Der SSV kam perfekt in die Saison, holte zum Zweitligastart zwei Siege und blieb dabei ohne Gegentreffer. Regensburg-Trainer Mersad Selimbegovic verzichtete gegenüber dem 3:0-Sieg bei Arminia Bielefeld daher auf Veränderungen in der Startelf.
Kölns Coach Steffen Baumgart setzte zum Saisonstart auf zwei Neuzugänge in der ersten Elf, Pedersen und Adamyan durften sich beweisen. Kapitän Hector saß zunächst auf der Bank, Pokal-Keeper Horn stand zwischen den Pfosten.
Der FC wollte eine Revanche für das Pokal-Aus anderthalb Jahre zuvor im Achtelfinale, dementsprechend engagiert begannen die Kölner. Doch nach und nach zeigte sich der Zweitligist frecher, gewann die wichtigen Zweikämpfe und kam zu Großchancen. Mees vergab die erste, als er aus sechs Metern das leere Tor verfehlte (16.), wenig später machte es dann Albers aber besser: Guwara wurde bei der Flanke nicht gestört, Chabot verlor im Zentrum Albers aus den Augen, so konnte dieser problemlos zur Führung einköpfen (18.).
Skhiri unglücklich - Traumtor Uth
Danach trat der Bundesligist verunsichert auf und nach Skhiris Ballverlust im Aufbauspiel erhöhte der Jahn durch Neuzugang Owusu sogar auf 2:0 (27.). Der SSV schien auf dem besten Weg zur Überraschung, doch Uth setzte keine 60 Sekunden nach dem zweiten Treffer den ersten Euphorie-Dämpfer: Er zog aus 20 Metern einfach ab, traf die Kugel perfekt und setzte sie traumhaft in den langen Winkel (28.).
Das Tor sollte den Gästen, bei denen Trainer Baumgart nach gut einer halben Stunde vom 4-1-2-1-2 auf ein 4-2-3-1 umstellte, Selbstvertrauen geben. Sie traten wieder besser auf, doch hinten unterliefen noch immer einige Fehler. Mees bekam auf der linken Seite zu viel Raum, Owusu verpasste in der Mitte aber knapp (42.).
DFB-Pokal 2022/23
Baumgart veränderte zur Pause nichts, reagierte aber nach zehn ereignisarmen Minuten dann doch und ersetzte die beiden Neuzugänge Pedersen und Adamyan durch Hector und Thielmann (56.).
Ljubicic gleicht aus - es geht in die Verlängerung
Mit den frischen Kräften ging ein kleiner Ruck durch die Mannschaft, der sofort in ein Tor mündete: Mit etwas Glück prallte der Ball zu Kainz, im Zentrum stand Ljubicic frei und schob zum 2:2 ein (63.).
Fortan bestimmten die Kölner das Spielgeschehen, ohne dabei allerdings so richtig zwingend zu werden, Modeste blieb lange blass. Es deutete sich immer mehr die Verlängerung an - doch in den letzten Minuten drehte der FC noch einmal auf. Da jedoch Uth (86., 88.) vergab und Modeste (90.+2) nur an die Latte köpfte, gab es 30 Minuten Extrazeit.
Maina frech, doch das reicht nicht - Wieder muss das Elfmeterschießen her
Diese begann mit einer Hiobsbotschaft für Köln: Torjäger Modeste ging nach einem harten Zweikampf von Elvedi mit einem lauten Schrei zu Boden und musste ausgewechselt werden, für ihn kam Lemperle in die Partie (94.). Doch in Maina sorgte ein anderer Joker für die Aktionen, er wirkte als ständiger Unruheherd und hatte im ersten Durchgang die beste Chance, Stojanovic parierte den verdeckten Schuss aber souverän (94.).
Es blieb beim 2:2, da der FC im zweiten Durchgang nicht mehr wirklich vor das Tor der Gastgeber kam, der Jahn seinerseits schleppte sich erfolgreich ins Elfmeterschießen und hoffte dort auf die Neuauflage der Pokal-Überraschung anderthalb Jahre zuvor. Und die kam, da Chabot und Ehizibue auf Seiten der Kölner vom Punkt vergaben, bei Regensburg bis auf Saller aber alle verwandelten. Der FC holte in der regulären Spielzeit einen Rückstand zwar auf, musste aber erneut das Aus nach dem Elfmeterschießen hinnehmen.
Am Samstag empfängt Jahn Regensburg den 1. FC Nürnberg (13 Uhr). Für den 1. FC Köln beginnt am Sonntag gegen Schalke die neue Bundesliga-Saison (17.30 Uhr).