Kölns Cheftrainer Steffen Baumgart baute sein Team im Vergleich zum 1:1 gegen die TSG Hoffenheim auf drei Positionen um: Schindler begann rechts hinten für Schmitz, Skhiri ersetzte Martel und Adamyan durfte für Maina (alle drei auf der Bank) beginnen.
Nizzas Trainer Lucien Favre nahm nach dem 2:1-Auswärtssieg beim FC Lorient lediglich zwei Wechsel vor: Mittelfeld-Antreiber Thuram (für Rosario) und Stürmer Laborde (für Barkley) standen in der ersten Elf.
Schmeichel nicht zu überwinden
Conference League - Gruppe D
Die Kölner begannen ihr "Endspiel" überaus mutig, Baumgart ließ sein Team hoch anlaufen. Nizza wirkte davon eingeschüchtert und insgesamt doch recht fahrig. Nach Fehlern der Franzosen kam Adamyan zweimal zum Abschluss, scheiterte aber jeweils an Keeper Schmeichel (6., 7.).
Dem Effzeh ging im letzten Drittel aber grundsätzlich die Durchschlagskraft ab. Von Nizza kam offensiv bis auf einen Kopfball von Dante (24.) so gut wie gar nichts. Die beste Kölner Chance im ersten Abschnitt hatte dann Tigges, der mit seinem Kopfball aus spitzerem Winkel am glänzend reagierenden Schmeichel scheiterte (26.).
Nizza schwamm sich in der letzten Viertelstunde vor der Pause etwas frei, ohne wirklich gefährlich zu werden. Umso erstaunlicher, dass die Franzosen schließlich eine 2:0-Führung mit in die Kabine nehmen sollten. Laborde vollstreckte nach einem schnellen Angriff über links im zweiten Anlauf, Brahimi profitierte drei Minuten später von einem Ballverlust von Kainz an der Mittellinie (40., 43.). Weil im Parallelspiel ziemlich zeitgleich auch noch Partizan in Führung gegangen war, verstummte das zuvor euphorisierte Rhein-Energie-Stadion.
Huseinbasic belebt den Effzeh
Köln kam unverändert aus der Kabine - allerdings nur personell. Denn Baumgart hatte offenbar die richtigen Worte gefunden, nach nicht einmal 120 Sekunden scheiterte Adamyan an einem tollen Reflex von Schmeichel (47.). Nur Sekunden später war der dänische Nationalkeeper aber indisponiert, als er einen Schuss von Huseinbasic aus spitzem Winkel im kurzen Eck passieren ließ (48.). Ein Weckruf für den Effzeh und dessen Fans.
Spätestens nach einer Stunde war die Hoffnung auf ein großes Comeback zurück, als Duda auf Zuspiel von Huseinbasic den Ball Lemina durch die Beine und ins linke untere Eck jagte - 2:2 (60.). Keine 60 Sekunden später lag der Ball wieder im Netz der Franzosen, doch dem Treffer von Adamyan wurde die Anerkennung wegen einer Abseitsposition verwehrt.
Köln kann sich auf die Bundesliga konzentrieren
In der letzten halben Stunde rannte Köln an, doch Nizza verteidigte es clever und setzte gelegentlich Nadelstiche - ohne das Tor von Schwäbe wirklich in Gefahr zu bringen. Dem Effzeh gingen allmählich die Kräfte aus, die Franzosen ließen Ball und Gegner laufen. Auch in der fünfminütigen Nachspielzeit fehlte Adamyan und Joker Schmitz der letzte Punch, um das 3:2 zu erzwingen (90.+2, 90.+4).
Nach dem Aus im europäischen Wettbewerb kann sich Köln - zuvor schon im DFB-Pokal an Jahn Regensburg gescheitert - in der restlichen Saison voll auf die Bundesliga konzentrieren. Am Sonntag (17.30 Uhr) wartet das Gastspiel beim SC Freiburg. Das in Europa überwinternde Nizza empfängt zweieinhalb Stunden zuvor Stade Brest.