfmeterpunkt ins linke Eck ein (13.).
Die Briten ließen es daraufhin etwas ruhiger angehen, während die Mailänder etwas aktiver wurden. Allerdings bissen sich die Italiener in der disziplinierten United-Deckung die Zähne aus, so dass die Partie zusehends verflachte. Fehlende Torraumszenen waren die logische Konsequenz. Erst kurz vor der Pause sorgte Fletcher mit einem fulminanten Schuss aus der zweiten Reihe, der hauchdünn links vorbei ging, für etwas Aufregung - mehr gab's in den ersten 45 Minuten aber nicht zu sehen.
Mailänder Schicksal nimmt seinen Lauf
Umzingelt: Milans Ronaldinho wird von Evra und Scholes (li.) bedrängt. picture-alliance
Leonardo reagierte zur Pause und brachte mit Seedorf, der für Innenverteidiger Bonera kam, eine weitere Offensivkraft. Das nächste Tor machte aber wieder der Gastgeber, und wer sonst als Rooney wäre da in Frage gekommen? Nani passte traumhaft mit dem Außenrist von der linken Seite in den Lauf des englischen Nationalstürmers, der den Ball in klassischer Torjägermanier an Abbiati vorbei ins rechte Eck spitzelte (46.). Damit war die Messe gelesen, Milan musste nun vier Tore erzielen, was nahezu unmöglich schien.
Die Begegnung schlief aber keineswegs ein, denn es folgte die Zeit des unbekümmerten Fußballs. Nachdem Huntelaar in der 54. Minute die bis dato beste Chance der Gäste nicht nutzte - sein Kopfball aus drei Metern rauschte drüber -, zwang Nani Abbiati mit einem Kunstschuss aus spitzem Winkel zum Eingreifen (58.). Kurz darauf machte es Park besser: Nach Scholes tollem Zuspiel traf der Südkoreaner aus fünf Metern sehenswert ins linke untere Eck (59.).
Etwas später durfte dann auch Beckham seine Rückkehr auf den Rasen, der ihn berühmt gemacht hatte, zelebrieren. Unter tosendem Applaus kam der mittlerweile 34 Jahre alte Mittelfeldmann ins Spiel. Am Endergebnis war freilich nicht mehr zu rütteln, dennoch sorgten die Milanisti für Unterhaltung. So prüften Flamini (70.) und eben Beckham (75.) ManUniteds Keeper van der Sar. Auf der Gegenseite agierte United nun etwas zu verschnörkelt, dennoch legten die "Red Devils" durch Fletcher noch einmal nach. Der Schotte stand zwei Minuten vor dem Ende frei im Fünfer und besorgte per Kopf den 4:0-Endstand.
Im Ligaalltag erwartet Manchester United am kommenden Sonntag den FC Fulham, der AC Mailand empfängt am Sonntagabend Chievo Verona. Die Auslosung für das Viertelfinale findet am Freitag, den 19. März 2010, statt.