Nachdem sich Juventus Turin und Inter Mailand erst vor rund zwei Wochen in der Serie A ein letztes Mal gegenüberstanden, kam es im Halbfinal-Hinspiel der Coppa Italia erneut zum Derby d'Italia. Mit jeweils fünf Startelf-Veränderungen gingen beide Teams in das Flutlichtspiel im Turiner Allianz Stadium und wechselten im Vergleich zur Liga dabei unter anderem auch auf der Torhüter-Position: Perin startete im Kasten der Alten Dame, Routinier Handanovic stand bei den Gästen zwischen den Pfosten.
Juve belohnt sich nicht für starke Anfangsphase
Die Anfangsminuten gingen eindeutig an Juve. Bereits nach vier Minuten setzte di Maria mit einem flachen Rechtsschuss ein erstes Ausrufezeichen, scheiterte jedoch an Handanovic, der sich lang machte und die Kugel mit den Fingerspitzen am Pfosten vorbeilenkte.
Die Turiner liefen weiter hoch an und setzten die Nerazzurri bereits in deren Hälfte früh unter Druck. Zu einem geordneten Aufbauspiel kamen die Mailänder in der ersten halben Stunde deshalb nur selten, dennoch verpasste Brozovic in der 33. Minute nach schönem Zusammenspiel mit Dzeko und Barella die Führung nur knapp. Nachdem auch d'Ambrosio einen Kopfball aus kurzer Distanz wenige Augenblicke vor der Pause nicht im Tor unterbringen konnte (45.+1), ging es torlos in die Kabinen.
Mkhitaryan verpasst - Cuadrado bringt Juve in Führung
Ähnlich wie zu Beginn der Partie kam Juve über Vlahovic bereits zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff erneut zu einer vielversprechenden Gelegenheit, doch Fagiolis etwas zu weit geratene Flanke war letztlich der Grund, weshalb es dem Serben bei seinem Flugkopfball an Präzision fehlte. Spielerische Höhepunkte blieben in der Folge lange aus, einzig ein Flachschuss von Mkhitaryan in der 64. Minute sorgte für etwas Aufregung.
Es vergingen weitere rund 20 Minuten, bis Cuadrado das vermeintliche Tor zum Hinspielsieg der Alten Dame erzielte. Nach einer von Bastoni unglücklich verlängerten Hereingabe kam der Kolumbianer rechts im Strafraum freistehend an den Ball und schoss die Kugel mit ordentlich Tempo aus etwa neun Metern in die Maschen (83.).
Lukaku trifft und fliegt - auch Handanovic und Cuadrado sehen Rot
Die Gäste erhöhten noch einmal den Druck, und wurden spät für ihre Bemühungen belohnt. Turins Kapitän Danilo verschätzte sich bei einer Hereingabe von rechts, bekam den Ball unglücklich an den ausgestreckten Oberarm und musste anschließend mitansehen, wie der eingewechselte Lukaku vom Punkt für den Last-Minute-Ausgleich sorgte (90.+5).
Damit war das Derby d'Italia jedoch noch lange nicht vorbei: Nachdem erst der Belgier nach einem Handgemenge im Anschluss seines Torjubels des Feldes verwiesen wurde (90.+6), sahen nach dem Schlusspfiff ebenso Juves Torschütze Cuadrado und Inter-Keeper Handanovic die Rote Karte.
Während es für Juve erst am Samstag in der Liga auswärts bei Lazio Rom weitergeht (20.45 Uhr), ist Inter bereits einen Tag zuvor bei US Salernitana gefordert (17 Uhr). Das Rückspiel um den Einzug ins Coppa-Italia-Finale findet derweil erst am 26. April statt (21 Uhr) - ohne die gesperrten Lukaku, Handanovic und Cuadrado.