Inters Trainer Roberto Mancini stellte im Vergleich zum 1:1 gegen den AC Cesena in der Serie A auf Rotation. Wie zuletzt in Wolfsburg durfte in der Europa League erneut Reservetorhüter Carrizo, der im Hinspiel schwer gepatzt hätte (kicker-Note: 5,5), an Stelle von Handanovic im Tor stehen. Obendrein spielten Campagnaro, Juan Jesus, Santon und Hernanes für d'Ambrosio, Andreoli, Dodo und den Ex-Stuttgarter Kuzmanovic. Winterneuzugang Shaqiri, der sich gegen Cesena eine Oberschenkelverletzung zugezogen hatte, saß zumindest auf der Bank. Kovacic rückte für den Schweizer in die Anfangsformation.
VfL-Coach Dieter Hecking ließ im Giuseppe-Meazza-Stadion exakt dieselbe Startelf auflaufen, die in der Bundesliga am Sonntag mit 3:0 gegen den SC Freiburg gewonnen hatte. Dabei spielte Hecking auch in die Karten, dass der in der Europa League mit Gelb-Sperre ausfallende Naldo in der Liga ebenfalls gelbgesperrt hatte aussetzen müssen.
Die Nerazzurri begannen druckvoll, störten das Wolfsburger Aufbauspiel zu Beginn bereits im Ansatz und eroberten dadurch früh Bälle. Hernanes zwang Torhüter Benaglio schon in der 4. Minute mit einem Distanzschuss zu einer Parade. Die Niedersachsen ließen sich allerdings vom Elan der Italiener keineswegs einschüchtern. Gleich mit den ersten beiden geradlinigen Kontern sorgte der VfL für enorme Gefahr: Zunächst zielte Caligiuri mit einem Volley-Aufsetzer knapp über die Querlatte (6.), dann scheiterte Dost halbrechts allein vor Carrizo am argentinischen Schlussmann (9.).
Inter müht sich, Wolfsburg kontert brandgefährlich
Achtelfinale
Inter blieb offensiv, hatte allerdings Mühe, klare Torchancen herauszuspielen. Icardi benötigte in der 13. Minute die Mithilfe eines gänzlich missglückten Klärungsversuchs von Caligiuri, schoss allerdings deutlich am Tor vorbei. Eher durch Zufall kam der Ball auch zehn Minuten später zum argentinischen Stürmer, der diesmal aus etwa 16 Metern am stark parierenden Benaglio scheiterte (23.). Auf der Gegenseite machte es der VfL bei seinem dritten gefährlichen Konter besser: De Bruyne fand Caligiuri in der Mitte, der Carrizo entschlossen überwand (24.).
Im weiteren Verlauf der ersten Spielhälfte gab sich Inter zwar keinesfalls auf, entwickelte allerdings auch nicht genug Durchschlagskraft, um die gut postierten Wolfsburger in ernste Bedrängnis zu bringen. Gefährlicher blieb die Hecking-Elf: Torschütze Caligiuri zwang Carrizo in der 37. Minute aus der Distanz zu einer Parade. Beinahe hätten die Mailänder kurz vor der Pause indes doch jubeln dürfen. Aber Benaglio blieb gegen den aus ganz kurzer Distanz zum Abschluss gekommenen Guarin Sieger (45.).
Zwei Joker bringen die Entscheidung
Historische Spielstätte: Das Giuseppe-Meazza-Stadion zu Mailand. Getty Images
Nach dem Seitenwechsel überließ Wolfsburg den Hausherren zwar erneut ein Plus an Spielanteilen, doch Inter fehlte es weiterhin bei aller Lauffreude und Einsatzbereitschaft an Esprit und Ideen, um gegen die gut postierten Niedersachsen überhaupt zu Abschlüssen zu kommen. Gleichzeitig verzichtete der VfL in dieser Phase weitestgehend auf ernsthafte Vorstöße über die Mittellinie, sodass sich die Begegnung recht ereignislos gestaltete.
Erst rund 25 Minuten vor dem Ende, als die Partie vollends einzuschlafen drohte, raffte sich Inter noch einmal auf. Begünstigt auch durch sich einschleichende Passivität in der Wolfsburger Hintermannschaft setzte sich Palacio mit einem kleinen Solo durch, scheiterte aber erneut am stark reagierenden Benaglio (65.). Sechs Minuten später kam der Argentinier aber doch zu seinem Tor: Nach Doppelpass mit Hernanes schob Palacio frei vor Benaglio ein (71.).
Ernsthaft um das Weiterkommen bangen musste der VfL danach allerdings nicht mehr. Denn Inter, dass zu diesem Zeitpunkt zwei weitere Tore benötigt hätte, um die Verlängerung zu erreichen, kam nur noch zu zwei kleineren Gelegenheiten durch Distanzschüsse des eingewechselten Kuzmanovic (77., 83.). Auf der Gegenseite sorgten die beiden Joker Arnold und Bendtner in Koproduktion sogar noch für einen Wolfsburger Erfolg. Der Däne schoss in der 89. Minute freistehend zum 2:1-Endstand ein.
Am kommenden Sonntag (20.45 Uhr) gastiert Inter Mailand in der italienischen Serie A bei Sampdoria Genua. Der VfL Wolfsburg trifft am gleichen Tag (15.30 Uhr) auswärts auf den 1. FSV Mainz 05. Die Auslosung für das Viertelfinale findet am Freitag (LIVE! bei kicker.de) statt.