Personell ein wenig gebeutelt trat Manchester City zum Heimspiel gegen Leicester an: Mit Aguero und Jesus fielen unter anderem beide Mittelstürmer aus, Gündogan befand sich nach positivem Corona-Test noch in Quarantäne.
Mahrez trifft gegen seinen Ex-Klub mit vollem Risiko
Trotz dieser Sorgen dominierte das Team von Pep Guardiola im Etihad Stadium zunächst - und ging früh in Führung. Nach einer Ecke von De Bruyne drosch Mahrez den Ball gegen seinen Ex-Klub mit vollem Risiko in den Winkel (4.). City hatte alles im Griff, verbuchte 80 Prozent Ballbesitz, allerdings nichts weiteres Zählbares. Ein Kopfball-Tor von Rodri zählte wegen einer Abseitsposition des Spaniers nicht (35.).
Von Leicester war bis dahin in der Offensive noch nicht viel zu sehen gewesen - das änderte sich jedoch schlagartig: Barnes schickte Vardy, der von Walker im Strafraum umgerissen wurde. Elfmeter! Vardy trat selbst an und verwandelte sicher zum 1:1-Pausenstand (38.).
Vardy trifft nach der Pause binnen vier Minuten doppelt
Wenig bis nichts hatte in der ersten Hälfte darauf hingedeutet, was nach dem Wechsel im Etihad-Stadium geschah. Nach einem überragenden Steilpass von Tielemans passte Castagne von rechts auf den ersten Pfosten, wo Vardy mit der Hacke veredelte (54.). Vier Minuten später zeigte Schiedsrichter Michael Oliver erneut auf den Punkt. Wieder war Vardy von Barnes geschickt worden, diesmal rempelte Garcia ihn um. Erneut trat Vardy selbst an, erneut war Ederson chancenlos - 3:1 (58.).
Und es kam noch besser für die Gäste: Sehenswert schoss der eingewechselte Maddison über Ederson hinweg zum 4:1 ein (77.). Damit war die Entscheidung gefallen. Dass City-Neuzugang Aké per Kopf Ergebniskosmetik betrieb (84.), fiel nicht weiter ins Gewicht, zumal Oliver kurz darauf noch einen dritten Elfmeter für Leicester pfiff. Auch dieser war nach Foul von Mendy an Maddison berechtigt. Da Vardy inzwischen ausgewechselt worden war, nahm sich Tielemans der Sache an - 5:2 (88.).
Ein Abend der Premieren
Spätestens mit diesem Tor hatte Leicesters Erfolg historische Ausmaße angenommen: Fünf Gegentore hatte Pep Guardiola in seiner gesamten Trainer-Karriere laut "Opta" noch nie kassiert. Auch für Manchester City hatte es das im Etihad Stadium noch nie gegeben.
Doch damit nicht genug: Erstmals in der Premier-League-Geschichte verwandelte ein Team in einem Spiel drei Elfmeter in einem Spiel. Und: Mit drei Siegen war Leicester City in der Klubgeschichte bislang noch nie in eine Saison im Oberhaus gestartet. Nächsten Sonntag könnte im Heimspiel gegen West Ham United Nummer vier folgen.
Ein Debüt ging am Abend der Premieren fast unter. Der 17-jährige Liam Delap, Sohn des früheren Einwurf-Spezialisten Rory Delap (Stoke City), feierte bei City sein Premier-League-Debüt.