Ein gebrauchter Samstagabend für Inter Mailand. Mit ungewohnten Schwächen im Abschluss blieben die Nerazzurri vor dem Tor der Fiorentina glücklos, im eigenen Sechzehner kam dann noch das Pech dazu: Nach Ecke parierte Schlussmann Onana glänzend gegen Cabral, musste dann aber zusehen, wie Bonaventura den Abpraller freistehend im Tor unterbringen konnte. 53 Minuten waren da gespielt - und Inter hätte längst komfortabel führen können.
Zwar war man mit einem Schrecken in die Partie gestartet - bereits nach zwei Minuten hatte Florenz die ersten beiden Torchancen verbucht - doch mit zunehmender Spielzeit wurden die Gastgeber besser. Nach einer guten Doppelchance von Florenz, bei der Onana gegen Castrovilli hielt und per Volleyball-Bagger vor dem einschussbereiten Cabral entschärfte (13.), sorgte immer wieder der schnelle Dumfries für Gefahr.
Serie A, 28. Spieltag
Zwingend wurde es mangels guter Hereingaben des Niederländers aber erst bei einem Sololauf von Mkhitaryan, der vor dem Tor allerdings zu eigensinnig agierte und den besser postierten Lukaku ignorierte (21.).
Lukaku erst zu eigensinnig, dann nicht abgebrüht
Der sollte im weiteren Verlaufe jedoch noch die eine oder andere Chance bekommen, sich auf dem Spielberichtsbogen zu verewigen - ließ diese jedoch allesamt ungenutzt. Zunächst nach 27 Minuten, als er nach tollem Lauf frei vor dem Tor auftauchte, dann aber einen Haken zu viel schlug und die Chance so schlussendlich verpuffen ließ.
Bei weiteren Möglichkeiten im ersten Durchgang verpasste der Belgier stets knapp den Ball, nach Wiederanpfiff wurde ihm dieser auf dem Silbertablett serviert. Gut zwei Meter vor der Grundlinie fand Barella seinen Stürmer - doch selbst aus dieser kurzen Distanz gelang ihm kein Tor. Vor dem leeren Gehäuse schob er den Ball parallel zur Linie und vollbrachte so das eigentlich unmögliche Kunststück, das sichere 1:0 zu vergeben (50.).
Ranieri klärt auf der Linie
Drei Minuten später folgte die prompte Bestrafung, Bonaventura traf zur Führung, von der sich Inter nicht mehr erholen sollte: Auch Barellas Spannschuss fand nicht den Weg ins Tor, das Aluminium stand im Weg (59.). Als dann in den Schlussminuten Lukakus Abschluss nach Dzekos Ablage noch auf der Linie geklärt wurde (84.), waren jegliche Hoffnungen auf einen Punktgewinn bei Inter verflogen.
Die Fiorentina brachte den Sieg über die Zeit und hat nach fünf Siegen in Serie das internationale Geschäft wieder im Blick, Inter kann derweil von Stadtrivale AC, am Sonntag bei Primus Neapel (20.45 Uhr) gefordert, überholt werden.