FK-Übungsleiter Oleg Kononov wechselte seine Startelf im Vergleich zum 2:2 gegen Zenit St. Petersburg auf einer Position: Laborde begann für Joaozinho.
Wölfe-Coach Dieter Hecking nahm gegenüber dem 2:1 beim SC Freiburg nur eine Änderung vor: Ex-Kapitän Schäfer ersetzte auf der Linksverteidigerposition den verletzten Ricardo Rodriguez (Oberschenkelverhärtung).
Wolfsburg beginnt bedächtig
Die Wölfe begannen vorsichtig und zurückhaltend, den besseren Eindruck machten zu Beginn die Hausherren: Pereyra hatte den ersten gefährlichen Abschluss, verzog im Fallen jedoch knapp (9.). Der ersten richtigen Abschluss der Gäste verzeichnete Luiz Gustavo nach einer Viertelstunde, doch sein Schlenzer von der Strafraumgrenze strich ebenfalls knapp am Gehäuse vorbei.
Die Niedersachsen hatten im Rückwärtsgang besonders mit Angreifer Ari, der viel rochierte und kaum aufzuhalten war, immer wieder Probleme. In der 21. Minute legte der Brasilianer auf Laborde ab, der mit dem Außenrist das Außennetz traf. Eine Zeigerumdrehung später düpierte Ari im Strafraum auf der Torauslinie Knoche mit einem Lupfer, ehe Naldo die Kugel beinahe ins eigene Tor abgefälscht hätte - Benaglio wischte den Ball in höchster Not von der Linie (22.).
Statistik
Ari ist nicht zu halten
Im direkten Gegenzug schoss Perisic einen Distanzschuss knapp über das Gehäuse (23.). Doch viel mehr kam offensiv von den Niedersachsen nicht, im Spiel nach vorne war vieles Stückwerk und wenig durchdacht. Anders Krasnodar, das immer wieder den emsigen Ari suchte und auch fand, zwei Schüsse des Angreifers wurden Beute von Benaglio (27., 44.).
Kurz vor der Pause trafen die Wölfe unter gütiger Mithilfe der Hausherren aber doch ins Netz. De Bruynes Flachschuss wurde von Dykan nicht entscheidend abgewehrt, Olic und Granqvist rauschten heran und warfen sich auf der Torlinie in den Ball - der Schwede stocherte die Kugel beim Rettungsversuch zum 1:0 für den VfL über die Linie (37.).
Die Führung vor der Pause: Olic und Granqvist (am Boden) erstochern "gemeinsam" das 0:1. picture alliance
Granqvist verwertet kniffligen Handspiel-Elfmeter - Gustavos Traumtor
Nach dem Seitenwechsel erwischte die Hecking-Elf einen Start nach Maß: De Bruyne entwischte der schläfrigen Krasnodar-Defensive, wurde nicht angriffen und schloss problemlos ins kurze Eck ab (46.). Doch die Antwort der Russen ließ nicht lange auf sich warten: Ari köpfte Naldo den Ball mehr an die Schulter denn an den Oberarm, Schiedsrichter Artur Dias zeigte auf den Punkt. Eine sehr knifflige Entscheidung. Granqvist machte sein Eigentor wieder gut und vollendete rechts oben (51.).
Krasnodar drängte auf den Ausgleich, doch ein Traumtor von Luiz Gustavo, der den Ball rund 20 Meter vor dem Tor in den Winkel schlenzte, stellte den Zwei-Tore-Abstand wieder her (64.). Die Partie nahm nun gewaltig an Fahrt auf: Erst zirkelte Naldo per Freistoß knapp drüber (70.), dann rettete Benaglio gegen Akhmedov stark (71.).
De Bruyne markiert seinen Doppelpack
Schließlich machte de Bruyne nach einem Konter über Vierinha per Direktabnahme aus dem Strafraum vermeintlich alles klar (80.). Die Partie plätscherte dem Ende entgegen, ehe der eingewechselte Wanderson frei vor Benaglio per Pike für das 2:4 und wieder halbwegs für Spannung sorgte (86.). Die Hausherren glaubten wieder an sich, doch Petrov vergab nach einer Ecke per Direktabnahme die Riesenchance auf das 3:4 (90.+1) - dann hatte der VfL den ersten Dreier der Europa-League-Saison im Sack.