FSV-Coach Sandro Schwarz nahm gegenüber der 2:3-Niederlage gegen die TSG Hoffenheim vier Änderungen vor: Diallo ersetzte nach überstandener Beckenprellung Balogun in der Dreierkette, im zentralen Mittelfeld begann Frei für Serdar. Hinter Muto stürmten De Blasis und Maxim für Öztunali und Fischer (alle vier auf der Bank).
Herthas Trainer Pal Dardai brachte im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Bayer 04 Leverkusen zwei Neue: Langkamp begann in der Innenverteidigung für Stark, außerdem kam Lustenberger für Darida (beide Bank) neu in die Mannschaft.
Wenig Tempo, kaum Ideen
Beide Mannschaften waren zunächst um Struktur bemüht, viele Ballverluste prägten die Anfangsphase. Die Nullfünfter, erneut in einem 3-4-2-1, standen zu Beginn hoch und versuchten, Berlin früh unter Druck zu setzen. Die Gäste im bewährten 4-2-3-1 hatten etwas mehr Ballbesitz, zeigten die reifere Spielanlage und bauten das Spiel ruhig von hinten auf. Offensiv fehlte es der Hertha jedoch an Tempo sowie zündenden Ideen. Außerdem vermieden es die Gäste, im Spiel nach vorne zu sehr ins Risiko zu gehen, sodass sie nicht gefährlich in Tornähe kamen.
Der 6. Spieltag
Torchancen? Fehlanzeige!
Bei Ballbesitz der Mainzer stand der Hauptstadtklub tief und verschob gut. Der FSV agierte im Spiel nach vorne zu hektisch und schenkte die Kugel oft leichtfertig her. So kam es, dass die Zuschauer in Durchgang eins keine klare Torchance zu sehen bekamen. Ein Freistoß aus aussichtsreicher Position von Brosinski blieb in der Mauer hängen (21.), ein Kopfball von Muto ging weit am Kasten der Gäste vorbei. So ging es folgerichtig ohne Tore in die Kabinen.
Elfmeter nach Videobeweis: De Blasis trifft zur Führung
Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie an Fahrt auf. Muto kam im Sechzehner im Zweikampf mit Rekik zu Fall, Schiedsrichter Tobias Stieler ließ zunächst weiterspielen. Nach Protesten der Mainzer sah sich er Unparteiische die Szene jedoch noch einmal auf dem TV-Bildschirm an - und zeigte anschließend auf den Punkt. De Blasis schnappte sich die Kugel und verwandelte rechts unten zur 1:0-Führung für die Rheinhessen (54.). Es war das 500. Bundesligator für Mainz im 380. Spiel.
Ibisevic vergibt freistehend
Im Anschluss zog sich Mainz zurück und überließ den Gästen das Spiel. Die Hertha hatte nun deutlich mehr Ballbesitz, entwickelte mehr Tempo und wäre nach etwas mehr als einer Stunde fast zum Ausgleich gekommen: Lustenberger setzte Ibisevic stark in Szene, der Bosnier setzte die Kugel frei vor Adler allerdings am Kasten vorbei (67.). Ansonsten hielt der FSV die Berliner gut vom eigenen Tor weg. Die Hausherren standen dicht gestaffelt, verschoben gut und erzeugten so stets Überzahl in Ballnähe.
Ibisevic fliegt mit glatt Rot vom Platz
Hin und wieder suchten die Gastgeber den Weg selbst nach vorne und sorgten so für Entlastung. De Blasis (72.) und Donati (86.) verpassten die Entscheidung, auf der Gegenseite prüfte Stocker Keeper Adler mit einem Distanzversuch (83.). Für den unrühmlichen Höhepunkt der Begegnung sorgte kurz vor Schluss Herthas Kapitän Ibisevic, der nach einer Schiedsrichterbeleidigung mit glatt Rot vom Platz musste (90). So blieb es beim knappen 1:0 für die Hausherren.
Mainz, das den zweiten Saisonsieg einfuhr, gastiert am Samstag (15.30 Uhr) beim VfL Wolfsburg. Die Hertha musste hingegen die zweite Niederlage der laufenden Spielzeit einstecken und empfängt am Sonntag (15.30 Uhr) den FC Bayern - zuvor geht es am Donnerstag (19 Uhr, LIVE! bei kicker.de) noch in der Europa League bei Östersund ums Ganze.