KSC-Coach Christian Eichner feierte nach drei sieglosen Spiele in Serie beim 4:1 gegen den 1. FC Nürnberg zuletzt einen kleinen Befreiungsschlag. Folglich verzichtete er auf Veränderungen und schickte die gleiche Startelf auf das Feld. Top-Joker Zivzivadze, der gegen den Club mit zwei Traumtoren im Scheinwerferlicht stand, saß zunächst erneut nur auf der Bank.
Hansa Rostock war nach nur vier Punkten aus den letzten fünf Spielen auf den Relegationsrang abgerutscht und wollte im Kellerduell eine Trendwende einleiten. Trainer Alois Schwartz baute im Vergleich zur 2:3-Niederlage gegen St. Pauli daher auf drei Positionen um: Lang begann rechts hinten für van der Werff, der kurzfristig ausfiel. Außerdem erhielten Rhein und der zuletzt gelbgesperrte Ingelsson den Vorzug vor Fröling und Kinsombi, die beide zunächst auf der Bank Platz nahmen. Damit einher ging die Umstellung auf ein 4-4-2 mit einer Mittelfeldraute, in der besonders die Zehnerposition sehr variabel besetzt wurde.
2. Liga, 15. Spieltag
Rostock trifft mit der ersten Chance
Beide Mannschaften starteten eher verhalten in die Partie. Vor allem gegen den Ball standen die Reihen sehr stabil, sodass Torraumszenen Mangelware blieben. Das meiste Geschehen spielte sich im Mittelfeld ab. Lediglich Matanovic sorgte in der Anfangsviertelstunde für etwas Gefahr, sein Schuss wurde von Roßbach geblockt (7.).
Ein erster Konter der Rostocker brachte dann gleich das 1:0: Ingelsson trieb den Ball über den gesamten Platz, Junior Brumado setzte diesen im zweiten Versuch ins Netz (16.). Die Gäste verdienten sich die Führung nachträglich, mit schnellen Kontern brachten sie den KSC häufig in Verlegenheit. Erst strich ein Schuss von Junior Brumado knapp am Pfosten vorbei (20.), dann verhinderten die Fingerspitzen von Drewes das 2:0 durch Pröger (26.). Das besorgte Roßbach schließlich nach einer Ecke, als er völlig alleingelassen den Ball unter die Latte knallte (34.).
KSC erst nach dem 0:2 richtig wach
Der KSC war offensiv bis dahin kaum in Erscheinung getreten, lediglich Stindl hatte in der 19. Minute einen Warnschuss abgegeben, mit dem Kolke leichte Probleme hatte. Erst mit dem 0:2-Rückstand tauten die Hausherren auf und wurden selbst gefährlich. Kolke parierte bei einer Ecke gegen Gondorf noch stark (38.), hatte später gegen einen abgefälschten Schuss von Matanovic dann keine Chance mehr (44.) - Rhein hatte zuvor den Ball am eigenen Sechzehner verloren. Mit einem leistungsgerechten 2:1 ging es in die Kabinen.
Hellwach kam der KSC auch aus der Pause und hatte durch Wanitzek nicht mal eine Minute nach dem Seitenwechsel die große Chance auf den Ausgleich, aus sehr spitzem Winkel brachte er die Kugel aber nicht im Tor unter. Es folgte eine Druckphase der Hausherren mit etlichen Chancen. Die beste davon vergab Matanovic allein vor Kolke, den Nachschuss köpfte Hüsing von der Linie (61.).
Junior Bumados 3:1 wird einkassiert
Rostock zeigte sich vom Dauerdruck der Badener jedoch unbeeindruckt, stand defensiv weiter sicher und konterte immer wieder. So wurde es nach einem Vorstoß von Dressel gefährlich, doch Pröger scheiterte an einer Fußabwehr von Drewes (57.). Eine weitere Umschaltsituation brachte das vermeintliche 3:1 durch Junior Brumado, doch nach Ansicht der Videobilder entschied Schiedsrichter Deniz Aytekin auf Stürmerfoul in der Entstehung (63).
Nach dem vermeintliche Gegentreffer waren die Karlsruher mental angeschlagen, die KSC-Abwehr war nach Standardsituationen zweimal im Tiefschlaf: Erst rettete Drewes mit einer Glanzparade gegen Roßbach (72.), dann legte Pröger völlig alleine vor dem Tor den Ball zwar am Keeper, aber auch am Gehäuse vorbei (74.).
Roßbachs Fehler ermöglicht den Ausgleichstreffer
Der KSC fing sich in der Folge zwar wieder, brauchte beim Ausgleichstreffer aber Unterstützung der Gäste: Bei einer Kopfballablage von Wanitzek war eigentlich jegliche Gefahr gebannt, doch Roßbach verhedderte sich vor dem eigenen Tor in den eigenen Füßen, sodass Zivzivadze den Ball zum 2:2 über die Linie stochern konnte (81.).
In der Schlussphase geriet das Spiel endgültig zum offenen Schlagabtausch mit Gelegenheiten auf beiden Seiten. Zivzivadze scheiterte auf der einen Seite an Kolke (85.), auf der anderen blockte Herold gegen Fröling (90.+2). Ein Tor wollte beiden Teams aber nicht mehr gelingen.
Für Rostock steht das nächste Kellerduell an
Der Punkt bringt beide Teams nicht wirklich weiter im Tabellenkeller. Zwar gibt Rostock den Relegationsplatz wieder zurück an Schalke 04, doch haben beide Teams nun nur noch einen Zähler Vorsprung auf Rang 16.
Am 16. Spieltag ist Karlsruhe am Freitag (18 Uhr) bei Hannover 96 zu Gast. Zwei Tage später empfängt Hansa Rostock dann Schalke 04 zum nächsten Kellerduell (13.30 Uhr).