Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann wechselte nach dem 3:3 bei Hertha BSC zweimal: Zuber und Belfodil begannen für Akpoguma (nicht im Kader) und Joelinton (muskuläre Probleme).
"Für beide ist es wichtig, zu gewinnen", sagte Schachtar-Coach Paulo Fonseca vor der Begegnung. Auf den Trainer und sein Team warteten in der Champions League zwei Endspiele, eines davon in Hoffenheim. Kapitän Taison kam über links, vorne sollte unter anderem Moraes für die Tore sorgen.
Zwei Minuten, zwei Tore
Es war eine offensiv geführte Partie erwartet worden - und die Fans in Hoffenheim bekamen eine sehr unterhaltsame erste Hälfte zu sehen. Beide Mannschaften suchten sofort die Offensive, Ismailys erster Warnschuss war kein Problem für Baumann (6.). Aber der Außenverteidiger bekam einige Minuten später seinen Treffer: Ismaily spielte einen Doppelpass mit Taison und schob aus kurzer Distanz per Außenrist ein, Nordtveit fälschte noch ab, dadurch war Baumann machtlos (14.). Die Partie war kaum wieder angepfiffen, da zappelte der Ball schon zum zweiten Mal im Netz des Bundesligisten. Nach einem Ballverlust von Schulz schickte Moraes den durchstartenden Taison auf die Reise, der Kapitän vollendete sicher (15.).
Starke Reaktion der TSG
Gruppe F, 5. Spieltag
Aber die TSG zeigte nach dem Doppelschlag eine starke Reaktion: Belfodil fand Kramaric, der traf per Heber mit Hilfe des Innenpfostens zum 1:2 (17.). Nach fulminanten vier Minuten beruhigte sich die Begegnung erst einmal, ehe Moraes per Kopf beinahe auf 3:1 gestellt hätte (28.). Die Endphase in der ersten Hälfte gehörte den Gastgebern, die durch einen Kopfball-Heber von Zuber aus zehn Metern zum Ausgleich kamen (40.). Demirbay hätte die Kraichgauer sogar in Führung bringen können, sein Distanzschuss landete jedoch über dem Kasten (45.+1).
Szalai sieht binnen zwei Minuten die Ampelkarte
Die TSG kam gut aus der Kabine, mehr als ein harmloser Abschluss von Zuber sprang allerdings nicht heraus (53.). In der 59. Minute erwies Szalai seiner Mannschaft einen Bärendienst: Der Angreifer hatte eine Minute vorher Gelb gesehen und rauschte mit gestrecktem Bein in Matviienko rein - Gelb-Rot. Schachtar machte in Überzahl nun etwas mehr, Baumann hatte mit Taisons Schuss jedoch keine Mühe (62.).
Offenes Visier - Aluminium auf beiden Seiten
Von Unterzahl der Hoffenheimer war in der Folgezeit wenig zu sehen, denn die Nagelsmann-Elf war die bessere Mannschaft. Kramaric verzog zweimal aus der Distanz (67. und 71.) und Zuber traf nur die Latte. Auf der Gegenseite meldete Moraes die Gäste mal wieder an, sein abgefälschter Schuss ging drüber (73.). Beide Mannschaften wollten den Dreier, es ging hin und her, Ismaily zwang Baumann zu einer Fußabwehr (78.). Auf der Gegenseite boten sich der TSG zwei Riesenchancen zur Führung, Schulz (79.) und der eingewechselte Nelson (81.) vergaben allerdings in aussichtsreicher Position. Kurz darauf waren die Gastgeber dann im Glück, Taison traf nur den Pfosten und anschließend war Baumann wieder gegen Ismaily zur Stelle (83.).
Taison hat das letzte Wort
In einem packenden Fußballspiel ging es weiter munter nach vorne - mit dem besseren Ende für die Gäste. Nach einem schönen Spielzug fand Ismaily im Zentrum Taison, der drehte sich einmal und schob aus kurzer Distanz ein (90.+2). Schiedsrichter Ivan Kruzliak ließ insgesamt sieben Minuten nachspielen, zu Chancen kam Hoffenheim aber nicht mehr. Damit überholten die Ukrainer den Bundesligisten und stehen mit fünf Punkten auf Rang drei. Am letzten Spieltag kämpft Schachtar im direkten Duell mit Lyon um den zweiten Platz. Hoffenheim ist aus der Champions League ausgeschieden und muss am letzten Spieltag beim bereits für das Achtelfinale qualifizierten Manchester City gewinnen, um noch Chancen auf Platz drei und die Europa League zu haben. Gleichzeitig braucht die TSG Schützenhilfe von Olympique.
Hoffenheim tritt am kommenden Samstag (15.30 Uhr) beim VfL Wolfsburg an. Am kommenden Sonntag (16 Uhr) empfängt Schachtar Olimpik Donezk.