Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl nahm im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen Augsburg sechs Veränderungen vor: Torhüter Mvogo, Bruma, Poulsen (alle Bank), Schmidt, Compper und Kampl wurden durch Gulacsi, Klostermann, Upamecano, Ilsanker, Forsberg und Augustin ersetzt. Die Sachsen setzten auf ihr 4-4-2-System, in dem Sabitzer und Forsberg die Halbräume hinter der Doppelspitze Augustin/Werner besetzten. Die Außenverteidiger Klostermann und Halstenberg schalteten sich außerdem immer wieder in die Offensive ein.
Frankfurts Coach Niko Kovac rotierte nach dem 1:0-Sieg gegen Köln auf vier Positionen: Tawatha, Gacinovic, Boateng und Rebic nahmen auf der Bank Platz. Für sie begannen Willems, Kamada, de Guzman und Wolf. Die SGE begann in einer 3-4-2-1-Formation. Abraham, Hasebe und Falette bildeten eine defensive Dreierkette, die auf den Außen von Chandler und Willems flankiert wurde. Bei Ballbesitz schoben sich die beiden Flügelspieler nach vorne und standen auf einer Linie mit Fernandes und de Guzman. Vorne agierten Wolf und Kamada als hängende Spitze hinter Haller.
Verhaltener Beginn auf beiden Seiten - Augustin steht genau richtig
Beiden Mannschaften begannen verhalten, die ersten Minuten verliefen ohne klare Torchancen und Tempo auf beiden Seiten. Leipzig allerdings verzeichnete bisweilen über 80 Prozent Ballbesitz, konnten diesen aber zunächst nicht in Tore ummünzen. Die Hasenhüttl-Elf ließ die nötige Präzision im letzten Drittel vermissen. Nach 21 Minuten bot sich Werner die erste richtig gefährliche Situation. Auf Zuspiel von Forsberg stand der 21-Jährige frei vor dem Tor, schlug aber ein Luftloch.
Nach 27 Minuten musste die Eintracht wechseln: Fernandes verließ den Platz mit Muskelproblemen, für ihn kam Boateng. Dieser leitete mit einer seiner ersten Aktion den Rückstand der Gäste ein: Seinen Rückpass über das halbe Feld schlug Hradecky schlecht nach vorne. De Guzman verlor in der Folge das Luftduell mit Sabitzer, der wenige Schritte ging und dann Werner bediente. Dessen Schuss aus der Drehung wehrte Hradecky zur Seite ab, Augustin stand richtig und staubte aus kurzer Distanz ab (28.).
Frankfurt zu harmlos - Chancen auf beiden Seiten nach der Pause
Zwei Minuten später kam Frankfurt mit seinem einzigen Torschuss im ersten Durchgang zur Ausgleichschance, Kamadas Kopfball verfehlte sein Ziel aber um einen Meter (30.). Danach passierte bis zum Halbzeitpfiff auf beiden Seiten wenig. Frankfurt war mit Vertikalpässen aus der Dreier-Abwehr um Spielaufbau bemüht, kam damit aber nur selten über die Mittellinie. Häufiger griffen die Hessen deshalb zu langen Bällen auf Haller, was aber mit Ausnahme von einem Vorstoß (19., Gulasci klärte) ebenfalls zu wenig zielgerichteten Aktionen führte. Leipzig dominierte das Spiel, hatte nach 45 Minuten 73 Prozent Ballbesitz und ein klares Chancenplus (7:1 Torschüsse).
Der 6. Spieltag
In den ersten Minuten nach Wiederanpfiff kamen beide Mannschaften zu Chancen: Halstenberg zielte nur knapp daneben (47.), Forsberg scheiterte am Außenpfosten (51.). Auf der Gegenseite prüfte Willems Gulacsis Aufmerksamkeit mit einem satten Flachschuss aus 20 Metern (48.).
Werner erhöht - Rebic verkürzt
Frankfurt war nun deutlich aktiver als im ersten Durchgang - und gefährlicher. Der eingewechselte Rebic, Falette und Haller verpassten nacheinander nur knapp eine Freistoß-Hereingabe (58.), de Guzman kam gegen Halstenberg nur einen Schritt zu spät (64.) und einem Rebic-Treffer wurde die Anerkennung verweigert, weil das Schiedsrichtergespann den Ball bei einem Eckstoß zuvor im Aus gesehen hatte. Insgesamt spielte die Kovac-Elf nun zielstrebiger nach vorne. Die Hausherren fielen in dieser Phase nur durch einen Forsberg-Freistoß auf, den Hradecky stark aus dem Winkel fischte (61.).
Gerade als Frankfurt immer mehr aufkam, schlugen die Gastgeber eiskalt ein zweites Mal zu. Augustin flankte, Hasebe klärte unzureichend, weshalb Werner aus der Drehung zum 2:0 traf (67.). Frankfurt ließ sich davon aber nicht beeindrucken: Jovic verpasste quasi im Gegenzug den Anschlusstreffer (68.), neun Minuten später belohnte Rebic den Aufwand seiner Mannschaft nach mustergültiger Flanke von Wolf mit einem Rechtschuss aus kurzer Distanz (77.).
Sabitzer trifft die Latte - Falette an den Pfosten
Die Gäste gingen nun höheres Risiko ein, hatten aber Glück, dass Sabitzer, der aus wenigen Metern an die Latte köpfte (81.), und Forsberg (85.) das nötige Zielwasser fehlte. Glück hatten aber auch die Gastgeber, als Falette einen Willems-Kopfball an den Pfosten lenkte, von dem die Kugel an den Rücken von Gulacsi prallte und dann ins Toraus kullerte (87.).
RB Leipzig gastiert am Sonntag (18 Uhr) in Köln, Frankfurt empfängt am Samstag (15.30 Uhr) den VfB Stuttgart. Zuvor wird es für die Sachsen aber schon in der Champions League wieder ernst: Am Dienstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) gastiert die Hasenhüttl-Truppe bei Besiktas.