Blum schockt die Roten Teufel
Kaiserslauterns Coach Kosta Runjaic reagierte auf das 0:1 bei Energie Cottbus mit drei personellen Wechseln: Löwe, Ring und Zoller (nach Muskelfaserriss im linken Oberschenkel) standen für Heintz, Idrissou und Jenssen (alle Bank) in der Startelf. Sandhausens Trainer Alois Schwartz musste nach dem 0:0 gegen 1860 München auf einer Position umbauen: Blum begann für den verletzten Adler (Bänderriss am Sprunggelenk).
Die Roten Teufel standen nach drei Niederlagen gegen Kellerkinder gehörig unter Druck. Zwar hatte der FCK in der Anfangsphase viel Ballbesitz, doch war ihm die Nervosität deutlich anzumerken. Zum Abschluss kamen die Hausherren gegen gut sortierte Sandhäuser nämlich nicht. Der SVS stand defensiv kompakt, brachte viele Spieler hinter die Kugel und suchte nach der Balleroberung schnell den Weg nach vorne. Ein Paradebeispiel hierfür nutzten die Gäste prompt zur Führung: Achenbach eroberte das Spielgerät an der Seitenauslinie gegen Simunek und leitete sofort den Gegenangriff ein. Jovanovic schickte Blum mit einem Laufpass steil über den linken Flügel. Der 23-Jährige drang temporeich in den Strafraum ein und traf aus acht Metern linker Position präzise ins rechte Eck zum 1:0 (10.).
Kein Durchkommen! Lautern beißt sich die Zähne aus
Der 24. Spieltag
In der Folge wuchs der Druck für die Hausherren immer weiter. Die Zuschauer quittierten die dargebotene Leistung mit Pfiffen und "wir wollen euch kämpfen sehen"-Rufen. Die Pfälzer antworteten mit wütenden Angriffen, hatten viel Ballbesitz, kamen aber einfach nicht in Schussposition. Der SVS wurde hingegen immer passiver, igelte sich mit elf Mann in der eigenen Hälfte ein und überstand die Angriffswellen schadlos. Auch ständige Flügelwechsel von Matmour und Gaus konnten diesen Beton nicht aufweichen. Torwart Riemann blieb nahezu beschäftigungslos.
Nach einer kurzen Drangphase sorgten auch die Gäste wieder für Entlastung. Dabei setzte der SVS auf ein schnelles Umschaltspiel. Stiefler wurde in vielversprechender Position angespielt, traf aber das Leder nicht richtig (35.). Die Roten Teufel ließen dagegen Ideen und Kreativität vermissen. Immer wieder probierte es der FCK mit langen Bällen, kam aber nicht durch. So nahm der SVS eine verdiente Führung mit in die Pause.
Zoller nervenstark
Aktivposten: Kaiserslauterns Simon Zoller (li.) setzt zum Fallrückzieher an. picture alliance
Runjaic reagierte zur Pause und brachte mit Mittelfeldmann Orban sowie Sturmtank Idrissou Abnehmer für hohe Bälle. Der FCK war in der Folge nach wie vor die dominantere Mannschaft, entwickelte aber trotz drei nomineller Stürmer auf dem Feld zu wenig Gefahr. Die beste Chance verzeichnete Zoller, der einen verunglückten Distanzschuss aus der Drehung abnahm, aus fünf Metern aber genau in die Arme von Riemann schoss (52.). Stattdessen erhöhten beinahe die Gäste: Nach einem Achenbach-Freistoß scheiterte Blum mit einem Kopfball an einer starken Sippel-Parade (58.).
Genau diese verpasste Möglichkeit sollte sich postwendend rächen: Dick flankte von rechts an die Strafraumgrenze, wo Idrissou das Kopfballduell gegen Oljengbesi gewann und so mustergültig in den Lauf von Zoller ablegte. Der tauchte frei vor Riemann auf und spitzelte die Kugel gekonnt aus elf Metern ins Tor (60.). Die Roten Teufel hatten nun Blut geleckt und drehte weiter auf. Löwe (69.) und Karl (70.) näherten sich der Führung an.
Heiße Schlussphase
Letztlich wurde Lautern für den enormen Aufwand doch noch belohnt: Nach einem kämpferisch vorbildlichen Einsatz tunnelte Dick am rechten Flügel Achenbach und flankte nach innen, wo SVS-Innenverteidiger Schulz den Ball unglücklich ins eigene Tor abfälschte (73.). So entwickelten sich noch eine heiße Schlussphase mit guten Chancen auf beiden Seiten: Blum (80.), Jovanovic (88.) und Kister (90.+3) für Sandhausen sowie Gaus (81.), Lakic (81.), Idrissou (84.) und Löwe (86.) für Lautern, sorgten für kurzweilige letzte Minuten. Ein Tor wollte aber nicht mehr fallen.
Für Kaiserslautern geht es in einer Woche am Montag (20.15 Uhr) im Topspiel gegen den 1. FC Köln weiter. Sandhausen ist tags zuvor (13.30 Uhr) ebenfalls zu Hause gegen Arminia Bielefeld gefordert.