Lazios Trainer Simone Inzaghi nutzte die Gelegenheit, um seinen Stammkräften eine Verschnaufpause zu geben. Verteidiger Acerbi war somit der einzige Starter, der auch schon beim 2:2 gegen Sampdoria Genua in der Liga begonnen hatte.
Auch Eintracht-Coach Adi Hütter rotierte munter durch und wechselte im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Berlin siebenmal: Rönnow, Russ, Falette, Willems, Tawatha, Gacinovic und Müller ersetzten Trapp (Bank), Salcedo (nicht im Kader), de Guzman (muskuläre Beschwerden), Kostic (Gelbsperre), Ndicka Rebic und Jovic (allesamt auf der Bank).
Die Eintracht war auf Rekordjagd: Noch nie zuvor war es einer deutschen Mannschaft gelungen, alle Gruppenspiele der Europa League zu gewinnen, die Hessen begannen auch durchaus ansprechend. Immer wieder störten die Gäste früh, erzwangen Ballverluste und kamen gefährlich ins letzte Drittel, allerdings ohne dort wirklich zu klaren Chancen zu kommen. Müller verbuchte zwei eher harmlose Abschlüsse (14./24.).
In der Folge verschoben sich die Kräfteverhältnisse etwas, Lazio kam besser rein. Den Anfang machte Luis Alberto aus 20 Metern, Rönnow packte zu (27.). Dann wurde es bitter für Frankfurt: Hasebe hielt sich nach einem Laufduell mit Correa den hinteren linken Oberschenkel und musste verletzt raus (32.). Die Römer profitierten kurzzeitig von der Neuausrichtung der Gäste, mehr als ein Distanzschuss von Durmisi sprang bei den Angriffsbemühungen jedoch nicht heraus (34.). So blieb es nach überschaubaren 45 Minuten beim 0:0.
Gruppe H, 6. Spieltag
Correa weckt die Eintracht auf
Hatte der erste Abschnitt noch mit dem Spektakel gegeizt, ging es nach der Pause wesentlich lebhafter zu. Der Ausgangspunkt für eine teilweise rasante zweite Hälfte kam von den Römern: Luis Alberto steckte gegen die aufgerückte Eintracht-Defensive für Correa durch, der vor Rönnow die Nerven behielt und zur Führung einschob (56.). Und nun wachte auch die Eintracht auf: Erst wurde Müller im Strafraum geblockt, dann zog Gacinovic aus 20 Metern ab - der Ball schlug im linken Winkel ein. Ein herrlicher Treffer (65.)!
Frankfurt rief jetzt sein Offensivpotenzial ab, vor allem Gacinovic trumpfte auf: Sein herrlicher Steckpass in den Strafraum landete bei Haller, der zehn Meter vor dem Tor flach einschob (71.). Auch danach spielten die Hessen weiter auf das nächste Tor, Müller und Jovic vergaben weitere Gelegenheiten (73./83.). Von den Römern kam derweil nicht mehr viel, Frankfurt brachte den Sieg über die Zeit - und durfte hinterher den Rekord feiern: Zum ersten Mal überhaupt gelang es einer deutschen Mannschaft, alle sechs Gruppenspiele der Europa League zu gewinnen.
Für Lazio geht es am kommenden Montag (20.30 Uhr) bei Atlanta Bergamo weiter. Eintracht Frankfurt empfängt am Sonntag (18 Uhr) Bayer 04 Leverkusen.