Nach dem 1:2 im Hinspiel in Old Trafford in der vergangenen Woche änderte Juve-Coach Marcello Lippi sein Team auf sechs Positionen: Keeper Chimenti, Zenoni, Iuliano, Pessotto, Tacchinardi und Zalayeta fielen aus der ersten Elf, dafür kamen nach überstandenem Grippevirus Nationaltorhüter Buffon, Thuram, Montero, Zambrotta, Conte und di Vaio wieder in die Mannschaft. Auch Sir Alex Ferguson ließ bei ManU kräftig rotieren. Fünf Mal drehte sich das Personalkarussell: Für Brown, Sivestre, Giggs, Scholes und van Nistelrooy durften O' Shea, P. Neville, Veron, Forlán und Solskjaer von Beginn an ran.
Das Hinspiel Der 4. Zwischenrunden-Spieltag im Überblick
Die Voraussetzungen waren klar: Manu, mit neun Zählern aus drei Partien mit der optimalen Ausbeute, konnte der Partie gelassen entgegensehen. Juve wiederum sollte gewinnen, um sich die Verfolger La Coruna und Basel vom Leibe zu halten. Dementsprechend forsch begann die "Alte Dame". ManU reagierte zunächst nur und hatte Glück, dass Nedved in aussichtsreicher Position den Ball nicht richtig (7.) und wenig später nur den Pfosten traf (14.). Im Gegenzug nutzte United seine erste echte Chance eiskalt. Verón gewann auf der rechten Seite den Zweikampf gegen den stolpernden Zambrotta und legte auf den freien, erst kurz zuvor für den verletzten Forlán eingewechselten Giggs auf. Der konnte sich in aller Ruhe ein Eck aussuchen und schob locker aus sieben Metern links unten ein (15.). Buffon rettete wenig später gegen Solskjaer (20.), bevor Turin mit wütenden Attacken den Druck verstärkte. Doch zunächst scheiterten alle Angriffsversuche an der stabilen Abwehr um Ferdinand. Nach einer guten halben Stunde folgte mit der besten Phase der Lippi-Elf auch die bisher aufregendste Einheit der Partie. Der Tabellenführer der Serie A kam, angetrieben vom auffälligen Camoranesi, zu Chancen fast im Minutentakt. Trezeguet (Lattenkopfball, 34.), Conte (35.) und Camoranesi (37.) nutzten ihre Gelegenheiten nicht, bevor Butt auf der anderen Seite ebenfalls nur den Pfosten traf (38.). Dafür aber wieder "Joker" Giggs. Der Waliser schnappte sich kurz hinter der Mittellinie einen Fehlpass von Conte, überlief die Abwehr von Juve und schoss aus 13 Metern flach links unten ein (41.). Trainer Lippi reagierte, brachte nach dem Wechsel für die schwachen Conte und di Vaio Tudor und Salas. Auf der anderen Seite kam van Nistelrooy für Giggs. Trezeguet hätte Juve Sekunden nach Wiederanpfiff ins Spiel zurückschießen können, vergab aber unkonzentriert. Juve rannte verzweifelt an - aber im Vergleich zum ersten Durchgang hatten die Angriffsversuche der Italiener nun weniger Qualität, so dass klare Möglichkeiten gegen die stabile Abwehr der Engländer ausblieben. Die vorzeitige Entscheidung für Manchester, als Tudor eine Flanke von G. Neville unglücklich an den eigenen Pfosten lenkte und van Nistelrooy abstaubte (63.), nahm Juve endgültig den Elan. Die Luft war raus aus der Partie, die cleveren Engländer spielten den vierten Sieg im vierten Zwischenrundenspiel nach Hause. Nach der etwas glücklichen Halbzeitführung, als ManU im Gegensatz zu Turin seine Chancen eiskalt nutzte, verdiente sich der englische Meister den Sieg mit einer souverän geführten zweiten Hälfte und qualifizierte sich vorzeitig für das Viertelfinale.