Bayer-Trainer Roger Schmidt nahm im Vergleich zur 2:4-Niederlage gegen Atletico Madrid in der Champions League drei Wechsel vor: Statt Wendell (5. Gelbe Karte), Aranguiz und Brandt (beide Bank) begannen Jedvaj, der fit gewordene Bender (nach muskulären Problemen) sowie Volland.
Der Mainzer Coach Martin Schmidt entschied sich nach der 0:2-Niederlage gegen Bremen sogar zu vier Umstellungen. Statt Brosinski, Gbamin, Bojan und Jairo (alle Bank) starteten Bussmann, Frei, De Blasis und Muto.
Mainz bestraft schläfrige Leverkusener
Leverkusen präsentierte sich in der Anfangsphase in der Defensive äußerst fehleranfällig. Schon in der 2. Minute schickte Bender mit einem zu schwachen Rückpass Cordoba allein Richtung Leno, doch der Keeper blieb im Eins-gegen-eins Sieger. Kurz darauf stand es allerdings 1:0 für die Gäste. Nach einem - aus Mainzer Sicht - glücklich zustande gekommenen Eckball, weil Muto den Ball als Letzter berührt hatte, beförderte der am Fünfmeterraum völlig freistehende Bell das Spielgerät über die Linie (3.). Nur wenige Minuten später köpfte Öztunali nach einer Flanke vollkommen frei nur um Zentimeter am Tor vorbei (6.).
22. Spieltag
Noch immer in der Anfangsphase gelang den Gästen das 2:0: bei einer Freistoßflanke spekulierte Leno zu lange darauf, dass der Ball einen Abnehmer im Strafraumzentrum finden würde - und so landete die Hereingabe letztlich ohne Berührung im rechten Toreck (11.). Bayer versuchte zu antworten. In der 14. Minute kam Jedvaj nach einem Eckball aus kurzer Distanz zu einem Kopfball, den Lössl jedoch auf der Torlinie entschärfte. Insgesamt aber taten sich der Leverkusener im Spiel nach vorne enorm schwer. Vor allem im Passspiel offenbarten die Hausherren große Ungenauigkeiten.
Mit Ausnahme einer Halbchance von Havertz aus der Distanz (34.) strahlte Leverkusen in der Folge kaum einmal Gefahr aus. Mainz dagegen setzte gegen die weiterhin löchrige Defensive der Elf von Roger Schmidt Nadelstiche. Bei einem sehenswerten Abschluss mit dem Absatz von Cordoba rettete Leno sehr aufmerksam (37.). Mit einigen Pfiffen verabschiedeten Die Bayer-Anhänger ihre Mannschaft anschließend in die Kabine.
Bayer blutleer und ohne Ideen
Grund zum Jubeln hatten die Mainzer in Leverkusen. Getty Images
Nach dem Seitenwechsel setzte Roger Schmidt nominell früh auf volle Offensive und brachte Kießling an Stelle von Innenverteidiger Dragovic (54.). Der Stoßstürmer hatte zwar früh nach seiner Hereinnahme eine kleinere Kopfballgelegenheit (60.). Insgesamt aber schaffte es Bayer trotz mehr Ballbesitz wie in der ersten Hälfte nicht, dauerhaft Druck gegen die aufmerksame Defensive der 05er auszuüben. Weil die Mainzer selbst nur wenig Bemühungen anstellten, um zu kontern, entwickelte sich ein Spiel auf überschaubarem Niveau, das zudem geprägt war von zahlreichen Unterbrechungen.
Es dauerte bis in die 84. Minute, ehe der FSV die erste und einzige gute Torgelegenheit in der zweiten Hälfte hatte: Nach Flanke von Cordoba zwang Muto Keeper Leno zu einer starken Parade. Auch danach verwalteten die Mainzer den Vorsprung in den letzten Spielminuten souverän und fuhren mit dem 2:0 den ersten Auswärtssieg seit dem 4. Spieltag ein.
Bayer Leverkusen tritt am kommenden Wochenende erneut zu Hause gegen Borussia Dortmund an (Samstag, 15.30 Uhr). Der 1. FSV Mainz 05 ist zur selben Zeit gegen den VfL Wolfsburg im Einsatz.