Aalens Coach Stefan Ruthenbeck stellte seine Anfangself gegenüber dem 0:1 in Aue auf drei Positionen um: Daghfous, Ludwig und Weiß bekamen den Vorzug vor Gjasula (nicht im Kader), Klauß und Leandro (beide Muskelfaserriss). Ursprünglich wollte Löwen-Coach Markus von Ahlen der Erfolgself, die den 2:0-Heimsieg gegen Greuther Fürth einfahren konnte, vertrauen, musste jedoch eine verletzungsbedingte Änderung vornehmen: Für Bülow (Sprunggelenkprellung) verteidigte Kagelmacher.
Von Beginn an entwickelte sich eine temporeiche Begegnung. Den Aalenern war sofort anzumerken, dass sie ihre Durststrecke beenden wollten. Den ersten richtigen Torabschluss erarbeiteten sich jedoch die Löwen: Nach Ramas Flanke verzog Adlung per Volleyabnahme jedoch deutlich (12.).
Ludwig trifft nur den Querbalken
Im Gegenzug kam Aalen das erste Mal gefährlich zum Abschluss - und noch wie: Daghfous legte im Strafraum auf Ludwig ab, der das Spielgerät aus halbrechter Position an die Latte donnerte (15.). In der Folge gestaltete sich das Geschehen aber wieder ausgeglichener, ohne dass eine Mannschaft wirklich ein Übergewicht entwickeln konnte.
In Minute 23 fasste sich Adlung aus der Distanz ein Herz, doch Fejzic lenkte das Leder über die Latte. Sechs Zeigerumdrehungen später war es abermals Adlung, der das Gehäuse anvisierte, doch per Freistoß auch klar verfehlte (29.). Beide Mannschaften waren zwar bemüht, so richtig Durchsetzungsfähigkeit ging ihnen jedoch im letzten Spielfelddrittel ab. Am gefährlichsten auf Seite der Hausherren war erneut Ludwig, der aus etwa 18 Metern mit einem strammen Schuss nur das Außennetz traf (38.).
Der 9. Spieltag
Anghas Tor zählt nicht
Zwei Minuten später jubelten die Sechziger, doch dem Treffer wurde die Anerkennung verweigert: Angha brachte das Leder aus halbrechter Position vor das Tor, wo Okotie im Abseits stehend nach der Kugel grätschte, sie aber nicht erwischte. Der Ball schlug ohne Berührung flach im linken Eck ein, Fejzic wurde vom Österreicher verwirrt und war machtlos. Schiedsrichter Thomson pfiff jedoch zurecht Abseits, da Okotie aktiv wurde. So ging es mit 0:0 in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel bestimmten viele Ungenauigkeiten die Partie. Beide Teams leisteten sich im Spielaufbau immer wieder leichte Ballverluste. So plätscherte das Geschehen weitgehend ereignislos vor sich hin.
Die erste Möglichkeit bot sich dem auffälligen Daghfous: Der Mittelfeldmann zog rechts im Strafraum flach aus spitzem Winkel ab, doch Ortega machte das kurze Eck zu (57.). So langsam wachte die Partie auf, es ging hin und her: Auf der Gegenseite zog Weigl direkt vom Strafraum ab, doch Fejzic lenkte den Ball über die Latte (60.).
Joker Rodri wird nicht zum Helden
Die größte Chance für den VfR vergab Weiß, dessen Schuss aus der Drehung haarscharf am Pfosten vorbeirauschte (57.). Auf der anderen Seite vereitelte Fejzic gegen Okotie stark (70.). Dann brachte Löwen-Coach von Ahlen Angreifer Rodri - die Hereinnahme hätte um ein Haar gefruchtet, doch der Spanier vergab die Großchance zur Führung per Kopf völlig freistehend aus kurzer Distanz (79.).
Der VfR bestrafte dies gnadenlos: Ludwig bediente Weiß, der aus kurzer Distanz im Fallen zum 1:0 ins leere Tor vollendete (83.). Und es kam noch besser für die Hausherren, denn Feick drosch drei Minuten später das Leder vom Strafraum unhaltbar in den linken Winkel (85.). Der Doppelschlag erlegte die Löwen, die keine Antwort mehr fanden. Die Ruthenbeck-Elf feierte derweil den ersten Dreier nach zuvor fünf Spielen ohne Sieg.
Nach der Länderspielpause gastiert Aalen am Sonntag, den 19. Oktober (13.30 Uhr) in Karlsruhe, während 1860 zeitgleich in Aue ran muss.