Cesare Prandelli, Trainer der Italiener, veränderte seine Startformation im Vergleich zum 2:1-Erfolg gegen Mexiko auf zwei Positionen. Maggio verteidigte für Abate hinten rechts. Im offensiven Mittelfeld spielte Aquilani anstelle von Marchisio. Bei den Japanern nahm der italienische Coach Alberto Zaccheroni nach der 0:3-Niederlage gegen Brasilien einen Wechsel vor: Nürnbergs Kiyotake wurde auf die Bank beordert. Stattdessen durfte Maeda von Beginn an ran.
In Recife erwischte Japan ganz klar den besseren, den dominanteren Start. Der Asienmeister setzte durch sein präzises Kurzpassspiel die Akzente und kam zu ersten, teils guten Chancen durch Maeda (5.) und Endo (9.). Von den Italiener war dagegen kaum etwas zu sehen, auch weil es "Nippon" verstand, Pirlo aus dem Spiel zu nehmen. Das "Hirn" des viermaligen Weltmeisters hatte nur wenig Ballkontakte.
Confed-Cup
Gerade in einer Phase, in der die Italiener begannen, sich etwas von ihrer defensiven Haltung zu lösen, unterlief de Sciglio ein schwerwiegender Fehler. Das Abspiel des Rechtsverteidigers zu Keeper Buffon geriet zu kurz, sodass dieser Okazaki im Kampf um den Ball foulte. Die Folge war Elfmeter für Japan und das 1:0 durch Honda (21.). Das Tor spielte Japan in die Karten. So setzten die Asiaten ihre quirlige Spielweise mit vielen kurzen Pässen weiterhin glänzend um. Italien dagegen fiel ausschließlich durch seine Passivität auf. Das missfiel auch Coach Prandelli, der bereits nach 30 Minuten Giovinco für den blassen Aquilani einwechselte.
Doch auch mit dem neuen Mann musste der Übungsleiter mitansehen, wie Japan kurz darauf das 2:0 gelang. Kagawa nutzte eine missglückte Klärungsaktion des viermaligen Weltmeisters und traf aus etwa zehn Metern (32.). Wer allerdings glaubte, Japan hätte nun leichtes Spiel, der irrte. Die Südeuropäer zeigten sich nun an ihrer Ehre gepackt und de Rossi verkürzte nach einer Pirlo-Ecke per Kopf (41.). Und nun zeigte sich Japan stark verunsichert und hatte großes Glück, dass Giaccherini Sekunden vor der Pause nur Aluminium traf (45. +1).
Direkt nach Wiederbeginn hatte sich Fortuna aber gegen den Asienmeister gewendet. Erst traf Uchida nach Querpass von Giaccherini ins eigene Netz (50.), ehe kurz darauf Hasebe einen diskussionswürden Handelfmeter verursachte. Balotelli ließ sich die Chance vom Punkt nicht entgehen und erzielte das 3:2 (52.). Für das italienische "Enfant terrible" war es der 19. Strafstoß im Verein bzw. Nationalteam und alle Versuche fanden ihren Weg ins Tor.
Aus 2:0 wird 2:3 - dieser Schock saß bei den Japanern natürlich tief. Und so benötigten die Nippon-Kicker einige Minuten um sich zu schütteln. Italien dagegen stellte derweil auf Abwehrmodus um und verteidigte mit Mann und Maus. Aber ohne Erfolg: Japan belohnte sich, denn nach einem Freistoß von Endo setzte sich Stuttgarts Okazaki im Luftduell durch und überwand Buffon (69.). Nippon hatte nun wieder Oberwasser und hätte beinahe das Spiel nur zwei Minuten später seinerseits gedreht: Honda mangelte es nach einem tollen Sololauf die Präzision im Abschluss (71.). Auch wenig später bei Hasebes Distanzknaller fehlte nicht viel (77.).
So ging es hinein in eine spannende Schlussphase, in der Japan nicht nur die aktivere Mannschaft war, sondern auch gleich doppeltes Aluminiumpech hatte: Okazaki traf den Pfosten, Kagawa setzte den Abpraller auf die Oberkante der Latte (82.). Italien war eigentlich stehend k.o. und es schien nur eine Frage der Zeit, wann das 4:3 für den Asienmeister fallen würde. Doch der Siegtreffer gelang den Italienern: Nach Zuspiel von de Rossi legte der eingewechselte Marchisio quer auf den ebenfalls eingewechselten Giovinco - Tor (86.)! Japan versuchte nochmal alles, doch mehr als ein zurecht abgepfiffener Abseitstreffer Yoshidas sprang nicht mehr heraus, sodass der Asienmeister nach der zweiten Pleite frühzeitig ausschied.
Die letzten Gruppenspiele finden zeitgleich statt. Am Samstag (21 Uhr) spielen die beiden Halbfinalisten Italien und Gastgeber Brasilien gegeneinander, Japan und Mexiko duellieren sich um Platz drei.