Bei der Generalprobe für das Derby zeigte der HSV eine dürftige Leistung. 0:2 unterlagen die Rothosen in Kaiserslautern. Gegenüber der Niederlage konnte Tim Walter im Derby aber wieder auf Leistungsträger Meffert (fehlte mit Wadenproblemen) und Heyer (zuletzt erkrankt) zurückgreifen. Dafür saßen Katterbach und Suhonen nur auf der Bank. Dazu feierte Dompé, der zuletzt wegen Sprunggelenksproblemen nur von der Bank kam, sein Startelf-Comeback und ersetzte Benes (Bank).
Auf der Gegenseite freute sich St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler ebenfalls über einen Rückkehrer. Innenverteidiger Smith erholte sich rechtzeitig von seinen Problemen am Hüftbeuger und begann für Dzwigala (Bank). Dazu startete nach dem 1:2 gegen Braunschweig, der ersten Niederlage in Hürzelers Amtszeit, Aremu anstelle von Metcalfe (Bank).
Afolayans Treffer zurückgenommen
2. Bundesliga - 29. Spieltag
Die zehnte Auflage des Hamburger Derbys im Bundesliga-Unterhaus hatte aufgrund der Tabellensituation nochmal eine besondere Brisanz (St. Pauli konnte den Rückstand auf den HSV, der den Relegationsplatz innehate, auf drei Punkte verkürzen). Die enorme Wichtigkeit hemmte die Akteure aber nicht. Beide Teams suchten sofort den Weg nach vorne.
Für die ersten Aufreger im Stadtduell sorgte dann Afolayan, dessen von Schonlau abgefälschter Schuss nur an das Außennetz flog, und Kittel, der aus spitzem Winkel verzog (16.). Anschließend zappelte die Kugel dann auch schon im Netz: Afolayan eroberte von Muheim den Ball, traf seinen Gegenspieler dann leicht mit dem Arm im Gesicht und erzielte anschließend die vermeintliche Führung - Schiedsrichter Sven Jablonski wertete den geringen Kontakt im Gesicht Muheims als Foul, sodass der Treffer nicht zählte (17.).
David trifft kurz vor der Pause sehenswert
Dennoch schienen die Braun-Weißen, die mit zunehmender Spieldauer durch ihr cleveres Aufbauspiel die Kontrolle übernahmen, eine kleine Schwäche beim HSV ausgemacht zu haben: Über die rechte Offensivseite brachen die Kiez-Kicker häufiger durch. So auch in der 36. Minute, als Saliakas aus spitzem Winkel Heuer Fernandes überwand - der Schlussmann sah bei dem Schuss nicht gut aus (36.).
St. Pauli blieb nach der Führung die aktivere Mannschaft, wurde kurz vor der Pause aber kalt erwischt: Der aufgerückte David sorgte mit einem traumhaften Distanzschuss für den 1:1-Pausenstand (44.).
St. Pauli verschläft die Anfangsphase nach dem Wiederanpfiff
Der Wiederanpfiff verzögerte sich, weil beide Fanlager Pyrotechnik zündeten. Die Spieler vom FC St. Pauli schien es zu beeinflussen, denn sie kamen schläfrig in den zweiten Durchgang und wurden dafür bestraft. Mets und Paqarada gingen bei einer Schonlau-Flanke nicht richtig zum Ball, sodass der aufmerksame Jatta sich mit dem 2:1 bedankte (48.). Es kam für die Kiez-Kicker sogar noch schlimmer: Nachdem Vasilj Glatzels Kopfball pariert hatte, brachte Heyer den Abpraller im Netz unter (52.).
Die Gäste schüttelten sich kurz und drängten nach gut einer Stunde auf den Anschlusstreffer. Diesen verpassten Metcalfe (62.) und Paqarada allerdings zunächst (66.). Letztlich brachte ein Joker die Kiez-Kicker wieder ran: Saad blieb vor Heuer Fernandes cool und traf links unten ins Eck (71.). Beinahe hätte auch die Hürzeler-Elf gleich doppelt zugeschlagen, Smiths Volleyschuss flog aber links vorbei (75.).
Rothosen bringen Führung über die Zeit
Mitten in der Drangphase konterte der HSV und profitierte von einem Medic-Eigentor. Eine Kittel-Flanke bugsierte der Innenverteidiger kurz vor dem einschussbereiten Königsdörffer ins eigene Netz (78.). St. Pauli gab aber nicht auf und antwortete quasi postwendend durch Irvines Kopfballtor (79.).
Das 4:3 verteidigte der HSV bis zum Schlusspfiff und distanzierte damit den Stadtrivalen im Aufstiegsrennen. Neun Punkte trennen die Teams nun.
Der HSV muss am nächsten Spieltag am Samstag (13 Uhr) in Magdeburg ran. Auf St. Pauli wartet daheim zur gleichen Zeit die Aufgabe gegen Bielefeld.