Abgeschrimt: Hamburgs Mathijsen war meist eher am Ball als Leverkusens Angreifer Gekas. dpa
Beim HSV gab es im Vergleich zum 0:0 bei Honved Budapest in der UEFA-Cup-Qualifikation folgende personelle Änderungen: Der abwanderungswillige Rafael van der Vaart kehrte zurück, für ihn musste Olic auf die Bank. Mathijsen verdrängte Reinhardt.
Leverkusens Trainer Michael Skibbe brachte nach dem 0:0 gegen Cottbus Vidal für Gresko in der Startformation.
Der HSV begann mit einem Donnerschlag! Zidan schoss nach einer zu kurz abgewehrten van-der-Vaart-Ecke aus 17 Metern fulminant an die Latte! Da waren gerademal 61 Sekunden gespielt.
Van der Vaart, gegen den es seitens der Fans keine Pfiffe gab, sorgte auch in der Folge mit Standards immer wieder für Gefahr, brachte viel Unruhe in die nicht sattelfeste Hintermannschaft Bayers. Leverkusen fand zunächst nicht recht ins Spiel. Die Defensive des HSV agierte aufmerksam.
Nachdem sich Leverkusen in der Rückwärtsbewegung sortiert hatte, plätscherte die Partie höhepunktarm zwischen den Strafräumen vor sich hin. Beiden Teams fehlte das Überraschungsmoment, die nötige Kreativität, um sich mal entscheidend in Szene setzen zu können.
Kein Risiko, kaum Tempo, zahlreiche Fehlpässe - lange Zeit ging wenig zusammen. Auf beiden Seiten! Als es Leverkusen einmal direkt probierte, wurde es prompt gefährlich: Schneider spielte in die Spitze zu Gekas, der ließ prallen für Barnetta, dessen 17-Meter-Schuss knapp links am Pfosten vorbeirauschte. Diese Szene war aber die rühmliche Ausnahme.
Das Positivste für beide Teams war, dass hinten noch die Null stand. Dies genoss wohl auch oberste Proirität. Die Torhüter waren beschäftigungslos.
Der 2. Spieltag
Die HSV-Fans mussten bis zur 39. Minute warten, ehe es eine ernstzunehmende Chance auf Torerfolg gab: Castelen schoss nach Doppelpass mit van der Vaart aus 13 Metern halbrechter Position ans Außennetz. Kurz darauf hatten die Hanseaten den Torschrei schon auf den Lippen: Zidan legte für van der Vaart auf, der direkt aus 17 Metern auf den linken Torwinkel schoss. Adler machte sich ganz lang und klärte artistisch.
Die Anfangsphase der zweiten Hälfte gehörte erneut dem HSV. Und wieder war es van der Vaart, der erst mit einem Standard für Gefahr sorgte (Adler rettete mit den Fäusten) und dann selbst aus der zweiten Reihe abzog. Die beste Chance aber gehörte Zidan, der aus neun Metern halbrechter Position am rechten Innenpfosten scheiterte. Zum zweiten mal Aluminium für den Ägypter!
Leverkusen war gut geordnet, ließ nach vorne aber den nötigen Zug zum Tor vermissen, leistete sich zudem zu viele leichte Ballverluste. Die umsichtige HSV-Abwehr hatte zumeist leichtes Spiel.
Auf der rechten Seite lieferte sich Hamburgs Castelen mit Vidal feine Kämpfe. Nachdem Vidal eine Flanke Castelens Minuten zuvor (unabsichtlich) mit der Hand im Strafraum abgewehrt hatte, passierte ihm das Gleiche (absichtlich?) in der 63. Minute erneut. Schiedsrichter Herbert Fandel entschied auf Strafstoß. Van der Vaart verwandelte den Handelfmeter sicher ins von ihm aus gesehene rechte Eck (64.).
Drei Minuten später war Bayer dem Ausgleich aber sehr nahe! Barnetta köpfte nach Schneiders Freistoßflanke aus sechs Metern an die Latte (67.).
Bayer brannte nun aber keineswegs ein Offensivfeuerwerk ab, um den Rückstand auszugleichen. Es ging fast im selben (nicht allzu hohen) Tempo weiter wie bisher. Daran änderten auch die Hereinnahmen von Barbarez, Dum und Papadopulos kaum etwas.
Bayer kam nicht mehr zum 1:1. Zum einen verteidigte der HSV sehr solide, zum anderen waren die Bemühungen Bayers nicht eben zwingend. Die Konterchancen der Hanseaten in den Schlussminuten war vielversprechender.
Der Hamburger SV ist nun am Freitag in Bochum zu Gast, Bayer Leverkusen tritt am Samstag gegen Karlsruhe an.