Harter Stand: Barcelonas Superstar Lionel Messi versucht, an Lyons Boumsong vorbeizukommen. picture-alliance
Lyon siegte zuletzt in der Ligue 1 mit 2:0 beim AS Nancy. Das Team von Coach Claude Puel führt die Tabelle der französischen Eliteliga mit sechs Punkten Vorsprung vor Paris St. Germain an, trat gegen Barça mit der Topelf an.
Barcelona musste in der Primera Division erstmals seit Äonen den Platz als Verlierer verlassen. Und das ausgerechnet mit 1:2 gegen den Stadtrivalen Espanyol. Gegen Lyon setzte Trainer Josep Guardiola daher auf Änderungen. Puyol war wieder im Team, auch Eigengewächs Busquets bekam seine Chance von Beginn.
Die ersten Minuten erarbeitete sich Barça ein Plus an Ballbesitz, wirkte sicher und kombinierte fast ungestört durch die eigenen Reihen. Lyon wartete aus einer kompakt gestaffelten Abwehr auf die Konterchance, kam erst nach knapp zehn Minuten gefährlich vor des Gegners Tor. Von der linken Strafraumseite legte sich Olympiques gefürchteter Kunstschütze Juninho die Kugel zurecht - und versuchte es direkt! Mit Erfolg! Gäste Keeper Victor Valdes unterschätze den tückisch getretenen Freistoß und plumpste zeitgleich mit dem Ball über die eigene Torlinie (7.).
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Die Guardiola-Elf war überrascht und Lyon drängte nun mächtig, kam zu Chancen im Minutentakt. Benzema (9.), Juninho (11.) und Makoun (13.) zeigten aber Schwächen im Abschluss. Aus dem Nichts dann eine Schrecksekunde für die Gastgeber. Europameister Xavi setzte Eto'o toll ein, der Kameruner spitzelte das Spielgerät dann an den linken Pfosten (15.).
Die Szenerie beruhigte sich nun nach der stürmischen Anfangsphase etwas. OL zog sich mehr und mehr zurück und hoffte auf den erfolgreichen Gegenstoß. Barcelona biss sich gegen die auch körperlich mit Engagement zu Werke gehenden Gastgeber die Zähne aus. Zudem wackelte das spanische Topteam weiter in der Defensive. Benzema scheiterte mit einem überlegten Versuch aus der Distanz nur am Aluminium (27.), Makoun hatte im Strafraum reichlich Platz, den er aber ungenutzt ließ (29.).
Mehr kam nicht von Lyon in Durchgang eins. Barça war nun eindeutig Herr im fremden Haus, spielte teils Powerplay auf den Kasten von Keeper Lloris, ohne die hochgelobten Stürmer in Position bringen zu können.
Juninho (Mitte, verdeckt), wird von Mitspielern und Ersatzleuten gleichermaßen bejubelt. picture-alliance
Und genauso ging es in der zweiten Hälfte weiter. Die Puel-Elf igelte sich ein - Barcelona fehlten die großen Ideen. Und dann gab es da auch noch Lloris. Lyons Keeper rettete erst mit Blitzreflex gegen einen Freistoß von Dani Alves (57.), dann entschärfte er einen Kopfball von Piqué (67.). Sekunden später war er doch geschlagen: Henry köpfelte ein von Marquez verlängerte Ecke zum Ausgleich ein (67.).
In der Folge war Barcelona überlegen, hatte endlich Platz für vielversprechende Aktionen, denn Lyon lockerte die starre Abwehrhaltung nun ein wenig. Aber der Favorit schien sich mit dem einen Punkt weitestgehend zufrieden zu geben, auch von Lyon kam in der Offensive bis zum Schlusspfiff auch wenig Konstruktives. So blieb es bei der letztlich nicht unverdienten Punkteteilung zwischen den beiden Achtelfinalisten.
Barça hat in der Liga nun ein schweres Auswärtsspiel bei Atletico Madrid zu überstehen. Lyon ist dagegen bei der Heimpartie gegen Rennes klarer Favorit. Das Rückspiel zwischen beiden Konkurrenten steigt dann am 11.3. in Barcelona im Nou Camp.