Nach zuletzt vier sieglosen Spielen in Serie konnte die AC Mailand unter der Woche einen 2:1-Sieg über Paris St. Germain feiern. Diesen Schwung wollten die Rossoneri in die Liga mitnehmen und gegen die seit sieben Spieltagen sieglosen Gastgeber aus Lecce nutzen, um an Stadtrivale Inter und Juventus dranzubleiben.
Doch die von Trainer Stefano Pioli auf drei Positionen veränderten Gäste (Krunic, Pobega und Samu Chukwueze für Musah, Loftus-Cheek und Pulisic) erwischten einen holprigen Start. Ein gefährlicher Abschluss sollte gegen mutig aufspielende Gastgeber in den ersten gut 25 Minuten nicht gelingen, hinzu kam ein verletzungsbedingter früher Wechsel: Im Sprint brach Rafael Leao ab, fasste sich an den rechten Oberschenkel und musste bereits nach zehn Minuten durch Okafor ersetzt werden.
Giroud trifft, Reijnders erhöht
Dann aber liefen die Lombarden warm - und trafen prompt zur Führung. Theo war auf der linken Seite nicht zu bremsen, Giroud in der Mitte in Vollstrecker-Manier gewohnt zur Stelle und die Lecce-Defensive folglich geknackt (28.).
Serie A - 12. Spieltag
Wenig später erhöhte Reijnders nach feinem Haken gegen Pongracic auf 2:0 (35.), ließ im Anschluss aber weitere Chancen aus. Weil Maignan kurz vor dem Pausenpfiff glänzend gegen Banda reagierte (40.), gingen die Gäste mit der Zwei-Tore-Führung in die Kabinen.
Nach Wiederanpfiff ließ es Milan ruhig angehen, ob der komfortablen Führung ging man gegen ein freches Lecce nicht ins letzte Risiko. Das sollte sich rächen.
Joker Sansone sticht sofort
Lecce-Coach Rosario d'Aversa brachte Sommer-Neuzugang Sansone - einen ausgewiesenen Milan-Fachmann. Vier seiner bis dato 49 Serie-A-Tore gelangen dem gebürtigen Münchner gegen die Rossoneri - und die Maßnahme griff sofort.
Drei Minuten nach seiner Hereinnahme landete eine Ecke beim 32-Jährigen, der aus kurzer Distanz den Anschluss herstellte (66.). Nur vier Zeigerumdrehungen später bewies Sansone erneut Auge und legte ab auf Banda, der zum Ausgleich traf (70.).
Giroud fliegt - VAR verhindert Lecce-Sieg
Im Anschluss hatten die Gastgeber Oberwasser, allen voran Sansone brannte auf die Führung. Drei weitere Male kam der Stürmer gefährlich vors Tor, scheiterte aber am Außennetz (77.), dem Aluminium (85.) oder seiner Präzision (90.). Kurz vor Ende der vierminütigen Nachspielzeit brannten Giroud die Sicherungen durch. Der Stürmer beleidigte den Schiedsrichter und sah Rot (90.+3) - und musste von der Seitenlinie beobachten, wie sein Team spät den verdienten Nackenschlag kassierte. Piccoli traf aus der Distanz, aufgrund eines zuvor begangenen Foulspiels an Thiaw wurde der Treffer des Jokers allerdings nachträglich aberkannt (90.+4).
Lecce durfte dennoch einen hochverdienten Punktgewinn gegen Milan bejubeln und reist nach der Länderspielpause mit Rückenwind zu Hellas Verona (27.11., 18.30 Uhr). Milan will zwei Tage zuvor gegen die Fiorentina ein anderes Gesicht zeigen (20.45 Uhr).