Ingolstadts Trainer Ralph Hasenhüttl sah nach dem 1:0 in Karlsruhe keinen Grund für personelle Änderungen. Braunschweigs Coach Torsten Lieberknecht blies ins gleiche Horn und schickte die Elf auf den Rasen, die in der Vorwoche mit 2:1 gegen Sandhausen triumphiert hatte.
Die Schanzer traten von Beginn an selbstbewusst auf, ergriffen gleich die Initiative und erspielten sich optische Vorteile. Erste Halbchancen von Lex (4.), da Costa (7.) und erneut Lex (15.) ließen nicht lange auf sich warten. Bemerkenswert war vor allem die dynamische Spielweise der Schanzer, die nach Ballverlust energisch nachsetzen und sich auf diese Weise das Runde meist zurückeroberten.
Der 9. Spieltag
Braunschweig hatte mit dieser galligen Spielweise zwar Probleme, verstand sich aber gut darauf, die Räume eng zu machen und den Ingolstädtern keine hundertprozentigen Chancen zu gestatten. Der FCI machte es den Gästen aber auch leicht, setzte er doch viel zu häufig auf das stupide Mittel des langen Balles - damit hatten die hochgewachsenen Abwehrspieler der Braunschweiger keine Probleme.
Und dennoch zeigte sich Lieberknecht an der Seitenlinie äußerst unzufrieden. Augenscheinlich schmeckte es dem Fußballlehrer nicht, dass seine Schützlinge so selten für Entlastung sorgten. Die Löwen hatten zwar durch Nielsen (18.) und Boland (37.) die qualitativ besseren Möglichkeiten. Braunschweiger Möglichkeiten hatten aber absoluten Seltenheitswert. Weil aber auch die Ingolstädter offensiv weitgehend ideenlos agierten, ging es schlussendlich ohne Tore in die Kabinen.
Paukenschlag nach Wiederanpfiff - Zweikämpfe sind Trumpf
Den Ball im Blick: Ingolstadts Roger im Duell mit Raffael Korte (re.). picture alliance
Ohne personelle Änderungen ging es nach Wiederanpfiff weiter, dafür aber gleich mit einem Paukenschlag: Über drei Stationen landete der Ball bei Hinterseer, dem sich auf einmal die große Möglichkeit bot: Der Österreicher umkurvte im Sechzehner den herausgestürzten Gikiewicz und schob anschließend aus spitzem Winkel ins leere Tor ein - da waren gerade mal 50 Sekunden im zweiten Durchgang gespielt.
Die Schanzer waren mit gewetzten Messern aus der Kabine gekommen, wollten die Entscheidung erzwingen und hätten fast erneut zugeschlagen: Binnen weniger Augenblicke ließen Morales (48.), Matip und Roger (beide 49.) beste Chancen liegen.
Die Braunschweiger brauchten eine ganze Weile, um die Ereignisse zu Beginn der zweiten Hälfte zu verdauen, hätten aber wie aus dem Nichts beinahe den Ausgleich markiert: Nach einem Schnitzer von Danilo scheiterte Bakenga an FCI-Keeper Özcan (56.).
Nach einer guten Stunde wurden die Gäste wieder präsenter, auch weil sie nun die Zweikämpfe wieder mehr suchten. Schiedsrichter Martin Petersen ließ darüber hinaus viel durchgehen, so dass die Begegnung zusehends zerfahrener wurde und der Spielfluss abhandenkam. Für Höhepunkte waren fortan ausschließlich ruhende Bälle zuständig (Groß, 64.; Vrancic, 79.). An sich hatte das Spiel zum Ende hin viel an Esprit verloren, da sich das Geschehen überwiegend auf Zweikämpfe reduziert hatte. Schlussendlich brachte der FCI den Minimalerfolg über die Runden, bleibt damit ungeschlagen und eroberte Platz eins in der Tabelle zurück. Auf der Gegenseite müssen die Braunschweiger weiter auf ihren ersten Dreier auf fremdem Terrain warten.
Beide Mannschaften verabschieden sich nun in die Länderspielpause und greifen erst wieder am Samstag, den 18. Oktober, wieder ins Geschehen ein. Braunschweig empfängt dann die SpVgg Greuther Fürth, Sandhausen tritt zeitgleich bei Union Berlin an - Anpfiff ist um 13 Uhr.