Hoffenheims Trainer Markus Gisdol sah im Vergleich zum 3:1 gegen Augsburg keine Veranlassung für Wechsel in seiner Startelf, die bereits wenige Tage zuvor 1:1 gegen Borussia Dortmund gespielt hatte.
Dagegen musste VfB-Coach Alexander Zorniger nach dem 1:3 gegen Gladbach gleich drei schwerwiegende verletzungsbedingte Ausfälle verkraften. Nach Kostic (Muskelfaserriss) und Kapitän Gentner (Achillessehnenprobleme) meldete sich auch noch Ginczek mit einem Bandscheibenvorfall ab. Der Stürmer droht für den Rest der Hinrunde auszufallen.
Bicakcic und Vargas an den Pfosten, Volland wieder vom Punkt
Die TSG startete mit Elan in die Partie und hatte früh eine gute Torgelegenheit. Bicakcic scheiterte nach einem Eckball mit einem Schuss aus kurzer Distanz am linken Außenpfosten (4.). Die Stuttgarter benötigen eine Weile, um sich in der Defensive zu sortieren, erarbeiteten sich nach einer Viertelstunde aber nach und nach mehr Spielanteile. Es dauerte bis in die 27. Minute, ehe Harnik nach Vorlage des agilen Werner mit einem Schuss aus 14 Metern die erste Gelegenheit für den VfB hatte.
Der 8. Spieltag
In einer Phase, in der die Stuttgarter immer mehr Feldvorteile hatten, gab es Strafstoß für die Hoffenheimer. Schwegler, der sich den Ball im Strafraum an Sunjic vorbeigelegt hatte, wurde vom Bosnier zu Fall gebracht. Volland verwandelte den fälligen Foulelfmeter sicher (32.). Der Treffer gab den Kraichgauern sichtlich Selbstvertrauen. Vargas kam einem zweiten Treffer in der 39. Minute ganz nahe. Doch Tyton lenkte einen cleveren Heber des Chilenen gerade noch mit einer Hand an den linken Innenpfosten.
Und der VfB? Angetrieben gerade von Werner ergaben sich Schwaben keineswegs ihrem Schicksal. Didavi köpfte nach Flanke Werners nur ganz knapp über die Querlatte (44.). Insgesamt fehlte es Stuttgart allerdings ein wenig an Durchschlagskraft.
Zornigers Dreifachwechsel macht sich bezahlt
Erstes Bundesliga-Tor: Jan Kliment (Mi.) trifft per Kopf. Getty Images
Der VfB startete schwungvoll in die zweite Hälfte, doch gefährlich wurden zunächst die Hoffenheimer. Nach einem Konter vergaben binnen weniger Sekunden nacheinander Volland, Schmid und Vargas gute Schusschancen (50.). Danach kamen aber auch die Schwaben zu Möglichkeiten: Werner scheiterte aus kurzer Distanz an Baumann (52.), Didavi traf aus spitzem Winkel das Außennetz (57.).
Mit einer ungewöhnlichen Aktion wartete Zorniger in der 63. Minute auf: Denn mit Schwaab, Ferati und Kliment an Stelle von Sunjic, Rupp und Maxim erschöpfte der VfB-Coach auf einen Schlag sein Wechselkontingent. Gleich bei der nächsten Spielszene trug die Maßnahme Früchte! Denn Kliment köpfte nach einem Eckball ins linke Toreck - der erste Bundesliga-Treffer für den Tschechen (64.). Danach benötigte Hoffenheim einige Minuten, um sich wieder zu fangen.
Doch aus einem Eckball für den VfB entstand in der 77. Minute das 2:1 für die Hausherren. Baumann warf sofort zu Vargas ab, der Volland Richtung Tor schickte. Serey Dié rettete zunächst, doch Volland blieb am Ball und überlistete den aus seinem Tor gekommenen Tyton mit einem cleveren Heber. Die Schwaben gaben sich aber nicht geschlagen. Ein Schuss von Didavi wurde von Bicakcic im Strafraum auch mit dem Oberarm gestoppt (84.). In der 90. Minute belohnte sich die Zorniger-Elf für ihre Mühen. Und wieder war einer der Eingewechselten maßgeblich beteiligt: Ferati flankte gefühlvoll nach innen, wo Werner neben den linken Pfosten einköpfte. Der Schlusspunkt? Mitnichten. Denn der 19-Jährige hatte 120 Sekunden später sogar noch die große Chance zum 3:2, traf freistehend vor Baumann den Ball jedoch nicht richtig.
Hoffenheim reist nach der Länderspielpause am 17. Oktober (15.30 Uhr) nach Wolfsburg, Stuttgart beendet den Spieltag einen Tag später (17.30 Uhr) vor heimischer Kulisse gegen Ingolstadt.