Zwei, die sich gut kennen: Bremens Frings und Hamburgs Argentinier Sorin, ebenfalls Kontrahenten im WM-Viertelfinale. dpa
Nach dem 0:1 in Dortmund nahm HSV-Coach Thomas Doll auf einer Position einen Personaltausch vor und brachte erstmals den argentinischen Stareinkauf Sorin für Wicky. Beim Nord-Rivalen vertraute Trainer Thomas Schaaf nach dem 2:3 gegen Stuttgart und dem erneuten Ausfall von Goalgetter Klose (Sprunggelenk) auf exakt dieselbe Startelf.
Eine nervöse Anfangsphase mit hartem Einsatz auf beiden Seiten (De Jong - Womé) kennzeichnete zunächst die Auseinandersetzung der Nordrivalen. Die Partie lebte von ihrer großen Intensität, beide Teams beharkten sich vor allem im Mittelfeld und kämpften um jeden Zentimeter Boden. Zwingende Chancen ergaben sich in den ersten 20 Minuten nicht, lediglich zwei Fernschüsse der Gäste (Hugo Almeida, Naldo) riefen HSV-Keeper Kirschstein auf den Plan. Etwas spritziger wirkten die Hamburger, die es aber spätestens am gegnerischen Strafraum an Präzision fehlen ließen. Bis zur 22. Minute, als ein klug vorgetragener Konter über die linke Seite eine klare Möglichkeit für Ljuboja zur Folge hatte. Doch der Serbe schoss allein vor Wiese nach Zuspiel von Sturmpartner Sanogo aus 13 Metern zu schwach, um den ehemaligen Lauterer überwinden zu können. Auf der anderen Seite feuerte Diego aus der Distanz, Kirschstein mit Schwierigkeiten (25.).
Bis kurz vor der Pause war dann nichts mehr zu sehen vom Vizemeister. Die Doll-Elf wurde nun immer stärker, das Kombinationsspiel, in das Sorin bereits gut eingebunden wurde, kam besser auf Touren. Die beweglichen Spitzen Ljuboja und Sanogo beschäftigten die Defensive der Bremer mehr, als ihnen lieb sein konnte. Der Ex-Stuttgarter bereitete nach einer halben Stunde toll für den aufgerückten Kompany vor, doch dem fehlte fünf Meter vor dem Tor die richtige Koordination beim Kopfballversuch. Nur wenig später tauchte der Belgier erneut in Mittelstürmerposition auf, verpasste das Leder wieder nur knapp (32.). Mit einer Halbchance für Zidan, der aus spitzem Winkel Kirschstein zu einer Fußabwehr zwang, endete Durchgang eins.
Der 5. Spieltag
Nach Wiederanpfiff setzte sich der Trend der ersten 45 Minuten fort. Vorteile weiterhin für die Hausherren, die Abwehr der Gäste weiterhin gefordert. Sanogos Diagonalpass nach Sololauf wurde in der Mitte von Sorin und Ljuboja knapp verpasst (50.). Und der Ivorer selbst jagte den Ball nach einem Missverständnis zwischen Pasanen und Wiese aus sechs Metern in die Wolken (56.).
Von der Schaaf-Elf war bis dorthin in der Offensive nichts zu sehen, umso überraschender deshalb auch die Führung der Gäste: Fritz behauptete sich auf der rechten Außenbahn in Höhe des Strafraums gegen zwei Gegenspieler und steckte dann prima auf Borowski durch. Der Nationalspieler fackelte nicht lange, jagte den Ball aus sechs Metern Distanz fast vom rechten Fünfereck trocken in die Maschen (58.).
Der HSV war kurz geschockt, und fast hätte Werder dies zu seinem Vorteil genutzt: Hugo Almeida verpasste eine Fritz-Flanke um Zentimeter (66.). Dies rächte sich wenig später: Reinhardt köpfte eine Mahdavikia-Ecke aus fünf Metern ins äußerste rechte Eck - der hochverdiente Ausgleich (69.)!
Reinhardt nickt zwischen Sanogo und Naldo zum Ausgleich ein. dpa
Der nächste Höhepunkt eines nach wie vor sehr intensiv geführten Duells war dann ein unschöner: Mahdavikia foulte im Mittelfeld Diego mit gestrecktem Bein - der Iraner wurde von Schiedsrichter Stark mit der Roten Karte vom Feld geschickt, das der Werder-Spielmacher ebenfalls verletzt verlassen musste (74.). Für ihn kam Hunt. Und der führte sich mit einer Freistoßflanke auf Fritz, der Zentimeter vorbeiköpfte, gut ein (79.). In der Endphase ergaben sich dann für beide Mannschaften keine klaren Einschussmöglichkeiten mehr.
Durch das Remis treten beide Teams in der Tabelle auf der Stelle. Der HSV muss nun nach Frankfurt, Bremen empfängt am nächsten Spieltag die Gladbacher Borussia.