Leverkusens Trainer Robin Dutt veränderte nach dem 0:1 bei Borussia Dortmund seine Startelf auf drei Positionen. Toprak übernahm in der Innenverteidigung für Friedrich und Kadlec (zuletzt Rot-gesperrt) die linke Abwehrseite für Oczipka. Dazu begann Renato Augusto, nach langer Verletzungspause, wie schon unter der Woche in der Champions-League. Für ihn musste Rolfes auf der Bank Platz nehmen. Ebenfalls drei Veränderungen nahm Augsburgs Trainer Jos Luhukay nach dem 0:0 gegen den 1. FC Nürnberg in seiner Anfangsaufstellung vor: Den verletzten de Jong ersetzte Ostrzolek. Baier fehlte Gelb-gesperrt und wurde von Davids ersetzt. Dazu begann Ndjeng für Werner (Handverletzung).
Die Augsburger waren nicht in die BayArena gekommen um sich zu verstecken. Bereits in der Anfangsphase stellten die Gäste ihre Gefährlichkeit unter Beweis. Eine Ecke von Ndjeng erreichte an Freund und Feind vorbei Hosogai. Dessen Schuss ging nur knapp an Lenos Tor vorbei (3.).
Der 22. Spieltag
Die Dutt-Elf begann sehr zurückhaltend und hatte Mühe mit der gut stehenden Abwehr der Gäste. Kaum ein Ball erreichte in der Anfangsphase den Augsburger Strafraum. Erst in der 13. Minute hatten die Hausherren die erste Möglichkeit. Castro und Schwaab kombinierten sich mit einem Doppelpass durch die Defensiv-Zentrale. Schließlich tauchte Schwaab frei vor Jentzsch auf. Anstatt abzuschließen entschloss sich der Verteidiger, den Ball abzulegen. Callsen-Bracker ging aber dazwischen und konnte vor Kießling klären.
In der Folgezeit hatten die Hausherren viel Ballbesitz und kombinierten sicher im Mittelfeld hin und her. Dies blieb allerdings brotlose Kunst. Sobald die Hausherren in die Nähe des Augsburger Strafraumes kamen, war die Kugel weg.
Wie so oft in den letzten Spielen musste eine Standardsituation für die Bayer-Führung herhalten. Castro hob eine Ecke von links vor das Augsburger Tor. Dort behinderten sich Langkamp und Oehrl gegenseitig, so dass Kießling aus kurzer Distanz unbedrängt einköpfte (25.).
In der Folgezeit erhöhten die Dutt-Schützlinge den Druck und versuchten nachzulegen. Nach wie vor schafften sie es aber nicht den Ball gefährlich in den Augsburger Strafraum zu bringen. Allerdings reichte es zu zwei gefährlich Schüssen aus der Distanz. Schürrle (34.) und Renato Augusto (36.) hatten mit ihren Versuchen aber Pech.
Erst als die Bayer-Elf schon Richtung Pause austrudeln ließ, kamen die Gäste zu zwei guten Möglichkeiten: Zunächst legte Langkamp einen Freistoß per Kopf ab auf Mölders. Kießling ging dazwischen und beförderte den Ball nur denkbar knapp am eigenen Tor vorbei (44.). Die anschließende Ecke von Ndjeng landete bei Langkamp. Dessen Kopfball holte Leno mit einer fantastischen Parade aus dem linken oberen Eck. Der Abpraller landete bei Hosogai, der aber, ebenfalls per Kopf, an Castro, der auf der Linie klärte, scheiterte (45.). Mit etwas Glück konnten die Leverkusener die hauchdünne Führung in die Pause bringen.
Zu Wiederbeginn änderte sich am Bild, welches das Spiel abgab, zunächst wenig. Bayer hatte viel Ballbesitz, kam aber trotzdem nicht in die Nähe des Augsburger Tores.
Anders die Augsburger: Mit einem schnellen Angriff über Ndjeng hebelten sie die Leverkusener Defensive aus. Mölders verlängerte das Zuspiel von Ndjeng zu Koo. Der Koreaner fackelte nicht lange, zog von der Strafraumgrenze ab und ließ Leno mit einem angeschnittenen Ball keine Abwehrmöglichkeit (50.).
In der Folgezeit wirkten die Hausherren verunsichert. Augsburg kam besser ins Spiel, ohne jedoch für große Torchancen zu sorgen.
Zehn Minuten später hatte sich die Dutt-Elf gefangen und nutzte jetzt ihre Überlegenheit auch zu Toren. In der 60. Minute behielt Renato Augusto vor dem Strafraum die Übersicht und setzte auf halbrechts Bender ein. Auch der behielt den Kopf oben und sah zentral vor dem Tor Castro. Dieser behielt die Nerven und beförderte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie.
Und Bayer legte sofort nach. Hosogai verlor im Mittelfeld den Ball an Schürrle. Der startete am linken Flügel durch und bediente Kießling, der sich sowohl gegen Langkamp als auch gegen Jentzsch durchsetzte und auf 3:1 erhöhte (64.).
Der Widerstand der Gäste war damit gebrochen. Fast mühelos konnten die Hausherren mit einem "tödlichen Konter" über Kießling als Vorlagengeber und Schürrle als Torschützen auf 4:1 erhöhen und den Gästen damit jede Illusion rauben (70.).
Die Schlussphase nutzte Bayer-Coach Robin Dutt, um mit Bellarabi, Ortega und da Costa drei Nachwuchskräften Spielpraxis zu verschaffen. Die Partie war gelaufen. Augsburg wollte das Spiel nur noch ohne weiteren Flurschaden über die Bühne bringen, während die Hausherren mit den vier Treffern zufrieden waren.
Bayer Leverkusen muss am Samstag, (25.02., 15:30) nach Köln zum Derby. Augsburg erwartet zur gleichen Zeit die Hertha, dann mit Otto Rehhagel, zu Hause.