VfB-Coach Rolf Landerl hatte mit seinen Schützlingen zuletzt als Tabellenletzter wieder etwas Hoffnung getankt, das 1:1 in Uerdingen zuletzt hatte bereits den vierten Punkte aus drei Partien bedeutet - darunter auch das 1:0 gegen Aufstiegskandidat Rostock. Und auch beim Nachhol-Heimspiel unter der Woche gegen die Münchner Löwen stellten sich die Norddeutschen, bei denen lediglich Thiel für Ramaj (Bank) neu rein kam, in den ersten 45 Minuten gut an, kämpften, boten sich ein Duell auf Augenhöhe - und hatten durch Deichmann (12., 19.) sowie Akono (43.) Chancen.
Etwas zu wenig Biss bei den Löwen
1860-Coach Michael Köllner, der zuletzt immerhin ein klares 4:0 in Halle notiert hatte, konnte mit dem ersten Abschnitt somit nicht allzu sehr zufrieden sein. Denn obwohl seine auf keiner Position veränderte Elf zwischenzeitlich durchaus Druck ausübte und die Spielkontrolle hatte, ließ man den Gastgeber aus Lübeck in der Lohmühle immer wieder reinkommen.
Außerdem generierte die Offensive um Lex und natürlich Anführer Mölders zu wenig Torgefahr. Neben ein paar Ecken von der rechten Seite - darunter ein Lex-Kopfball (14.) und ein Biankadi-Abschluss (26.) - hätten eigentlich nur nochmals Lex nach feiner Einleitung (38.) und der noch im ersten Durchgang angeschlagen ausgewechselte Neudecker via direkt versuchtem Freistoß (41.) Möglichkeiten Richtung 1:0. So aber stand ein leistungsgerechtes 0:0 zur Pause zu Buche.
3. Liga, 24. Spieltag
Grupe verhindert die 1860-Führung
Von einer ordentlichen Leistungssteigerung bei den Löwen war anfangs noch nichts zu spüren, im Gegenteil: Lübeck, das außerhalb des Stadions von angereisten Fans lautstark sowie mit Feuerwerk unterstützt wurde, kam mit Energie aus den eigenen Katakomben - und Zehir versuchte es direkt mit einem wirklich ordentlichen Fallrückzieher (46.). Auf der anderen Seite meldeten sich in der Folge allerdings auch die favorisierten Giesinger druckvoll zu Wort, umstellten den VfB-Strafraum - und kamen über Dressel (49.), Mölders (50.) sowie allen voran Lex (51.) der Führung ganz nah. Hierbei konnte Abwehrmann Grupe auf der Torlinie allerdings für den längst überwundenen Keeper Raeder bereinigen.
Lübeck verlässt Rang 20
Und auch wenn erst einmal wieder Ruhe in die Partie einkehrte, spielte doch immer mehr nur ein Team - das aus München. Die Löwen zeigten nun Biss, schoben eifrig an. Staude (65., Außennetz) oder auch Tallig (72., abgefälschter Distanzschuss) gelang beinahe das 1:0. Doch ein Tor sollte an diesem Abend einfach nicht fallen, auch nicht auf Lübecker Seite, die sich nochmals mit Deichmann (85.), Joker Ramaj (86.) und Joker Steinwender (87.) annäherten. Und zu guter Letzt vergab auch Abwehrmann Belkahia eine finale TSV-Möglichkeit (89.).
Der VfB Lübeck, der mit dieser verdienten Nullnummer immerhin den leichten aktuellen Aufwärtstrend bestätigt und zugleich die Rote Laterne an Unterhaching abgegeben hat, empfängt am Samstag (14 Uhr) den SC Verl. 1860 München dagegen muss sich noch stark strecken, um doch noch einmal richtig oben anzuklopfen - am besten schon am kommenden Montag (19 Uhr) im Topspiel gegen Aufstiegsfavorit Dynamo Dresden.